Mit diesen Schädlingen kämpft unsere Community

Nach dem durchwachsenen Monat April ist die Natur im Mai und Juni endlich durchgestartet, aber auch ungebetene Gäste machen sich in den Gärten breit. Mit diesen Schädlingen haben die Mitglieder unserer Facebook-Community besonders zu kämpfen.

Nacktschnecke auf Salatblatt

Vor Nacktschnecken ist kaum ein Salatblatt sicher

Alle Jahre wieder – muss man leider sagen – tauchen sie wieder auf, und das im Gemüse- und Ziergarten: Nacktschnecken sind die größte Plage, von denen unsere Facebook-User berichten. Und es scheint kaum eine Pflanze zu geben, die nach einem Regenguß nicht von den gefräßigen Weichtieien heimgesucht wird. Schleimspuren, Fraßschäden und Verschmutzungen verraten die nächtlichen Besucher und treiben so manchen Hobbygärtner an den Rand der Verzweiflung, wenn die Schnecken Jahr für Jahr das Staudenbeet verwüsten oder die Gemüseernte zunichte machen.

Treten nur wenige Schnecken im Garten auf, ist ein Absammeln zur Bekämpfung meist ausreichend. Wer über Nacht alte Bretter oder feuchte Wellpappe auslegt, kann die Schnecken morgens leicht absammeln. Um ihre geliebten Pflanze zu schützen, greifen viele Hobbygärtner zum Schneckenkorn, andere zur Gartenschere oder wenden sogar noch drastischere Mitteln an, um den Nacktschnecken der Garaus zu machen.

Nacktschnecken unter Holzbrett

Tagsüber und bei Trockenheit suchen sich Nacktschnecken feuchte Verstecke – sie sammeln sich unter Holzbrettern, Hohlziegeln oder großen Blättern, unter denen man sie leicht absammeln kann

Weitaus schonender ist der Tipp von Ünzüle E.: Sie pflanzt ihr Gemüse in Kübel und bestreicht die Töpfe außen mit einem zehn Zentimeter breiten Ring aus einem Erkältungsbalsam. Die ätherischen Öle sollen die Schnecken davon abhalten, die Töpfe zu erobern. Alternativ lassen sich an Töpfen oder Hochbeeten Kupferstreifen anbringen. Viele User sind von dieser Maßnahme überzeugt. Zum Schneckenschutz in den Beeten schwören viele User auf Kaffeesatz und Eierschalen, die für die Weichtiere eine Barriere bilden.

Bierfallen sind nur eingeschränkt empfehlenswert, da sie Schnecken über große Entfernungen anlocken. Innerhalb einer Umfriedung lassen sich diese Fallen einsetzen, um die Fläche von den verbliebenen Schnecken zu befreien.

Tigerschnegel und Weinbergschnecken

Glücklich können sich Gartenbesitzer schätzen, wenn sie eine große Schnecke mit Leopardenmuster im Garten entdecken, denn der Tigerschnegel rührt Salat und Funkien nicht an, stattdessen stehen welke Pflanzen und Aas auf seinem Speiseplan – und andere Nacktschnecken.

Der Tigerschnegel (links) und die Weinbergschnecke (rechts) dürfen im Garten bleiben

Übrigens: Die Bänder- und die Weinbergschnecke sehen nicht nur hübsch aus, sie schaden normalerweise auch unseren Gartenpflanzen nicht. Im Gegensatz zu Nacktschnecken ernähren sie sich hauptsächlich von abgestorbenen Pflanzenresten und Algenbewuchs, den sie dank ihrer mit unzähligen winzigen Zähnen gespickten Raspelzunge (Radula) wie eine Feile abschmirgeln können. Weinbergschnecken fressen sogar die Eier von Nacktschnecken und stehen unter Naturschutz.

Fiese Pflanzensauger: Blattläuse

Sehr zum Kummer unserer Community treten nun auch wieder verstärkt Blattläuse auf. Sven M. schreibt uns, dass bei ihm im Garten überall Pflanzenläuse sind und es kaum eine Pflanze gibt, die nicht verlaust ist. Am Schlimmsten ist der Liebstöckel betroffen. Andere User berichten von Blattläusen am Holunder, Apfelbaum, Johannisbeere und Pflücksalat.

Blattläuse am Pfeifenstrauch

Blattläuse am Pfeifenstrauch (Philadelphus)

Blattläuse saugen an verschiedenen Pflanzenteilen und entziehen den Pflanzen dabei vor allem Zucker. Je nach Menge der Läuse werden die Pflanzen dadurch geschwächt. Es kommt häufig zu Missbildung und Deformation von Blättern und Blüten. Blattläuse scheiden überschüssigen Zucker wieder auf den Blättern aus (sogenannter Honigtau). Auf diesem siedeln sich häufig Rußtaupilze an, die die Blätter mit einem dunklen Geflecht überziehen. Dadurch werden die Pflanzen zusätzlich geschwächt. Außerdem können Blattläuse auch Pflanzenviren übertragen, die je nach Pflanze zu weiteren Schädigungen bei Wachstum und Fruchtbildung führen.

Maßnahmen gegen Blattläuse

Die Marienkäferlarve (links) ernährt sich hauptsächlich von Blattläusen. Sie frisst sich regelrecht durch die Schädlingskolonien. Etwa 800 Läuse benötigt sie für ihre Entwicklung. Mit einem Quartier für Ohrwürmer (rechts) schützen Sie Ihre Obstbäume auf natürliche Weise vor Blattläusen

Es gilt also, der Pflanze im Kampf gegen die aufkommende Läuse-Invasion auf vielfältige Art und Weise zu helfen. Eine Vielzahl von Nützlingen hilft auf natürliche Weise bei der Bekämpfung von Läusen, aber auch Hausmittel und Pflanzenbrühen kommen zum Einsatz, um Blattläuse zu dezimieren. Einige User besprühen befallene Pflanzen mit Milchwasser, aber oft reicht schon ein scharfer Wasserstrahl oder Seifenlauge, um die Blattläuse zu entfernen.

In unserem Praxis-Video zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Pflanzen mit Kaliseife vor Blattläusen schützen.
Credit: MSG/ Alexander Buggisch/ Producer: Karina Nennstiel

Störenfried Ameise

Ameisen sind keine Pflanzenschädlinge im eigentlichen Sinne, aber können durchaus stören, wenn sie im Rasen oder zwischen Terrassenplatten und Gehwegfugen Erdhäufchen aufwerfen. Stauden, Obstbäume und Kübelpflanzen allein stellen für Ameisen kein lohnendes Ziel dar. Interessant wird es für sie erst durch saugende Insekten wie Blattläuse, Weiße Fliege oder Schildläuse, die beim Saugen an Pflanzen klebrigen Honigtau abgeben. Diesen nutzen die Ameisen als wichtige Nahrungsquelle.

Weitere Schädlinge

Neben Nacktschnecken und Blattläusen registrieren unsere User weitere Pflanzenschädlinge wie Spinnmilben, Lilienhähnchen, Woll- und Schildläuse, den Apfelwickler, Blattwanzen und Gartenlaubkäfer, die Schäden im Zier- und Nutzgarten verursachen, aber dieses Jahr nicht vermehrt aufzutreten scheinen. Eine Geißel ist nach wie vor der Buchsbaumzünsler, der innerhalb kurzer Zeit ganze Buchsbaumbestände kahl frisst und gegen den anscheinend kaum ein Mittel hilft.

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