Felsenbirne: 3 Profi-Tipps für die Pflege
Felsenbirnen haben einiges "auf dem Kasten": Die Gattung punktet im Frühjahr mit Blüten, im Herbst mit toller Herbstfärbung. Und von manchen Sorten kann man reichlich gesunde und leckere Früchte naschen. Wir geben 3 praktische Pflegetipps für die Felsenbirne.
Die Gattung Felsenbirne ist gern gesehen im Garten – Vier-Jahreszeiten-Gehölz wird sie oft genannt. Das ganze Jahr über sind Felsenbirnen attraktiv: erst mit reichen Blütentrauben, die sich aus zarten weißen Schalenblüten zusammensetzen, dann mit süßen Früchten und später durch die Herbstfärbung, die dem Indian Summer alle Ehre macht. Selbst im Winter machen sie mit ihrer grauen Rindenfarbe eine gute Figur. Strauch- oder baumförmig wachsen sie, überall lässt sich ein Platz finden, selbst in Pflanzgefäßen. In den letzten Jahren sind Felsenbirnen wegen ihrer blauschwarzen bis purpurfarbenen Früchte, die optisch an Heidelbeeren erinnern, wieder verstärkt in den Fokus geraten. Das Wildobst enthält viel Kalzium, Eisen und Vitamin C. Es kann für Marmelade, Kompott, Likör und Kuchen verwendet werden. Wer selbst nicht naschen mag: Auch Vögel picken gerne zu.
Felsenbirnen sind ausgesprochen anspruchslos, was Standort und Boden angeht. Winterkälte macht ihnen ebenso wenig aus wie sommerliche Trockenheit. Die meisten Arten sind in Amerika und Asien heimisch, in Europa kennt man nur eine Art, die Gewöhnliche Felsenbirne. Wer vor allem an Fruchtertrag interessiert ist, setzt auf die Sorten der Kanadischen Blaubeere (Amelanchier alnifolia), Saskatoon-Beere wird sie auch genannt. Vor allem nach den Sorten ‘Prince William’ oder ‘Saskatoon Berry’ sollte man Ausschau halten. Ganz schmal wächst die Sorte ‘Obelisk’. Besonders große Früchte bietet die Hybrid-Felsenbirne ‘Ballerina’. Nachdem ständig neue Sorten entstehen: In der Baumschule einfach mal unter der Kategorie Wildobst nachschauen oder sich beraten lassen. Wer auf Optik wert legt, wählt die Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) aus, die mit einem kupferroten Austrieb der Blätter im Frühjahr prächtige Akzente setzt. Vor diesem Hintergrund wirken die Blüten besonders gut. ‘Ballerina’ ist eine Sorte, die besonders schmal wächst und dazu viele Früchte hervorbringt. Amelanchier ovalis, die Gemeine Felsenbirne, ist die einzige in Europa heimische Art mit scharlachroter Herbstfärbung. Das Gehölz gedeiht sogar auf Extremstandorten.
Unkompliziert ist die Felsenbirne, Pflege ist kaum notwendig. Folgende Punkte sollten Sie dennoch im Hinterkopf haben:
Tipp 1: Staunässe meiden
Staunässe behagt den Felsenbirnen genauso wenig wie Bodenverdichtung. Sollen sie trotzdem an einem solchen Platz wachsen, lockert man den Boden durch Zugabe von grobem Sand, Kies oder Humus beziehungsweise pflanzt leicht erhöht, um der Staunässe zu entgehen.
Tipp 2: Schnitt sparen
Den malerischen Habitus entwickeln die Felsenbirnen am besten ohne Schnitt, allerdings wird der trotzdem bei Bedarf akzeptiert. Die Möglichkeit zu formen ist also hoch. Durch gelegentliches Auslichten der ältesten Triebe kann man das Gehölz verjüngen. Schießt die Felsenbirne zu sehr in die Höhe, kann man zu lange Äste durch Ableiten zurücknehmen.
Tipp 3: Ertrag fördern
Felsenbirnen sind genügsam. Wer aber reichlich ernten möchte, kann den Blüten- und Fruchtansatz durch Verbesserung der Nährstoffversorgung fördern: Im zeitigen Frühjahr bekommt die Felsenbirne deshalb organischen Dünger, etwa in Form von Kompost oder Hornspäne, verpasst. Eine großzügige Mulchschicht hält die Feuchtigkeit im Boden.
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MSG/Patrick Hahn