Einblatt
Spathiphyllum wallisii
Das Einblatt wird bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts in Europa kultiviert. Das gilt es beim Pflanzen und Pflegen von Spathiphyllum zu beachten.
Steckbrief
- Wuchstyp
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- Staude
- Wuchshöhe
- von 30 cm bis 80 cm
- Wuchseigenschaften
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- aufrecht
- überhängend
- horstbildend
- Blütenfarbe
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- gelb
- weiß
- Blütezeit (Monat)
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- Juni bis September
- Blütenform
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- Kolben
- Spatha
- Blüteneigenschaften
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- leicht duftend
- Hochblätter
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
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- elliptisch
- ganzrandig
- gestielt
- länglich
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- Licht
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- absonnig bis schattig
- Bodenart
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- kiesig bis lehmig
- Bodenfeuchte
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- frisch
- Kalkverträglichkeit
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- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
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- nährstoffreich
- Humus
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- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Blattschmuck
- Verwendung
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- Innenraumbegrünung
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Gartenstil
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- Topfgarten
Herkunft
Das Einblatt (Spathiphyllum wallisii) aus der Familie der Aronstabgewächse (Araceae) stammt ursprünglich aus den tropischen Gebieten Südamerikas, vornehmlich aus Kolumbien und Venezuela, wo es im Schatten großer Bäume wächst. Zu der Gattung Einblatt, deren Vertreter man auch als Blattfahnen, Scheidenblätter oder Friedenslilien kennt, zählen noch etwa 50 weitere Arten – Spathiphyllum wallisii ist aber neben der Reichblühenden Blattfahne (Spathiphyllum floribundum) die mit Abstand am häufigsten kultivierte Art. Geschätzt wird das Einblatt dabei nicht nur aufgrund seiner ansprechenden Optik, es verbessert auch das Raumklima, da seine Blätter Formaldehyd aus der Luft filtern. Aber Achtung: Wie alle Aronstabgewächse ist das Einblatt giftig.
Wuchs
Von dem horstig wachsenden Einblatt gibt es Maxi-, Midi- und Miniformen im Handel: Je nach Sorte wird es zwischen 30 und 80 Zentimeter hoch. Spathiphyllum ist insgesamt sehr ausdauernd und verschönert als Zimmerpflanze über Jahre das Haus.
Blätter
Die Blätter des Einblatts sind glänzend und dunkelgrün. Sie werden bis zu 25 Zentimeter lang und sitzen an langen Stielen. Ihre Form ist elliptisch bis länglich, die Mittelrippe ist dreieckig ausgebildet. Das Laub besitzt für sich genommen schon einen hohen Zierwert, zur Blütezeit bildet es aber einen besonders schönen Kontrast zu den cremeweißen Blüten.
Blüten

Typisch für das Einblatt: Attraktive weiße Hochblätter umgeben die kolbenförmigen Blüten
Die Blütezeit dauert von Juni bis September – nicht selten blüht das Einblatt im Haus aber den ganzen Winter über. Die gelblichen Kolben, typisch für Aronstabgewächse, bilden die eigentlichen Blüten des Einblatts. Dass sie trotzdem einen so hübschen Anblick abgeben, liegt an den auffälligen weißen oder grünweißen Hochblättern, die sich rund um den Kolben schmiegen: Sie verwandeln Spathiphyllum in eine echte Augenweide. Je nach Tageszeit ist ein mal stärkerer, mal schwächerer vanilleähnlicher Duft wahrzunehmen, den die Blüten absondern.
Standort
Das Einblatt zählt zu den wenigen schattenverträglichen Zimmerpflanzen und gedeiht auch in dunklen Ecken: Sein Standort sollte luftfeucht und halbschattig bis schattig sein und in jedem Fall ohne direktes Sonnenlicht. Steht es zu sonnig, entstehen schnell Blattverbrennungen oder unschön verfärbte Blattränder. Außerdem bleibt dann oft die Blütenbildung aus. Als Zimmerpflanze bevorzugt das Einblatt außerdem Räume mit einer Temperatur von 18 bis 25 Grad Celsius. Im Winter darf es nicht kühler als 16 Grad Celsius werden. Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit ist allerdings ganzjährig von Vorteil. Viele kultivieren das Einblatt daher auch im Badezimmer oder sichern ihm einen Platz an einem nach Norden ausgerichteten Fenster. Auch im Schlafzimmer wird die Pflanze gerne gehalten.

Mit seinem schlichten dunkelgrünen Laub und den eleganten Blüten ist das Einblatt für moderne Innenräume bestens geeignet
Substrat
Handelsübliche Blumenerde mit hohem Humusanteil genügt dem Einblatt als Substrat. Zur besseren Durchlüftung des Wurzelbereichs kann man zusätzlich etwas Tongranulat, Sand oder Blähton untermischen. Auf diese Weise fließt auch das Gießwasser besser ab. Tipp: Spathiphyllum gedeiht hervorragend in Hydrokultur.
Gießen
Das Substrat von Spathiphyllum sollte stets leicht feucht sein und der Wurzelballen nie ganz austrocknen – auch nicht während der Ruhephase, die von Oktober bis Januar dauert, im Haus aber manchmal entfällt. Verwenden Sie möglichst temperiertes, im Idealfall auch kalkarmes Leitungswasser. Die Erde wird regelmäßig, aber sparsam gegossen. Bei sehr trockener Raumluft oder hohen Temperaturen im Sommer ist es ratsam, die Pflanze ab und an zu übersprühen.
Düngen
Versorgen Sie das Einblatt während der Blütezeit wöchentlich mit niedrig dosiertem Flüssigdünger für Blühpflanzen. Im Winter genügen sparsame Düngegaben alle drei Wochen. Achtung: Überdüngung äußert sich bei Spathiphyllum schnell in braunen Blattspitzen. Es gilt: Weniger ist mehr!
Umtopfen
Das Einblatt sollte alle ein bis zwei Jahre umgetopft werden – dann ist das Substrat ausgelaugt und auch die Wurzeln finden meist nicht mehr genügend Platz. Auf länger andauernden Platzmangel reagiert Spathiphyllum mit verblassenden Blättern oder mit braunen und trockenen Blattspitzen. Die beste Zeit zum Umtopfen ist vom Frühling bis zum Frühsommer. Achten Sie darauf, dass der neue Topf, der ruhig einige Nummern größer sein darf, hoch genug ist, sodass die Spitzen der ausladend überhängenden Blätter nicht auf dem Boden aufliegen (und wiederum braun werden).
Schneiden
Einen Schnitt im eigentlichen Sinn braucht das Einblatt nicht, welke Blätter und Blüten können und sollten aber regelmäßig entfernt werden. Setzen Sie die Schere dazu ganz an der Basis der Stiele an.
Sonstige Pflege
An geeigneten Standorten erweist sich das Einblatt als genügsame und sehr pflegeleichte Zimmerpflanze: Es gilt deshalb als perfekte "Einstiegspflanze" und bereitet selbst Pflanzenfreunden ohne grünen Daumen kaum Probleme.
Sorten
Die Sorten des Einblatts unterscheiden sich sowohl in der Wuchshöhe als auch in der Farbe und Form ihrer Blätter von der Art. Spathiphyllum wallisii ‘Gemini’ etwa ist eine Sorte mit panaschiertem Laub. ‘Pearl Cupido’ und ‘Cupido Opal’ besitzen satte, dunkelgrüne und eher lanzettliche Blätter. ‘Chopin’ bleibt im Wuchs etwas gedrungener und kompakter – ideal, wenn nur wenig Platz vorhanden ist. ‘Sweet Paco’ verströmt einen besonderes lieblichen und sehr süßen Vanilleduft. ‘Manua Loa’ ist eine Sorte des Einblatts mit besonders großen Blüten und damit die richtige Wahl für Freunde von blühenden Zimmerpflanzen.

Spathiphyllum ‘Chopin’ wächst etwas gedrungener als andere Sorten
Einblatt vermehren
Möchte man das Einblatt vermehren, teilt man die Pflanze am besten im Zuge des Umtopfens. Legen Sie dabei die Wurzeln des Einblatts frei und trennen Sie mit einem scharfen und sauberen Messer vorsichtig Teilstücke mit jeweils zwei bis drei Blättern ab. Diese Teilstücke werden sofort wieder eingepflanzt und entwickeln bei einer Raumtemperatur von konstanten 20 Grad Celsius meist binnen weniger Wochen eigene Wurzeln.
Krankheiten und Schädlinge
Gelegentlich kann es zu einem Befall mit Woll- und Blattläusen kommen. Vor allem im Winter sollten Sie das Einblatt regelmäßig daraufhin kontrollieren – nur so können Sie verhindern, dass die Schädlinge größeren Schaden anrichten und/oder auf andere Pflanzen im Haus übergreifen. Mit Pflanzenkrankheiten hat Spathiphyllum in der Regel keine Probleme.
Häufig gestellte Fragen
Wie groß kann ein Einblatt werden?
Das Einblatt kann je nach Sorte zwischen 30 und 80 Zentimeter hoch werden.
Welche Erde eignet sich für das Einblatt?
Handelsübliche Blumenerde mit einem hohen Anteil an Humus ist als Substrat für das Einblatt völlig ausreichend. Damit der Wurzelbereich besser durchlüftet wird, kann man dem Substrat etwas Blähton, Tongranulat oder Sand untermischen.
Wie oft muss man das Einblatt gießen?
Die Erde sollte nie völlig austrocknen. Auch im Winter, während der Ruhephase, sollte das Substrat stets leicht feucht bleiben.
Ist das Einblatt giftig?
Das Einblatt ist – wie alle Aronstabgewächse – giftig.