Pflanzen

Fingerhutförmiger Bartfaden

Penstemon digitalis

Anders als seine Kollegen ist der Fingerhutförmige Bartfaden recht zuverlässig winterhart – und mit seiner hohen Standorttoleranz ein Gewächs für fast alle Fälle!

Wuchstyp
  • Staude
  • Rhizom
Wuchshöhe
von 60 cm bis 100 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • horstbildend
  • rosettenbildend
Blütenfarbe
  • rosa
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Juli bis August
Blütenform
  • Rispen
  • röhrenförmig
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • breit lanzettlich
  • eiförmig
Blatteigenschaften
  • Rosette
Fruchtform
  • Kapsel
Licht
  • sonnig bis absonnig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • mäßig trocken bis frisch
ph-Wert
  • neutral bis schwach sauer
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 6
Lebensbereiche
  • FR1
  • FR2
  • B1
Verwendung
  • Blumenbeete
  • Blumensträuße
  • Einzelstellung
  • Gruppenpflanzung
  • Rabatten
Gartenstil
  • Blumengarten
  • Präriegarten

Herkunft

Die Gattung der Bartfaden, botanisch Penstemon, aus der Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae), besteht aus mehr als 250, teils krautigen, teils verholzenden Arten. Alle stammen sie aus Nord- bis Mittelamerika – so auch der Fingerhutförmige Bartfaden (Penstemon digitalis), der wild im ganzen Osten der USA wächst. Bevorzugt taucht er dort in Staudenfluren, Prärien, lichten Wäldern, an Waldrändern und Waldlichtungen auf, zeigt sich jedoch äußerst anpassungsfähig an die unterschiedlichsten Standorte. Am Naturstandort mehrjährig, werden Bartfaden allgemein bei uns meist als kurzlebige Saisonblumen gehandelt, da sie nicht immer und überall zuverlässig winterhart sind. Der Fingerhutförmige Bartfaden gilt jedoch auch in unseren Breiten als recht robuste Art.

Wuchs

Penstemon digitalis ist eine krautige, mehrjährige und horstig wachsende Staude, die 60 bis 100 Zentimeter hoch wird. Je nach Klima und Standort ist die Pflanze, genauer gesagt, die Grundrosette, sommer- oder wintergrün, im Frühjahr treibt sie aus dem Wurzelstock mit kurzen Rhizomen neu aus.

Blätter

Die eiförmigen bis breit lanzettlichen, glattrandigen Grundblätter der Wildart sitzen in einer oder mehreren Rosetten zusammen. Sie können bis zu 15 Zentimeter lang und sechs Zentimeter breit werden. Das Laub der Blütenstängel ist schmaler, heller und oft fein gezähnt. Zum Herbst hin verfärben sich die manchmal schon leicht rot überhauchten Blätter zu einem leuchtenden Purpurrot, vor allem in sonnigen Lagen.

Blüten

Der Fingerhutförmige Bartfaden öffnet seine weißen bis blass rosafarbenen, nicht duftenden Röhrenblüten – bestehend aus dreilappiger Unterlippe und zweilappiger Oberlippe – zwischen Juli und August. Sie sind am Ende der bis 100 Zentimeter langen Blütentriebe in Rispen angeordnet. Jede Rispe blüht etwa einen Monat lang.

Fingerhutförmiger Bartfaden Sorte ‘Husker’s Red’

Die oft im Handel erhältliche Sorte ‘Husker’s Red’ begeistert mit dunklem Laub und weiß-lilafarbenen Blüten

Früchte

Aus den bestäubten Blüten bilden sich, mit dem Vertrocknen des Stängels, mehrere ovale Samenkapseln, von denen jede zahlreiche graue Samen enthält. Später knickt der Trieb um und verteilt so die reifen Samen.

Standort

Penstemon digitalis ist recht tolerant, was den Standort anbelangt, bevorzugt jedoch volle Sonne bis höchstens Halbschatten und viel Wärme. Vor allem in Gegenden, in denen die Gefahr von Kahlfrösten besteht, sind die Pflanzen für einen windgeschützten Platz dankbar.

Boden

Ideal sind relativ nährstoff- und humusreiche, nicht zu leichte, aber trotzdem durchlässige, sandig-lehmige Böden. Ist der Untergrund zu schwer und verdichtet, sind die Pflanzen, bedingt durch zu viel Nässe (vor allem im Winter) eher kurzlebig. Der pH-Wert sollte im schwach sauren bis neutralen Bereich liegen.

Pflanzung

Setzen Sie Containerware am besten im Frühjahr ins Beet. Alternativ können Sie den Fingerhutförmigen Bartfaden auch ab März im Haus selbst über Samen heranziehen und dann im Mai auspflanzen. Die Pflanzen freuen sich über einen gut mit Humus oder Kompost vorbereiteten Boden. Der Pflanzabstand bei Penstemon digitalis sollte etwa 40 Zentimeter betragen.

Pflege

Der Fingerhutförmige Bartfaden ist einfach zu handhaben. Wer mag, kann Verblühtes an den Rispen immer wieder entfernen, um den Flor etwas länger aufrecht zu erhalten. Die Triebe sind recht standfest. In sehr heißen und sehr trockenen Sommern sind die Pflanzen für gelegentliche Wassergaben dankbar.

Teilen

Penstemon digitalis muss nicht, kann aber als eine der wenigen Bartfaden-Arten geteilt werden, am besten im Frühjahr.

Winterschutz

Der Fingerhutförmige Bartfaden gilt zwar als winterhärteste Art in unseren Breiten, in rauen Regionen sollte man ihn jedoch besser mit Reisig abdecken.

Verwendung

Kombinieren Sie Penstemon digitalis in Staudenbeeten, Präriepflanzungen oder an Gehölzsäumen zum Beispiel mit Schleierkraut (Gypsophila), Glockenblumen (Campanula), Knautien (Knautia macedonica), Wiesen-Phlox (Phlox maculata), Prachtscharte (Liatris), Indigolupine (Baptisia) oder Lampenputzergräsern (Pennisetum). Die blühenden Rispen sind zudem ein toller und haltbarer Vasenschmuck.

Penstemon digitalis ‘Husker’s Red’

Penstemon digitalis ‘Husker’s Red’ ist eine dunkellaubige Sorte mit weiß-lilafarbenen Blüten, die im Beet eine tolle Fernwirkung hat

Sorten

Die Wildart findet man kaum im Handel, dafür meist die 80 bis 100 Zentimeter hohe Sorte ‘Husker’s Red’. Sie hat bronze-purpurfarbenes Laub und weiß-lila Blüten. Später übernehmen die dunklen Fruchtstände als zierendes Element. Ebenfalls dunkellaubig zeigen sich die seltener angebotenen Auslesen ‘Precious Gem’ (früh blühend, hellrosa, 70 Zentimeter hoch), ‘Joke’ (spät blühend, rosa, mit dunkelweinroten Stiele und grünroten Blättern, 100 Zentimeter hoch), ‘Mystica’ (zart-lavendellila Blüten, früh blühend, 75 Zentimeter hoch) oder ‘Dark Towers’ (zartrosa Blüte, circa 80 Zentimeter hoch).

Vermehrung

Die Wildart kann problemlos durch Aussaat im zeitigen Frühjahr (im Haus) herangezogen werden, Züchtungen fallen aber bei einer Aussaat nicht sortenecht aus. Sie vermehrt man besser über Stecklinge (im Frühsommer) oder durch Teilen (im Frühjahr).

Krankheiten und Schädlinge

Schnecken sind bei Penstemon digitalis – im Gegensatz zu anderen Bartfaden-Arten – meist kein Problem. Gelegentlich können Echter Mehltau oder Blattläuse auftauchen, vor allem wenn die Pflanzen gestresst sind durch falsche Standortbedingungen oder lange Trockenphasen.

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