Pflanzen

Frauenschuh-Orchideen

Cypripedium hybrids

Winterharte Frauenschuh-Orchideen bringen exotisches Flair in den Schattengarten. Wenn die edlen Schönheiten im Mai ihre Blüten öffnen, ist ihnen unsere Aufmerksamkeit gewiss. Darauf kommt es bei der Pflanzung und der Pflege an.

Wuchstyp
  • Staude
Wuchseigenschaften
  • horstbildend
Blütenfarbe
  • grün
  • gelb
  • rot
  • weiß
  • braun
  • mehrfarbig
Blütezeit (Monat)
  • Juni bis August
Blütenform
  • einzeln
  • Trauben
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • eiförmig
  • fächerförmig
Blatteigenschaften
  • Rosette
Licht
  • halbschattig bis schattig
Bodenart
  • steinig bis sandig
Bodenfeuchte
  • frisch bis feucht
Nährstoffbedarf
  • mäßig nährstoffreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • malerischer Wuchs
Winterhärte
  • winterhart
Verwendung
  • Blumenbeete
  • Unterpflanzung
  • Rabatten
Gartenstil
  • Blumengarten
  • Steingarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Die Gattung der Frauenschuh-Orchideen gehört zur Familie der Orchideen (Orchidaceae) und umfasst etwa 35 terrestrischen Orchideenarten (Erdorchideen). Sie wachsen vor allem in den gemäßigten Gebieten der nördlichen Hemisphäre sowie in Südasien und Mexiko. Der größte Teil der Arten ist durch illegalen Raub oder Zerstörung des natürlichen Lebensraums stark gefährdet.

Wuchs

Frauenschuh-Orchideen sind ausdauernde und krautige Pflanzen, die terrestrisch wachsen. Das bedeutet, dass sie im Gegensatz zu den meisten anderen Orchideen auf dem Boden wachsen und somit keine Epiphyten (Aufsitzerpflanzen) sind. Jede Blattrosette der Frauenschuh-Orchidee bringt nur einen Blütentrieb hervor. Danach bilden sich an den Blattachseln neue Rosetten, die im darauf folgenden Jahr blühen.

Blätter

Die eiförmigen bis fächerförmigen grünen Blätter der Frauenschuh-Orchideen sind spiralig oder gegenständig angeordnet.

Blüten

Die Blüten erscheinen im Sommer einzeln oder in Trauben, die sich aus bis zu zwölf Blüten zusammensetzen. Die Einzelblüte besteht aus vier abspreizenden Kelchblättern (Tepalen) und einer pantoffelförmigen Lippe. Farblich erscheinen sie je nach Art und Sorte in Weiß, Gelb, Grün, Braun oder in verschiedenen Rottönen erscheinen, oft sind sie auch gestreift, gefleckt oder getigert.

Frauenschuh-Orchidee Cypripedium

Die winterharte Frauenschuh-Orchidee ist ein Hingucker und verbreitet auch in schattigen Lagen einen Hauch Exotik

Standort

Da es sich bei Frauenschuh-Orchideen von Natur aus um Waldpflanzen handelt, bevorzugen sie kühl-schattige Bedingungen und gedeihen auch an der Nordseite des Hauses. Nur zu trocken darf der Standort nicht sein.

Boden

Ideal ist ein lockerer, nicht zu trockener Boden, in dem sich keine Staunässe bildet. Schwere und lehmhaltige Böden können Sie mit gebrochenem Blähton (zum Beispiel für Hydrokultur aus dem Fachhandel), Sand oder Lavalit (Bimskies) auflockern.

Pflanzung

Im Herbst, wenn sich die Frauenschuh-Orchideen in der Ruhephase befinden, ist der beste Zeitpunkt, sie in den Garten zu pflanzen. Graben Sie ein zehn Zentimeter tiefes Loch und breiten Sie die Wurzeln der Frauenschuh-Orchidee flach aus. Die Sprossknospe, aus der im nächsten Jahr die neuen Triebe wachsen, sollte nach dem Pflanzen nur zwei Zentimeter hoch mit Erde bedeckt sein. Die Erde locker auffüllen und – besonders wichtig – nicht andrücken. Anschließend wird die neu gepflanzte Frauenschuh-Orchidee angegossen. Erst einmal etabliert, wächst sie in wenigen Jahren zu einer stattlichen Pflanze heran. Solange es sich um gärtnerische Kreuzungen (Hybriden) und keine Wildarten handelt, werden Sie auch ohne besondere Vorkenntnisse viel Freude an diesen exklusiven Schattenstauden haben.

Pflege

Im Herbst können Sie herabfallendes Laub liegen lassen. Setzen Sie Frauenschuh-Orchideen nicht zu dicht an große Bäume, da im Wurzelbereich die Konkurrenz um die Nährstoffe zu groß ist. Gedüngt werden die Frauenschuh-Orchideen im Frühjahr mit normalem Mineral- oder Gartendünger. Ein Winterschutz ist bei den frostharten Pflanzen unnötig. In heißen Sommern müssen Sie regelmäßig gießen. Staunässe sollten Sie dabei aber unbedingt vermeiden.

Teilen

Um Frauenschuh-Orchideen zu vermehren, können Sie die Stauden im Frühjahr vorsichtig teilen und wieder einpflanzen. Achten Sie darauf, einen Teil der alten Erde rund um den Wurzelballen mitzunehmen und mit der neuen Erde zu vermischen. Sie enthält wichtige symbiontische Pilze, die die Pflanzen zum Gedeihen benötigt.

Verwendung

Frauenschuh-Orchideen eignen sich für schattige Steingärten, Torfbeete oder Gehölzgärten. Doch Vorsicht: Bäume oder große Sträucher mit aggressivem Wurzelwerk sind keine guten Beetnachbarn. Passende Pflanzpartner sind hingegen Zaubernuss (Hamamelis) und Glockenhasel (Corylopsis) sowie niedrige Farne und Stauden wie Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera) sowie kleinwüchsige Funkien-Sorten (Hosta).

Sorten

Spezialgärtnereien bieten Frauenschuh-Hybriden mit unterschiedlichen Blütenfarben aus eigener Zucht an. Damit ist sichergestellt, dass die streng geschützten Frauenschuh-Orchideen nicht illegal am Naturstandort entnommen werden.

Empfehlenswerte Sorten sind zum Beispiel ‘Ventricosum Pastell’ (links) und ‘Ventricosum’ (rechts)

‘Ventricosum Pastell’ ist eine Hybride mit elfenbeinfarbenen Blüten. Sie bildet innerhalb weniger Jahre größere Horste. Die Frauenschuh-Orchidee ‘Ventricosum’ sticht mit ihren breiten Blättern und kräftigen Stielen sofort ins Auge.

Sie Sorte ‘Gisela’ (links) ist ebenso wie ‘Hank Small’ (rechts) absolut winterfest

Besonders frosthart und robust ist die vieltriebige Frauenschuh-Hybride ‘Gisela’, die 30 bis 45 Zentimeter hoch wird. Schön zu ihren großen purpurrosa Blüten machen sich Elfenblumen, Funkien oder Farne, die ähnliche Standortansprüche haben. Die Sorte ‘Hank Small’ bildet zierliche Blüten, die in ihrem Farbenspiel der heimischen Wildform ähneln.

Vermehrung

Frauenschuh-Orchideen werden durch Teilung des Wurzelballens vermehrt (siehe "Teilen" weiter oben).

Krankheiten und Schädlinge

Ein großes Problem bei Frauenschuh-Orchideen sind – wie bei vielen anderen Stauden auch – Nacktschnecken. Daher sollten Sie die austreibenden Pflanzen im Frühjahr rechtzeitig vor Fraßschäden schützen, beispielsweise durch das Ausstreuen von Schneckenkorn.

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