Elfenblume: Staude des Jahres 2014

Die deutschen Spitznamen von Epimedium „Sockenblume“ und „Ziegenkraut“ sind wenig schmeichelhaft. Doch als Bodendecker für schattige Beete und Unterpflanzung von Sträuchern und Bäumen ist die Elfenblume ein echter Star unter den Schatten-Stauden. Die zarten Triebe und das schön gezeichnete Laub bringen Farbe und Bewegung in dunkle Gartenecken.

Elfenblume (Epimedium)

Von April bis Mai öffnen sich die filigranen Blüten der Elfenblumen über dem dichten Laub

Die Elfenblume (Epimedium) entstammt der Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae). Sie hat sich von Nordasien über Nordafrika bis Europa ausgebreitet und besiedelt dort bevorzugt schattige Plätze in lichten Laubwäldern. Ihre besondere Eigenheit sind die filigranen, aparten Blütenformen, die der Elfenblume zu ihrem mystischen Namen verholfen haben. Der farbenfrohe Bodendecker eignet sich besonders zur Begrünung von Baumscheiben, Steingärten, Beeteinfassungen und zur Hangbepflanzung. Die Robustheit und Schönheit der Elfenblume haben den Bund deutscher Staudengärtner dazu inspiriert, sie zur „ Staude des Jahres 2014“ zu küren.

Aus alt mach neu

Die Elfenblume ist schon lange als Juwel im Schattengarten in unseren Breiten bekannt und in deutschen Gärten vertreten. Besonders für Hobby-Gärtner ist sie die optimale Lösung für die dunkleren Stellen im Garten. Doch gibt es in letzter Zeit immer mehr interessante Züchtungen aus Asien, die auch Sammlerherzen höher schlagen lassen. Die Farbpalette der gelben, weißen oder rosaroten Blüten hat sich um die Farben violett, dunkelrot und schokobraun erweitert bis hin zu zweifarbigen Sorten. Auch sind die Blüten der neuen Züchtungen größer.

Sommergrün oder wintergrün

Epimedium wird ein zwei Gruppen eingeteilt: Die aus Vorderasien und Nordafrika stammenden Vertreter, wie Epimedium perralchicum, Epimedium pinnatum, Epimedium rubrum oder Epimedium versicolor, sind robust und für unsere Breiten besonders geeignet. Sie sind wintergrün und vertragen an einem schattigen Platz auch heiße Sommer und Trockenheit recht gut. Achtung: Durch ihre Wüchsigkeit überwuchern sie schnell weniger starke Konkurrenten im Beet.

Die aus Ostasien stammenden, horstig wachsenden, sommergrünen Exemplare dagegen, wie Epimedium pubescens, Epimedium grandiflorum, oder Epimedium youngianum, sind weniger durchsetzungsstark und wachsen nicht ganz so üppig. Auch sind sie sehr empfindlich gegen Staunässe. Dafür zeigen diese Sorten eine ungeahnte Fülle an Blütenformen und –farben und lassen sich gut mit anderen Pflanzen kombinieren.

Neuere Züchtungen der Elfenblume

Neuere Züchtungen der Elfenblume präsentieren sich mehrfarbig

Epimedium: Standort und Eigenschaften

Grundsätzlich sollten Elfenblumen großflächig an einen geschützten, schattigen bis halbschattigen Ort in feuchte, humose Erde gesetzt werden. Entsprechend ihrer Abstammung stellen die Elfenblumen etwas unterschiedliche Anforderungen an ihren Standort:

Die westliche Variante vermehrt sich großzügig und bildet einen dichten Flor unter Bäumen und Sträuchern. Sie kann an sommertrockenen Standorten mit konkurrenzstarken Nachbarn wie Lenzrosen ( Helleborus), Salomonsiegel (Polygonatum), Kerzenknöterich (Bistorta amplexicaulis) und Christophskraut (Actea) kombiniert werden.

Die fernöstliche Variante zeigt sich dagegen weniger wüchsig und bildet nur schwache Ausläufer, daher setzt man diese Sorten in Tuffs zusammen. Sie sollten in frischen, feuchten, kalkarmen Boden an einen Ort mit weniger Wurzelkonkurrenz gepflanzt werden, zum Beispiel in Kombination mit Schattengräsern, Farnen, Funkien, oder Zwiebelblumen. Am richtigen Standort hat man an beiden Varianten viele Jahre Freude. Im Frühjahr und Herbst zeigen die Pflanzen mit ihrem Laub ein attraktives Farbspiel.

Blätter Epimedium

Die bunt geaderten oder geränderten, herzförmigen Blätter machen Epimedium zu einer auffälligen Blattschmuckstaude

Die richtige Pflege für Elfenblumen

Epimedium Fire Dragon
Eine kleine, aber spektakuläre Blüte zeigt Epimedium hybridum „ Fire Dragon

Elfenblumen sind sehr robust gegen Krankheiten und kaum anfällig für Schneckenfraß. Nur starke Fröste setzen ihnen zu. Eine Abdeckung aus Reisig oder Laub über den Winter schützt die Pflanzen vor Frost und Austrocknung. Ab dem zweiten Jahr kann im zeitigen Frühjahr das alte Laub mit einer Heckenschere oder einem hoch eingestellten Rasenmäher bodennah zurückgeschnitten werden, sodass die im April erscheinenden Blüten über den neu austreibenden Blättern gut zu sehen sind. Regelmäßige Mulch- oder Laubkompostgaben schützen die Pflanzen auch im Sommer vor Austrocknung. Im Frühjahr können sie mit einer Portion Kompost gedüngt werden. Die ostasiatischen Varietäten müssen in Trockenperioden gegossen werden.

Vermehrung durch Teilung

Um einen dichten Flor zu erhalten, sollten pro Quadratmeter acht bis zwölf Pflanzen eingesetzt werden. Achtung: Frisch gepflanzte Elfenblumen sind frostempfindlich! Mit Ausnahme weniger nicht wuchernder Sorten, vermehrt sich die Elfenblume normalerweise selbst durch . Wenn die Pflanze zu stark wächst, hilft ein Abschneiden dieser Ausläufer. Wer dagegen nicht genug von den aparten Bodendeckern bekommen kann, kann die Staude ganz einfach im späten Frühjahr, gleich nach der Blüte, durch Teilung vermehren. Tipp: Das ausdauernde Laub der Elfenblumen kann sehr effektvoll in herbstliche Blumensträuße eingearbeitet werden.

Empfehlenswerte Sorten

Epimedium x parralchium „Frohnleiten“, die „Frohnleiten-Elfenblume“, gehört mit ca. 20 cm hohem Wuchs zu den kleineren Sorten. Ihre goldgelben Blüten tanzen über ganzjährig grünem Laub, was die Sorte auch im Winter sehr attraktiv macht.

Gelbe Blüten trägt auch die Schwarzmeer-Elfenblume „Epimedium pinnatum ssp. Colchicum“. Sie ist etwas größer als die Frohnleiten-Elfenblume und extrem widerstandsfähig gegen Trockenheit. Ihre herzförmigen, kupferroten Blätter mit grünen Adern färben sich im Sommer vollständig grün und bleiben es auch über den Winter.

Die Rote Elfenblume Epimedium x rubrum „Galadriel“ gehört zu den Neuheiten unter den Varietäten. Sie blüht mit reicher, rubinroter Blüte mit weißem Innenleben. Das Laub ist nicht wintergrün, dafür zeigt es sich im Frühjahr mit attraktiven rot überlaufenen Rändern. Im Herbst färben sich die Blätter rostrot.

Elfenblume Kollektion

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Eine robuste Züchtung mit orangefarbenen Blüten mit gelbem Krönchen, weißen Spitzen und wintergrünem Laub ist Epimedium warleyense „Orangekönigin“. Gut eingewachsen verträgt sie auch sommerliche Trockenperioden.

Eine besonders gute Schmuckwirkung hat Epimedium x versicolor „Versicolor“ mit zweifarbigen Blüten über dem gezeichneten Laub.

Von April bis Mai öffnen sich die rosagelben Blüten von Epimedium versicolor „Cupreum“ über dem Laub mit kupferbrauner Zeichnung.

Eine echte Rarität ist die Großblütige Elfenblume Epimedium grandiflorum „Akebono“. Ihre lila-rosanen Knospen öffnen sich zu weiß-rosa Blüten.

Kleine violette Blütchen mit weißen Spornspitzen: Epimedium grandiflorum „Lilafee“ blüht von April bis Mai. Im absonnigen Steingarten findet die horstartig wachsende Sorte einen idealen Platz.

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