Erdbeeren pflanzen: Der richtige Zeitpunkt
Der Pflanztermin hat bei Erdbeeren einen entscheidenden Einfluss auf den Ernteertrag. Wir verraten Ihnen, wann man welche Erdbeersorten pflanzen sollte.
Wie viele der leckeren Erdbeeren man ernten kann, hängt maßgeblich davon ab, wann man sie pflanzt. Die klassische Pflanzzeit von Ende Juni bis August bleibt die beste Zeit. Doch bietet sich für Nachzügler und andere Gruppen die Frühjahrspflanzung an. Mit sogenannten Frigopflanzen aus dem Erwerbsanbau hat man sogar die Möglichkeit, die ganze Saison Erdbeeren zu pflanzen.
Wann Erdbeeren gepflanzt werden, ist abhängig von der Art der Erdbeeren. Während einmaltragende, großfruchtige Gartenerdbeeren bevorzugt im Sommer gesetzt werden, pflanzt man Wald- und Monatserdbeeren am besten im Frühjahr oder Spätsommer. Sogenannte Frigo-Erdbeeren – hierbei handelt es sich um kleine Erdbeersetzlinge, die direkt aus der Kühlung kommen und die vor allem im Erbwerbsanbau verwendet werden – kann man zwischen Ende März und Anfang September pflanzen.
Einmaltragende, großfruchtige Erdbeersorten setzt man bevorzugt im Sommer
Will man ertragreich Früchte ernten, muss man Erdbeersorten spätestens nach zwei bis drei Jahren neu setzen. Der beste Zeitpunkt, um neue Erdbeerpflanzen zu setzen, liegt im Juli und August. Im Sommer bilden die Jungpflanzen ihre wertvollen Tiefenwurzeln. Je besser sie einwurzeln, desto stärker entwickelt sich die Pflanze, und umso fruchtbarer sind die Erdbeeren im nächsten Jahr. Häufig kombiniert man unterschiedliche Sorten, um die Ernte-Saison der maximal über zwei Wochen fruchtenden Einmaltragenden zu verlängern. Für den optimalen Pflanztermin kann man daher noch einmal nach Reifezeit unterscheiden. Dabei gilt, je eher frühe Erdbeeren in die Erde kommen, umso mehr Zeit bleibt ihnen, zu kräftigen Pflanzen heranzuwachsen. Auch mehrmals tragende Sorten pflanzt man im Juli und August.
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Was tun, wenn man die Sommerpflanzzeit verpasst hat?
Im Frühjahr bietet der Handel getopfte Jungpflanzen, die Sie zwischen März und Mai setzen können. Diese Erdbeerpflanzen liefern noch im gleichen Jahr eine erste, wenn auch bescheidenere Ernte. Die für die Frühjahrspflanzung kultivierten Pflanzen haben den Vorteil, dass man die Beetreihen im Nutzgarten besser planen kann. Im Sommer sind die Flächen meist noch von Gemüse belegt, und auf das angestammte Erdbeerbeet sollte man Erdbeeren frühestens nach drei Jahren wieder setzen.

Beliebte Gartenerdbeeren wie die Sorte ‘Mieze Schindler’ kann man im Frühjahr als vorgezogene Jungpflanzen kaufen und dann direkt einpflanzen
Frigo- und Wartebeet-Erdbeerpflanzen kann man fast das ganze Jahr setzen
Aus dem Erwerbsanbau kommt die Kulturmethode mit sogenannten Frigo-Pflanzen, die immer mehr Hobbygärtner als bequeme Möglichkeit entdecken, Erntezeiten zu staffeln. Frigo-Erdbeerpflanzen sind normale, bis auf Pflanzenherz und wenige Blätter gestutzte Erdbeerpflanzen, die man einfriert. Anzuchtbetriebe roden zwischen November und Februar und lagern die Pflanzen bei minus zwei Grad Celsius ein. Das Einlagern bei Frost verlängert praktisch die Winterstarre. Das Frostpflanzgut wird ab Ende März bis Anfang September verschickt. Beim Transport tauen die Erdbeersetzlinge auf und man kann sie sofort einpflanzen. Sobald sie im Boden stehen, beginnt für Frigo-Pflanzen der Frühling und sie blühen. Bereits acht bis zehn Wochen nach dem Pflanzen erntet man kleine Mengen an Früchten.
Wartebeetpflanzen sind extra starke Frigo-Erdbeerpflanzen. Man hat sie im Juni, Juli von der Mutterpflanze entfernt und auf sogenannten Wartebeeten herangezogen. Nach der Rodung im November, Dezember lagern sie ebenfalls in der Kühlung und sind ab Ende März bis Anfang September zu bekommen.

Bei den sogenannten Frigo-Erdbeerpflanzen handelt es sich um kleine Setzlinge, die bei Frost eingelagert wurden, und direkt nach dem Auftauen eingepflanzt werden – eine Methode, die vor allem im Erwerbsanbau angewendet wird
Wann pflanzt man Wald- und Monatserdbeeren?
Walderdbeeren und ihre Kulturform der meist horstig wachsenden Monatserdbeeren pflanzt man am besten im Frühjahr bis Anfang Mai und von Mitte August bis Ende September. Die Nascherdbeeren können über einen längeren Zeitraum am gleichen Platz stehen, ohne sich zu erschöpfen.
Im Gegensatz zu den Gartenerdbeeren kultiviert man die kleinen, über Monate fruchtenden Arten selten in Reihen. Sorten, die wie die Walderdbeere ‘Florika’ reichlich Rankenpflanzen bilden, bieten sich sogar als fruchttragender Bodendecker an. Dazu belässt man die Ausläufer an der Pflanze. Bei einer Initialpflanzung von vier bis fünf Pflanzen pro Quadratmeter, wächst die Erdbeerwiese ganz von alleine jährlich um rund 50 Zentimeter nach außen.
Selbstgezogene Erdbeerableger im Sommer pflanzen
Von den liebsten Sorten können Sie sich natürlich auch Jungpflanzen selber heranziehen. Bereits Ende Mai, Anfang Juni beginnen die Erdbeer-Mutterpflanzen Ableger zu bilden. Sobald sie mit der Bewurzelung beginnen, trennt man sie ab und zieht sie einzeln in Töpfen heran. Um einen späteren Schock beim Verpflanzen zu vermeiden, schwören viele Hobbygärtner darauf, sie an Ort und Stelle in kleinen Töpfen zu kultivieren bis sie groß genug für die "Abnabelung" sind. Fixieren Sie die in Gefäße mit Anzuchterde geleiteten Erdbeerableger mit einem gebogenen Draht oder einer Haarnadel. Nach drei bis vier Wochen haben die Nachkömmlinge den Wurzelraum meist intensiv durchwurzelt und sind bereit für die Umpflanzaktion.
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MSG/Frank Schuberth