Forsythie schneiden: So blüht sie besonders schön
Damit eine Forsythie nicht überaltert und aus der Form gerät, sollten Sie den Blütenstrauch etwa alle drei Jahre schneiden. Was dabei zu beachten ist und wie Sie richtig vorgehen? Hier ist die Anleitung.

Mit dem Schnitt regen Sie die Forsythie zur Bildung neuer, blühfreudiger Triebe an
Wenn Sie Ihre Forsythie richtig schneiden, regen Sie den Strauch zur Bildung neuer, blühfreudiger Triebe an. Mit ihrem üppigen, leuchtend gelben Blütenflor läuten Forsythien (Forsythia x intermedia) jedes Jahr im Garten den Frühling ein. Die sommergrünen etwa zwei bis drei Meter hohen Sträucher legen ihre Blütenknospen schon im Vorjahr an den einjährigen Trieben sowie an den kurzen Seitenzweigen der zwei- bis dreijährigen Triebe an. Ähnlich wie Blut-Johannisbeere und Weigelie zeigen auch Forsythien ein vorwiegend mesotones Wuchsverhalten – das bedeutet, dass die neuen Langtriebe zum größten Teil aus den mittleren Abschnitten der älteren Äste austreiben.
Alle zwei bis drei Jahre ist bei der Forsythie ein Auslichtungsschnitt sinnvoll. Der beste Zeitpunkt ist Mitte bis Ende April, sobald die Blüten verwelkt sind. Beim Schnitt entfernen Sie die ältesten, stark verästelten und blühfaul gewordenen Äste und Zweige. Schneiden Sie diese entweder in Bodennähe oder hinter einem jungen, vitalen Trieb ab.
Wann schneidet man Forsythien? Der richtige Zeitpunkt
Bei der Forsythie wartet man – im Gegensatz zu Sommerflieder und Rispenhortensie – mit dem Rückschnitt, bis der gelbe Blütenflor verwelkt ist. Würde man Forsythien wie die vorgenannten Sträucher schon im zeitigen Frühjahr schneiden, entfernt man einen großen Teil der Blütentriebe, bevor sich die Knospen öffnen. Entsprechend schwächer fällt dann ab Ende März der Blütenflor aus. Der richtige Zeitpunkt für den Schnitt der Forsythie hängt auch vom Witterungsverlauf und von der Region ab. In der Regel sind die Blüten ab Mitte bis Ende April verwelkt. Nun sollten Sie die Sträucher zeitnah schneiden: Je früher Sie das tun, desto längere neue Blütentriebe bilden sich.
Anleitung: So schneiden Sie Ihre Forsythie richtig
Beim sogenannten Erhaltungsschnitt werden Forsythien im Turnus von zwei bis drei Jahren kräftig ausgelichtet. Dazu schneiden Sie die ältesten Triebe mit abgeblühten, stark verästelten Zweigpartien bis zu einer kräftigen Knospe oder einem jungen, nach oben wachsenden Trieb zurück.

Entfernen Sie beim Auslichtungsschnitt die ältesten Triebe in Bodennähe oder leiten Sie diese auf einen neuen Langtrieb um
Schneiden Sie außerdem alle zwei bis drei Jahre etwa ein Viertel bis ein Drittel der alten Grundtriebe direkt an der Basis ab und verschmälern Sie die Krone, indem Sie die überhängenden Äste auf neue, aufrechter wachsende Triebe zurückschneiden. Die Schnittmaßnahmen werden unmittelbar nach der Blüte erledigt, damit der Strauch noch im selben Jahr neue Triebe mit frischen Blütenknospen bilden kann.
Zum Auslichten der Forsythie entfernen Sie gleich nach der Blüte die ältesten Äste direkt über dem Boden. Dafür verwenden Sie am besten eine Astschere (links). Verblühte Zweige, zum Beispiel nach innen wachsende oder lange, überhängende Exemplare, werden auf darunterliegende Seitentriebe abgeleitet (rechts)
Mit der Astschere schneiden Sie die alten, dicken Triebe der Forsythie bodennah ab. Lassen Sie keine Stummel stehen, sonst treiben aus den Augen wieder neue Zweige aus. An engen Stellen können Sie auch eine Klappsäge einsetzen. Dünnere Zweige entfernt man ganz oder kürzt sie mit einer Gartenschere dicht hinter einem neuen Austrieb.

Die Forsythie nach dem Schneiden: Von den jungen Bodentrieben bleiben ungefähr so viele stehen, wie alte entfernt wurden. Nun hat die Forsythie wieder Luft und kann sich gut entwickeln
Was passiert, wenn man Forsythien nicht schneidet?
Typischerweise besitzen die älteren Äste von Forsythien in den oberen Abschnitten eine dichte besenartige Verzweigung, die in ihrer Blütenfülle nach rund drei Jahren stark nachlässt und mit zunehmendem Gewicht dazu führt, dass die Äste bogenförmig überhängen. Am höchsten Punkt in der Bogenmitte bilden sich dann neue Langtriebe. Schneidet man seine Forsythien etliche Jahre nicht zurück, bilden sie mit der Zeit nach oben hin lange, kräftige Triebe. Die Mitte verzweigt sich zunehmend und wird dichter. Dadurch verkahlen die Ziersträucher an der Basis, hängen aber zu den Seiten stark über und gehen deshalb sehr in die Breite. Die Blüten der Forsythien befinden sich nur noch am äußersten Rand und die Blühwilligkeit lässt stark nach. Nach vielen Jahren ohne Auslichtungsschnitt muss man die Pflanze in der Regel mit einem sogenannten Verjüngungsschnitt wieder neu aufbauen, damit sie zu alter Schönheit zurückfindet.
Verjüngungsschnitt von Forsythien
Alte Forsythien, die viele Jahre nicht geschnitten wurden, bilden ein dichtes Gestrüpp aus dünnen, schwachen und blattlosen Zweigen, die kaum mehr blühen. Dermaßen vernachlässigte Pflanzen lassen sich durch einen Verjüngungsschnitt wieder regenerieren. Der Verjüngungsschnitt wird im Herbst nach dem Laubfall, im Winter oder zeitigen Frühjahr vor der Blüte durchgeführt. Lassen Sie vier oder fünf kräftige Triebe stehen und schneiden Sie alle übrigen wenige Zentimeter über dem Boden ab. Im folgenden Spätwinter entfernen Sie vor dem Austrieb dann alle dünnen und schwach entwickelten neuen Triebe und kürzen die verbliebenen zum Aufbau einer neuen Krone auf unterschiedlichen Höhen ein, damit sie sich verzweigen. Anschließend werden auch die aus dem Vorjahr verbliebenen vier bis fünf alten Äste knapp über dem Boden entfernt. Spätestens im dritten Jahr nach dem Rückschnitt zeigen die neuen Kronentriebe wieder die ersten Blüten.
So schneiden Sie Zwerg-Forsythien
In Baumschulen werden von Forsythien auch verschiedene Zwerg-Sorten angeboten, zum Beispiel ‘Arnold’s Dwarf’, ‘Boucle d’Or’, ‘Happy Centennial’, ‘Marée d’Or’, ‘Melée d’Or’ oder ‘Bronxensis’. Diese schwachwüchsigen Formen erreichen kaum mehr als einen Meter Wuchshöhe. Zwerg-Forsythien entwickeln sehr kurze Internodien (Triebabschnitte zwischen den Knospen) und verzweigen sich deshalb sehr dicht. Ein Erhaltungsschnitt im eigentlichen Sinne ist über Jahre hinweg nicht notwendig. Kürzen Sie aber trotzdem jedes zweite oder dritte Jahr jeweils nach der Blüte einige Triebe um ein Drittel ein, um die eher kurzlebigen Pflanzen vital und blühfreudig zu halten.
Forsythien als Heckenpflanzen schneiden
Da Forsythien an den einjährigen sowie an den Seitentrieben des zwei- und dreijährigen Holzes blühen und sich im mittleren Bereich gut verzweigen, werden die Pflanzen im Garten auch als geschnittene Hecken und als Formgehölze gezogen. In solchen Fällen unterscheidet sich die Pflege nicht von einer normalen Laubhecke: Schneiden Sie die Pflanzen einfach mit einer normalen Heckenschere in Form – allerdings nicht erst zum Johannistag im Juni, wie bei Laubhecken üblich, sondern ebenfalls gleich nach der Blüte. Die Sträucher werden durch den häufigen Schnitt zwar sehr dicht, blühen an sonnigen Plätzen im Garten aber trotzdem sehr üppig.