Pflanzen

Erdbeerminze

Mentha species

Diese zierlich wachsende Minze-Art duftet vom Blatt bis zur Blüte wirklich herrlich nach den roten Früchten. Eine beerige Bereicherung, vor allem für den Kräutergarten im Topf!

Wuchstyp
  • Staude
Wuchshöhe
von 30 cm bis 50 cm
Wuchsbreite
von 30 cm bis 40 cm
Wuchseigenschaften
  • horstbildend
  • Ausläufer
  • dicht
  • buschig
Blütenfarbe
  • violett
Blütezeit (Monat)
  • Juli bis August
Blütenform
  • Ähre
  • klein
  • lippenförmig
Blüteneigenschaften
  • stark duftend
  • essbar
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • gesägt
  • lanzettlich
Blatteigenschaften
  • essbar
  • duftend
Fruchtform
  • Nussfrucht
Fruchteigenschaften
  • unscheinbar
Licht
  • sonnig bis halbschattig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis feucht
ph-Wert
  • neutral
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blattschmuck
  • Duftplanze
  • Küchenkraut
  • Heilpflanze
  • Nektar- oder Pollenpflanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • frostempfindlich
Klimazonen nach USDA
  • 7
Lebensbereiche
  • FR2
  • FR3
  • B2
  • B3
Verwendung
  • Pflanzgefäße
Gartenstil
  • Apothekergarten
  • Bauerngarten
  • Kräutergarten
  • Topfgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze
Heilwirkung
Heilpflanze

Herkunft

Minzen, botanisch Mentha, die zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) gehören, kommen wild vor allem in den gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel vor. Da sich die verschiedenen Arten jedoch sehr leicht kreuzen, ist die genaue Klassifizierung oft schwierig. Die Erdbeerminze (Mentha species) ist eine Hybride aus der in Kultur entstandenen Pfefferminze (Mentha x piperita) und der ursprünglich im Süden Europas beheimateten Grünen oder Krausen Minze (Mentha spicata var. crispa).

Wuchs

Die mehrjährige Pflanze bleibt wesentlich zierlicher als die meisten anderen Minze-Arten, kann aber trotzdem (zur Blütezeit) bis 50 Zentimeter hoch werden. Sie wächst zügig und buschig und breitet sich – minzetypisch – gerne aus, bleibt jedoch insgesamt zahmer und kompakter. Die oberirdischen Teile der Pflanze halten ein paar Minusgrade ohne Schutz aus, die Wurzeln bis etwa minus zwölf Grad Celsius, im Beet ausgepflanzt kann trotzdem zumindest ein Teil der Horste erfrieren.

Blätter

Die kleinen, lanzettlichen Blätter der Erdbeerminze haben gesägte Ränder, sind von matter graugrüner Farbe und haben eine runzlige Oberfläche. Das Besondere ist der Duft, den das Laub verströmt und der, je nachdem, wie stark man es berührt oder zerreibt, drei deutlich unterscheidbare Intensitäten des Erdbeeraromas preisgibt. Zum Herbst hin werden die Blätter abgeworfen, im Frühjahr treiben die Pflanzen neu aus. Erdbeerminzen sind mentholarm, weshalb sie auch keinen typischen Minzeduft haben.

Blüten

Im Juli und August erscheinen die kleinen, hellvioletten Lippenblüten, die in schmalen Ähren stehen. Auch sie duften und ziehen, da sie reichlich Nektar enthalten, viele Insekten an.

Blüten der Erdbeerminze

Die kleinen Blüten der Erdbeerminze (Mentha species) haben ein süßes Aroma und locken viele Insekten in den Garten. An einem sonnigen Standort blüht die Pflanze besonders schön

Früchte

Aus den befruchteten Blüten entstehen unscheinbare Nüsschen, die den Samen der Pflanze enthalten.

Standort

Die Erdbeerminze steht am liebsten an einem sonnigen bis halbschattigen Platz. Je sonniger der Standort, desto üppiger und schöner fällt die Blüte aus, wenn man darauf Wert legt!

Boden

Der Boden sollte humos und frisch bis feucht sein. Trocknet die Erde aus, leidet das Wachstum der Pflanzen darunter. Gleichzeitig muss der Untergrund jedoch durchlässig genug sein, damit keine Staunässe entsteht.

Erdbeerminze pflanzen

Erdbeerminzen sind mit ihrem recht kompakten Wuchs und dem trotzdem vorhandenen Ausbreitungsdrang sowie ihrer relativ geringen (oberirdischen) Frosttoleranz prädestiniert für eine Haltung als Kübelpflanzen. Wer mag – und vor allem in wärmeren Gegenden – kann sie aber auch im Garten auspflanzen. Entweder hält man sie dann durch das Einsetzen einer Rhizomsperre im Zaum oder man setzt darauf, dass ein Teil des Bestandes im Winter zurückfriert und sich die Ausbreitung der Pflanze so in Grenzen hält. Der optimale Pflanzabstand beträgt 35 Zentimeter.

Pflege

Die grundsätzlich pflegeleichten Erdbeerminzen belohnen das regelmäßige Ernten mit vielen frischen Trieben. Bis zum Herbst, dann werden die Horste langsam braun und ziehen ein. Spätestens im Frühjahr, zum neuen Austrieb hin, werden die alten Stängel abgeschnitten. Auch direkt nach der Blüte im August tut ein Rückschnitt auf etwa zehn Zentimeter Höhe gut. Bitte nicht vorher, da die Blüten wertvoll für Insekten sind – und sie sich auch dann bilden würden, wenn ein früherer Rückschnitt erfolgen würde. Die Pflanzen treiben dann noch mal durch – vor allem, wenn man sie gleich danach mit Kompost düngt – und können ein weiteres Mal beerntet werden, bevor sie sich zurückziehen. Über den Winter kann man Erdbeerminzen im Beet mit einer Mulchdecke aus Laub und Reisig schützen. Auch Exemplare im Topf, bei denen das Gefäß zusätzlich mit Vlies umhüllt wird. Der Winterschutz kann gegen Ende April wieder entfernt werden.

Ernte und Konservierung

Vor allem die jungen Blätter der Erdbeerminze ergeben eine leckere Würze in Obstsalaten und anderen Desserts, sind toll als Tortendeko, Konfitürenzutat oder auch in würzigen Gerichten. Ebenso lassen sich damit kaltes Wasser, Bowle, Sekt und andere Getränke aromatisieren. So wird zum Beispiel die Mojito-Minze, eine Sorte der Erdbeerminze, für das gleichnamige Getränk verwendet. Da der Duft der Pflanze bei Erhitzen verfliegt, wird sie immer roh verwendet. Auch die Blüten schmecken, sie sind aber etwas süßer als das Laub. Besonders beerig ist das Aroma, wenn die Pflanzenteile frisch verwendet werden, und vor allem in der Zeit von Ende Mai bis Juli, direkt vor der Blüte, da dann der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten ist. Theoretisch kann man aber von Mai bis etwa Oktober die Minze ernten.

Will man die Erdbeerminze für die Wintermonate konservieren, können Sie die Minze trocknen, indem Sie die Triebe über Kopf an einem luftigen, schattigen und regensichereren Ort aufhängen. Danach füllt man die Blätter in luftdicht schließende Gläser oder Dosen. Eine Alternative ist es, die Blätter der Minze einzufrieren.

Eistee mit Erdbeerminze und Erdbeeren

Mit ihrem fruchtigen Erdbeer-Aroma ist die Erdbeerminze eine ideale Zutat für Eistee und andere Erfrischungsgetränke

Heilwirkung von Mentha species

Da die Erdbeerminze relativ wenig Menthol enthält, sind die diesem Hauptbestandteil des ätherischen Öls der Minzen zugeschriebenen Heilwirkungen – schmerzlindernd, entzündungshemmend, kühlend – bei ihr weniger ausgeprägt.

Erdbeerminze vermehren

Ganz einfach vermehren lassen sich die Pflanzen, indem man am besten im Herbst die Ausläufer abtrennt. Des Weiteren kann man die Horste teilen. Dies tut den Pflanzen, vor allem wenn sie im Topf wachsen, alle zwei oder drei Jahre ohnehin gut. Und schließlich gibt es die Möglichkeit, diese Minze zu vermehren, indem man im Sommer nach der Blüte Stecklinge von den Triebspitzen nimmt.

Es gibt verschiedene Methoden, Minze zu vermehren. Wer viele möglichst einheitliche Jungpflanzen haben möchte, sollte seine Minze jedoch nicht durch Ausläufer oder Teilung vermehren, sondern durch Stecklinge. In diesem Video zeigt Ihnen MEIN SCHÖNER GARTEN-Redakteur Dieke van Dieken, was beim Vermehren von Minze zu beachten ist

Credits: MSG/CreativeUnit/Kamera+Schnitt: Fabian Heckle

Krankheiten und Schädlinge

Allen Minzen kann ein spezifischer Pilz, der Pfefferminzrost oder Puccinia menthae, zu schaffen machen. Zu erkennen ist er zu Beginn an kleinen braunen Flecken auf den Blattunterseiten. Später bilden sich gelb-rötliche Beulen. Wenn man den Schaden entdeckt, sollten betroffene Pflanzenteile sofort entfernt und im Hausmüll entsorgt werden. Gelegentlich fressen auch Minzen-Blattkäfer und Erdflöhe am Laub der Erdbeerminze.

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