Erdbeeren: Neue Pflanzen aus Ablegern
Sommerzeit ist Erdbeerzeit. Und weil man von den süßen Früchtchen oft gar nicht genug im Garten haben kann, lohnt es sich, Ableger zu ziehen. Wir zeigen, wie Sie Erdbeeren so ganz einfach selbst vermehren können.

Frische Erdbeeren aus dem Garten gehören zum Sommer wie die Sonne. Ableger von ertragreichen Mutterpflanzen lassen sich leicht selbst ziehen
Aus eins mach viele: Wer gut eingewurzelte Erdbeeren im Garten hat, kann diese ganz einfach durch Ableger vermehren. So bekommen Sie viele Jungpflanzen ganz ohne Extrakosten zur Steigerung der Erdbeerernte, zum Verschenken oder als lehrreiches Experiment für Kinder. Die Tochterpflanzen werden nach der Ernteperiode in kleine Tontöpfe gesetzt – so kann man sie im Spätsommer problemlos abnehmen und verpflanzen.
Wählen Sie einen Ableger mit gut entwickelten Blättern aus, der der Mutterpflanze am nächsten ist. Graben Sie unterhalb des Ablegers einen Tontopf in die Erde, pflanzen Sie den Erdbeerableger mittig ein und schneiden Sie den Bodentrieb ab. Halten Sie den Ableger gut feucht und lösen Sie ihn von der Mutterpflanze, sobald er Wurzeln gebildet hat.
Schritt für Schritt: Neue Erdbeerpflanzen gewinnen
Erdbeerstauden derselben Sorte sind biologisch gesehen Klone – sie werden meist aus Zellmaterial vermehrt und besitzen deshalb identisches Erbgut. Die Praxis zeigt, dass die Erträge der Pflanzen einer Sorte dennoch recht unterschiedlich ausfallen können. Nehmen Sie Ihre Ableger deshalb nur von ertragsstarken Stauden, die Sie während der Ernte mit einem kurzen Bambusstab markiert haben. Zur Gewinnung neuer Erdbeerpflanzen wählen Sie an jedem Trieb den Ableger aus, der der Mutterpflanze am nächsten ist. Er sollte gut entwickelte Blätter besitzen, aber noch nicht fest eingewurzelt sein. Heben Sie den Ableger zunächst vorsichtig aus der Erde und legen Sie ihn beiseite.
Graben Sie nun dort, wo zuvor der Ableger stand, einen unglasierten Tontopf mit zehn bis zwölf Zentimeter Durchmesser ein. Kunststofftöpfe eignen sich nicht, weil durch das wasserdichte Material aus dem umgebenden Boden keine Feuchtigkeit eindringt. Der Topf wird bis zwei Zentimeter unter den Rand mit dem vorhandenen Boden aufgefüllt. Ist dieser sehr humusarm, sollten Sie ihn mit etwas Laubkompost oder normaler Blumenerde verbessern. Setzen Sie den Erdbeerableger mittig in den Topf und drücken Sie ihn flach in die Erde. Anschließend füllen Sie das Erdloch, in dem der Tontopf steht, wieder mit Erde auf, sodass die Topfwand überall einen guten Bodenkontakt hat.
Der Bodentrieb wird hinter dem Ableger abgeschnitten. So bilden sich keine zusätzlichen Tochterpflanzen, die mit versorgt werden müssten. Zum Schluss gießen Sie die Ableger in den Töpfen gut an und achten darauf, dass die Erde nicht austrocknet. Im Spätsommer – wenn der Ableger neue Wurzeln gebildet hat – können Sie den Ableger von der Mutterpflanze lösen und in ein neues Beet pflanzen.
Tipp: Monatserdbeeren wie ‘Rügen’ treiben zwar keine Ausläufer, man kann diese Erdbeeren aber aussäen. Bei einer Aussaat bis Mitte April blühen und fruchten die Pflanzen sogar bereits im ersten Anbaujahr.
Erdbeeren düngen
Der beste Zeitpunkt für eine Düngung der Erdbeeren ist nach der Ernte, bei aromatischen und robusten Gartensorten wie zum Beispiel ’Korona’ oder ’Hummi Aroma’ also im Juli. Zu diesem Zeitpunkt bilden die Pflanzen die Blütenanlagen für das kommende Jahr. Empfehlung: 15 Gramm pro Quadratmeter Hornmehl verteilen und leicht in den Boden einarbeiten.
Jetzt reinhören und Erdbeer-Profi werden!
Wer viele leckere Erdbeeren ernten möchte, muss man seine Pflanzen entsprechend pflegen. Worauf es beim Anbau ankommt, verraten Ihnen die MEIN SCHÖNER GARTEN-Redakteure Nicole Edler und Folkert Siemens in dieser Folge unseres Podcasts "Grünstadtmenschen". Hören Sie gleich rein!