Pflanzen

Erlenblättrige Felsenbirne

Amelanchier alnifolia

Die Erlenblättrige Felsenbirne beeindruckt durch ihre Blüten, Herbstfärbung und Superfood-Früchte. So pflanzen und pflegen Sie Amelanchier alnifolia richtig.

Wuchstyp
  • Strauch
Wuchshöhe
von 200 cm bis 400 cm
Wuchsbreite
von 100 cm bis 200 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • Ausläufer
Blütenfarbe
  • rosa
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • April bis Mai
Blütenform
  • dicht
  • Trauben
Blüteneigenschaften
  • stark duftend
Blattfarbe
  • grün
  • blaugrün
Blattform
  • elliptisch
  • gezähnt
  • oval
Blatteigenschaften
  • Herbstfärbung
Fruchtfarbe
  • schwarz
Fruchtform
  • Balgfrucht
Fruchteigenschaften
  • essbar
Licht
  • sonnig bis halbschattig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • mäßig trocken bis mäßig feucht
ph-Wert
  • alkalisch bis schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Duftplanze
  • Wildobst
  • Vogelschutz
  • Nektar- oder Pollenpflanze
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 5
Verwendung
  • Böschungen
  • Einzelstellung
  • freiwachsende Hecken
  • Gruppenpflanzung
  • Pflanzgefäße
  • Vogelschutzhecken
  • Blütenhecken
  • Wildobst
Gartenstil
  • Bauerngarten
  • Obstgarten
  • Naturgarten
  • Topfgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Die Erlenblättrige Felsenbirne ist eine von 25 Arten der Gattung Felsenbirnen (Amelanchier). Sie ist ursprünglich in Nordamerika mit südlicher Ausbreitung bis Kalifornien heimisch, im Norden reicht ihre Verbreitung bis weit nach Westkanada und Alaska. Alle Höhenstufen – bis 3.400 Meter in den Rocky Mountains – werden besiedelt. Der Strauch wächst dort bevorzugt an Flussufern, in Wäldern oder am Rand der Prärie, in Kanada wird der Strauch auch gewerbsmäßig in Plantagen kultiviert. Man unterscheidet verschiedene Varietäten.

In ihrer Heimat ist Amelanchier alnifolia auch als Saskatoon-Beere bekannt. Die kanadischen Indianer sammeln seit 3.000 Jahren ihre Früchte. Manchmal wird auch der Name Apfelbeere für Amelanchier alnifolia verwendet, der ist aber eigentlich Aronia melanocarpa vorbehalten.

Wuchs

Die sommergrüne Erlenblättrige Felsenbirne entwickelt sich in ihrer Heimat zu einem sechs Meter, hier eher zwei bis vier Meter hohen Strauch mit aufrechten Ästen und zahlreichen basalen Trieben. Die Rinde ist graubraun und glatt. Die anfangs filzig behaarten Triebe verkahlen später und sind dann rotbraun gefärbt. Besonders bei der Wildform kommt es zur Ausbildung von kurzen Ausläufern. Amelanchier alnifolia wurzelt flach und dicht verzweigt.

Blätter

Die vier bis sechs Zentimeter langen und bis zwei Zentimeter breiten, manchmal ins Bläuliche changierenden, grünen, glänzenden Blätter von Amelanchier alnifolia stehen wie bei allen Felsenbirnen wechselständig. Sie sitzen an einem kurzen Stiel, sind oval-elliptisch geformt, der Rand ist gezähnt, die Spitze ist – ähnlich wie bei der Erle (Alnus), die namensgebend für "alnifolia" ist – abgerundet beziehungsweise stumpf. Blattrippen sind deutlich zu erkennen. Spektakulär ist die Herbstfärbung in Rot und Gelb, die dem Indian Summer alle Ehre macht.

Blüten der Erlenblättrigen Felsenbirne

Die Blüten der Erlenblättrigen Felsenbirne, die von Mitte April bis Ende Mai zahlreich erscheinen, verströmen einen intensiven Duft

Blüten

Die Blüten der Erlenblättrigen Felsenbirne stehen in endständigen, aufrechten, weißen bis rosafarbenen, bis zu acht Zentimeter langen Trauben. Die Einzelblüte ist etwa zwei Zentimeter groß und besteht aus fünf Kronblättern – unverkennbar ist die Zugehörigkeit zu den Rosengewächsen. Bis zu 20 Staubblätter stehen frei im Kelch. Der Duft ist teilweise bemerkenswert, ebenso die Dichte des Blütenschleiers, der je nach Sorte zwischen Mitte April und Ende Mai den ganzen Strauch einhüllt!

Früchte

Typisch für die Erlenblättrige Felsenbirne ist eine Apfelfrucht mit Kernhaus, wobei jeweils ein bis zwei Samen in einem Fach enthalten sind. Umgangssprachlich werden sie als Beeren bezeichnet. Was viele nicht wissen: Die Frucht der Felsenbirne ist essbar. Ihre Erntezeit ist bereits ab Juni. Die Früchte werden bis 15 Millimeter groß, sind bereift und im Erntezustand blauschwarz. Sie schmecken süß und saftig, sind bei Mensch und Vogel gleichermaßen beliebt. Die Früchte werden frisch, tiefgefroren oder getrocknet angeboten. Man kann sie zu Marmelade, Desserts, aber auch Likör verarbeiten. Die Saskatoon-Beere wird wegen ihrer Inhaltsstoffe als Superfood gehandelt; zweifelsohne ist sie reich an Calcium, Eisen und Vitamin C.

Standort

Die Erlenblättrige Felsenbirne ist ein anspruchsloser Strauch, der außerordentlich frosthart ist. Er gedeiht in sonniger bis halbschattiger Lage, auch an kalten Standorten. Wind wird gut ertragen, ebenso Stadtklima.

Boden

Amelanchier alnifolia ist anspruchslos und wächst im schwach sauren bis stark alkalischen Bereich. Sein Optimum hat der Strauch auf einem frischen und nährstoffreichen Boden, mäßige Trockenheit wird toleriert. Die Erlenblättrige Felsenbirne meidet schwere und staunasse Böden.

Pflanzung

Gut für die Pflanzung ist ein Zeitpunkt im Herbst oder im Frühjahr. Das Pflanzloch sollte doppelt so groß sein wie der Wurzelballen, nährstoffarmen Boden bessert man mit Humusgaben auf. Eine Drainage im Untergrund beugt Staunässe vor.

Wer nach einer Pflanze sucht, die rund ums Jahr etwas hermacht, liegt mit einer Felsenbirne goldrichtig. Sie punktet mit hübschen Blüten im Frühjahr, dekorativen Früchten im Sommer und einer wirklich spektakulären Herbstfärbung. Wie Sie den Strauch richtig pflanzen, zeigen wir Ihnen hier.
Credit: MSG/Kamera+Schnitt: Marc Wilhelm/Ton: Annika Gnädig

Pflege

Pflegemaßnahmen wie eine Düngung oder ein Winterschutz sind nicht notwendig. Kompostgaben im Frühjahr fördern den Ertrag.

Schnitt

Man lichtet am besten regelmäßig im Frühjahr die ältesten Zweige aus, um zu verhindern, dass Amelanchier alnifolia von unten verkahlt. Zu lange Triebe leitet man auf einen niedriger ansetzenden Trieb ab. Wildtriebe sollte man bei veredelten Pflanzen bald entfernen.

Verwendung

Ob als Solitär oder in der Gruppe, ob im naturnahen oder formalen Garten, ob im Topf oder ausgepflanzt: Die Erlenblättrige Felsenbirne ist ein Schmuckstück, das im Frühjahr mit Blüten, im Herbst mit Früchten und Herbstfärbung eine gute Figur macht. Vor allem die Wildform eignet sich wegen des dichten Wuchses auch als Hecke oder – wegen der Ausläufer – auch zur Böschungsfestigung. Aus ökologischer Sicht ist Amelanchier alnifolia als Vogel- und Bienennährstrauch wertvoll.

Erlenblättrigen Felsenbirne Sorte ‘Honeywood’

Als Solitär gepflanzt, kommt der hübsche Wuchs der Erlenblättrigen Felsenbirne, hier die Sorte ‘Honeywood’, besonders gut zur Geltung

Sorten

Das Wildobst Amelanchier alnifolia steht gerade im Fokus der Züchter, die vor allem im Hinblick auf Erntemenge und Fruchtgröße arbeiten. Die Säulen-Felsenbirne ‘Obelisk’ ist die Sorte der Wahl bei beengten Verhältnissen – lediglich einen bis zwei Meter wird der säulenförmig wachsende, bis 350 Zentimeter hohe Strauch breit. ‘Smoky’ wird bis vier Meter hoch und kommt als Solitär gut zur Geltung. ‘Martin’ verspricht großen Ertrag bei großen Früchten. ‘Forestburg’ erreicht nur drei Meter Höhe, geht im Alter aber stark in die Breite. ‘Honeywood’ ist eine kanadische Plantagensorte. Mit fünf Metern wird ‘Thiessen’ höher als alle anderen Sorten und verspricht reiche Ernte. Ältere Pflanzen haben die Tendenz, sich stark auszubreiten. Relativ spät – Ende April – blüht und fruchtet dann ‘Saskablue’, Ende Juli schließt die Ernte mit ‘Saskalate’. Dieser runde, bis zwei Meter hohe Strauch besitzt die größten Früchte, die Trauben sind fast handtellergroß und erinnern im Geschmack an Kirschen.

Vermehrung

Die Art vermehrt man unkompliziert durch Aussaat, Sorten veredelt man auf die Wildart oder beispielsweise auf die Eberesche. Im Hausgarten kann man es auch mit Absenkern versuchen.

Krankheiten und Schädlinge

Am ungeeigneten Standort, bei Trockenheit oder zu engem Stand kann es zu Befall mit Mehltau, Läusen und Thripsen kommen. Als Rosengewächs ist Amelanchier alnifolia anfällig für Feuerbrand.

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