Elfenblumen
Elfenblumen breiten ihren Blätterteppich am liebsten unter Laubbäumen aus. Viele Sorten sind wintergrün und läuten im Herbst ein lebhaftes Farbenspiel ein – aber auch ihre Blüten können sich sehen lassen. Hier finden Sie alle wichtigen Infos über die Pflanzen.
Allgemeines
Elfenblumen (Epimedium) werden auch Sockenblumen genannt und es gibt etwa 50 verschiedene Arten, die von südlich der Alpen und Nordafrika bis nach China und Japan beheimatet sind. Man zählt die rund 30 Zentimeter hohen Pflanzen zwar zu den Stauden, die Stängelbasis und die Wurzeln sind jedoch oft verholzt. Deshalb haben viele Arten eher Halbstrauch-Charakter. Zudem gehören sie zur überwiegend aus Gehölzen bestehenden Pflanzenfamilie der Berberitzengewächse (Berberidaceae).
Die ostasiatischen Elfenblumen sind meist sommergrün und wachsen in bodenfeuchten Wäldern auf humusreichen Böden. Die aus Europa und Vorderasien stammenden tragen überwiegend wintergrünes oder immergrünes Laub, das erst im Frühjahr durch die neuen, im Austrieb oft auffallend bronzefarben gemusterten Blätter überwachsen wird. Ihre Naturstandorte sind ebenfalls Wälder, aber oft auf mäßig trockenen Böden. Sie kommen auch mit mineralischer, eher humusarmer Erde zurecht. Im Lauf ihrer gärtnerischen Verwendung sind außerdem aus ostasiatischen und westlichen Arten einige Hybrid-Sorten entstanden.
Die Blätter sind bei fast allen Arten und Sorten länglich spitz bis herzförmig und wirken bei den wintergrünen Elfenblumen zum Teil recht derb. Die kleinen Blüten sind meist klein und sitzen auf filigranen Stielen. Sie tragen vier äußere Blütenblätter, die oft spornartig verlängert sind und die vier inneren immer deutlich überragen. Elfenblumen blühen im Frühling meist vor oder mit dem Laubaustrieb, je nach Sorte sind die Blüten weiß, gelb, orange, rot, rosa oder violett, einige auch zweifarbig. Alle Arten wachsen horstig bis teppichartig und breiten sich durch Rhizome mehr oder weniger stark aus.

Die Elfenblume ‘Frohnleiten’ (Epimedium perralchicum) ist einer der robustesten Bodendecker
Verwendung
Ostasiatische, sommergrüne Arten wie die Großblütige Elfenblume (Epimedium grandiflorum) eignen sich für frische bis mäßig feuchte, humusreiche Staudenbeete in halbschattiger Lage unter größeren Gehölzen, die nicht zu viel Wurzeldruck ausüben. Man setzt sie in der Regel nicht flächig, sondern kombiniert sie in kleinen oder größeren Gruppen mit verträglichen Beetpartnern wie horstig wachsenden Farnen, Schattengräsern, Wald-Anemonen (Anemone sylvestris), Purpurglöckchen (Heuchera) oder Nelkenwurz (Geum). Auch Zwiebelblumen wie der Märzenbecher (Leucojum vernum) und der Hundszahn (Erythronium) sind erstklassige Beetpartner.
Wintergrüne Arten und Hybriden aus Europa und Kleinasien werden meist als klassische Bodendecker in halbschattigen und schattigen Bereichen pflegeleichter Gärten eingesetzt, da sie das Unkraut gut unterdrücken und ziemlich hart im Nehmen sind. Wenn sie gut eingewurzelt sind, vertragen sie auch längere Trockenperioden. Insbesondere Epimedium x perralchicum ‘Frohnleiten’ gilt als einer der besten Bodendecker zur Unkrautverdrängung – er wird auch in Parkanlagen und im öffentlichen Grün gerne verwendet. Man sollte diese Elfenblumen aber nur mit Stauden und Gehölzen kombinieren, die ebenfalls konkurrenzstark sind, zum Beispiel mit Rodgersien (Rodgersia) oder Waldgeißbart (Aruncus). Auch die Rote Elfenblume (Epimedium x rubrum) macht als bienenfreundlicher Bodendecker eine gute Figur. Sie neigt nicht zum Wuchern.
Pflanzen
Wenn man Elfenblumen als Bodendecker pflanzen will, benötigt man pro Quadratmeter Beetfläche etwa acht bis neun Pflanzen. Es dauert rund drei bis vier Jahre, bis sich der Pflanzenteppich schließt, da Elfenblumen erst im zweiten Jahr nach der Pflanzung richtig wachsen. Sehr windexponierte, nach Osten offene Lagen sollte man meiden.

‘Orangekönigin’ (Epimedium pubigerum) bezaubert mit ihrem filigranen Blütenschmuck
Schneiden
Um Platz für den neuen, frischgrünen bis bronzefarbenen Austrieb zu schaffen, sollten Sie das unansehnliche alte Laub der wintergrünen Stauden im Frühjahr mit der Heckenschere abschneiden und kompostieren.
Teilen
Eine regelmäßige Teilung ist als Verjüngungsmaßnahme nicht erforderlich. Alle Arten sind von Natur aus langlebig und blühfreudig. Die Pflanzenteppiche der wintergrünen Elfenbumen sind auch nach Jahrzehnten noch schön dicht.
sonstige Pflegetipps
Im Herbst gepflanzte Elfenblumen können durch Frost geschädigt werden, daher mulcht man die Pflanzen am besten gleich mit einer dicken Schicht Herbstlaub oder Rindenkompost. Im Frühjahr nach dem Rückschnitt der alten Blätter ist zumindest in den ersten Jahren nach der Pflanzung eine Kompostdüngung empfehlenswert. Wenn die Stauden sich zu stark ausbreiten, sticht man die Ränder einfach mit einem Spaten ab.

Relativ große gelbe Blüten zieren die Sorte ‘Sulphureum’ (Epimedium versicolor)
Vermehrung
Alle Elfenblumen lassen sich im Frühling nach der Blüte leicht durch Teilung vermehren. Man braucht manchmal einen scharfen Spaten, um Teilstücke aus dem dichten, verholzten Wurzelgeflecht herauszunehmen.
Krankheiten und Schädlinge
An feuchten, windstillen Standorten, wo das Laub nach Regenfällen nur langsam abtrocknet, breiten sich gelegentlich Blattfleckenpilze aus. Auch die Wurzeln können gelegentlich durch Pilze wie Phytophtora und Phytium geschädigt werden – man erkennt das daran, dass einzelne Stellen im Laubteppich plötzlich einheitlich braun werden und absterben. Solche Stellen sollte man großzügig ausstechen, einen Bodenaustausch vornehmen und neue Pflanzen aus dem Randbereich wieder einsetzen. Die gleiche Maßnahme ist auch bei Virusinfektionen wichtig – sie sind an Kümmerwuchs und auffallend marmorierten Blättern leicht zu erkennen.
Als tierischer Schädling tritt vor allem der Dickmaulrüssler, eine Käferart, in Erscheinung. Das nachtaktive Insekt verursacht an den Blatträndern den für ihn typischen Buchtenfraß, seine Larven fressen an den Wurzeln der Stauden.