Feldulme
Ulmus minor
Die Feldulme ist ein schöner heimischer Laubbaum, der im Garten als Solitär oder Hecke gepflanzt werden kann und im Herbst eine herrlich gelbe Färbung annimmt. Wir geben Pflegetipps.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Großbaum
- Wuchshöhe
- von 1500 cm bis 3000 cm
- Wuchsbreite
- von 1500 cm bis 2500 cm
- Blütenfarbe
-
- grün
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- März bis Mai
- Blütenform
-
- Büschel
- Scheindolden
- unauffällig
- Blüteneigenschaften
-
- zwittrig
- unscheinbar
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- gesägt
- gestielt
- gezähnt
- verkehrt eiförmig
- zugespitzt
- Blatteigenschaften
-
- Herbstfärbung
- Fruchtform
-
- Nussfrucht
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- steinig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis feucht
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blattschmuck
- malerischer Wuchs
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
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- Einzelstellung
- freiwachsende Hecken
- Gruppenpflanzung
- Hausbaum
- Landschaftsgehölz
- Pioniergehölz
- Gartenstil
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- Naturgarten
- Parkanlage
- Waldgarten
Herkunft
Die Feldulme (Ulmus minor, früher Ulmus carpinifolia), auch Iper oder Feldrüster genannt, ist eine von drei in Mitteleuropa heimischen Arten aus der Gattung der Ulmen. Sie ist Teil der großen Familie der Ulmengewächse (Ulmaceae) und kommt natürlich in ganz Europa, auf den Kanaren, in Nordafrika und in Kleinasien vor. Feldulmen kreuzen sich häufig von selbst mit Bergulmen und bilden die Hybride Holländische Ulme (Ulmus x hollandica) sowie zahlreiche Unterarten.
Wuchs
Feldulmen wachsen bis zu 40 Meter in die Höhe. Manchmal sind auf den Zweigen Korkleisten zu sehen. Die sommergrünen Laubbäume werden bis zu 600 Jahre alt, wobei die meisten alten Exemplare inzwischen Opfer des Ulmensterbens wurden. Ihre zunächst tief gehenden Wurzeln entwickeln sich im Alter zu einem stabilen Herzwurzelsystem. Die Borke der Feldulme ist graubraun und längsrissig. Je nach Sorte kann die Blatt- und Wuchsform der Feldulme stark variieren.
Blätter
Das Laub der Feldulme ist asymmetrisch verkehrt-eiförmig und läuft oben spitz zu. Die Blätter sind gestielt und haben eine Vielzahl an Seitennerven. Sie sind mit etwa acht Zentimeter Länge und fünf Zentimeter Breite die kleinsten Blätter aller Ulmenarten – daher auch der Beiname "minor" ("klein"). Der Rand ist gesägt und von Blattzähnen gesäumt. Auf der Unterseite sitzen oft braune Haarbüschel in den Blattachseln. Die Herbstfärbung der Feldulme ist gelb.
Blüten
Die Feldulme blüht nur selten. Die ab März erscheinenden, unscheinbaren zwittrigen Blüten bestehen aus drei bis sieben Staubblättern mit weißen Narben. Sie sitzen in Scheindolden an bis zu 15 Millimeter langen Stielen. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind.

Die Blüten der Feldulme sind unscheinbar und gelbgrün gefärbt
Früchte
Nach der Blüte bilden sich ab Mai bis zu zwei Zentimeter lange Flügelnüsse aus, die vom Wind über weite Strecken transportiert werden. Meist sind diese Früchte aber steril.
Standort
Die Feldulme liebt Feuchtigkeit und kann selbst in überfluteten Gebieten wie Flusstälern und Auen gedeihen. Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist optimal.
Boden
Ein feuchter, nährstoffreicher, kalkhaltiger Boden ist wichtig für die Feldulme. Achten Sie darauf, dass Gieß- und Regenwasser gut versickern können und keine dauerhafte Staunässe entsteht.
Pflanzung
Feldulmen werden entweder im Frühjahr oder im Herbst gesetzt. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das doppelt so groß wie der Wurzelballen ist und so tief, dass die Pfahlwurzel nicht umknickt. Lockern Sie die Erde gut auf und verbessern Sie die Durchlässigkeit eventuell mit Sand oder Kies. Geben Sie bei der Pflanzung etwas Kompost zum Substrat. Wässern Sie den Wurzelballen vor und nach dem Einsetzen gründlich und decken Sie die Baumscheibe zum Schluss mit Rindenmulch ab.
Pflege
Gießen Sie Ihre frisch gepflanzte Ulme regelmäßig. In den ersten Jahren sollten Sie auf eine ausreichende Wasserversorgung achten, damit sich ein stabiles Wurzelsystem entwickeln kann.
Schnitt
Als Baum gepflanzte Ulmen werden normalerweise nicht beschnitten. Sträucher sollten regelmäßig im Spätwinter in Form gebracht werden. Auch Hecken aus Feldulmen müssen beschnitten werden, um dicht zu wachsen.
Verwendung
Früher wurden Ulmen als Allee- und Parkbäume eingesetzt. Seit dem zweiten Ausbruch des Ulmensterbens in den 1970er Jahren werden sie aber nicht mehr in öffentlichen Anlagen verwendet. Feldulmen können im Hausgarten hervorragend als Hecke gezogen werden. Die Feldulme hatte früher auch Bedeutung in der Schreinerei und in der Volksmedizin. Das Holz eignet sich gut zum Drechseln und für Einlegearbeiten. Ein Sud aus der Rinde der Feldulme wurde gegen Durchfall eingesetzt.
Sorten

Die Feldulmen-Sorte Ulmus minor 'Sarniensis' im gelben Herbstkleid
Von der Feldulme gibt es zahlreiche Zuchtsorten und Varietäten. Die Sorte Ulmus minor var. vulgaris, auch Englische Ulme genannt, galt früher als eigene Art, ist inzwischen aber als eine Varietät der Feldulme eingeordnet. Eine besonders schöne Züchtung ist die Goldulme (Ulmus minor ‘Wredei’) mit ihrem goldgelben Laubaustrieb. ‘Jaqueline Hillier’ wird auch als Elegantissima-Ulme bezeichnet. Sie ist mit bis zu sechs Metern äußerst kleinwüchsig und eignet sich gut für kleine Gärten. Die Sorte ‘Van Houtte’ trägt gelbgrünes Laub und wird etwa zehn Meter hoch. Leider ist sie in fortgeschrittenem Alter sehr anfällig für das Ulmensterben.
Vermehrung
Die Feldulme wird durch Wurzelsprosse vermehrt, denn ihre Samen sind meist nicht keimfähig. Durch die natürliche Kreuzung verschiedener Ulmenarten ist eine genaue Bestimmung der Varietät oft sehr schwierig.
Krankheiten und Schädlinge
Das Ulmensterben, welches von einem Ophiostoma-Pilz verursacht wird, hat weite Bestände der Feldulmen ausgerottet, denn sie ist die anfälligste Ulmenart. Der Ulmensplintkäfer, eine Borkenkäferart, verbreitet den Pilz besonders auf älteren Bäumen und führt in den Leitungsbahnen der Ulmen zu Verstopfungen. Die Folgen sind absterbende Zweige und ein rascher Verfall des Baums. Neuere Züchtungen aus den Niederlanden sind widerstandsfähiger gegen die Erkrankung.