Pflanzen

Freilandgloxinie, Incarvillea

Incarvillea delavayi

Freilandgloxinien haben mit der als Zimmerpflanze kultivierten Gloxinie (Sinningia speciosa) kaum etwas gemein – nur die schönen, großen Blüten ähneln sich. Hier lesen Sie, wie Sie die exotische Staude erfolgreich pflanzen und pflegen.

Wuchstyp
  • Staude
Wuchshöhe
von 40 cm bis 60 cm
Wuchseigenschaften
  • ausladend
Blütenfarbe
  • rosa
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Juni bis Juli
Blütenform
  • Trichter
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • gefiedert
  • lang
Licht
  • sonnig bis halbschattig
Bodenart
  • kiesig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • feucht
ph-Wert
  • schwach sauer
Nährstoffbedarf
  • mäßig nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
Winterhärte
  • frostempfindlich
Verwendung
  • Blumenbeete
  • Gruppenpflanzung
  • Pflanzgefäße
  • Rabatten
Gartenstil
  • Blumengarten
  • Steingarten
  • Topfgarten

Herkunft

Die exotisch wirkende Freilandgloxinie oder Incarvillea (Incarvillea delavayi) gehört zur Familie der Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae). Ihren Ursprung hat das Gewächs in Westchina, wo es natürlich in Höhenlagen wächst. Die Pflanze ist dem Hobbygärtner auch als Gartengloxinie, Winterharte Gloxinie oder Chinesische Trompetenblume bekannt. Trotz Namensgleichheit mit der als Zimmerpflanze kultivierten Gloxinie (Sinningia speciosa), sollten Sie die Freilandgloxinie nicht mit dieser verwechseln, da die Gewächse zwei unterschiedlichen Pflanzengattungen angehören und jeweils ganz anders gehalten werden müssen.

Wuchs

Die breit ausladend wachsende Staude wird zwischen 40 und 60 Zentimeter hoch. Freilandgloxinien verfügen über knollige Speicherwurzeln. Die Knollen ähneln dicken "Fingern" und erinnern an Dahlien-Knollen.

Blätter

Die unpaarig gefiederten, dunkelgrünen Blätter sind bis zu 45 Zentimeter lang und befinden sich an einem langen Blütenstiel, der stattliche 60 Zentimeter Länge erreichen kann. Ihnen verdankt die Incarvillea den Beinamen "blühender Farn".

Blüten

Die trichterförmigen Blüten weisen einen Durchmesser von maximal acht Zentimetern auf. Je nach Sorte erscheinen sie in Weiß oder Rosa, der Schlund ist gelb. Gartengloxinien blühen zwischen Juni und Juli.

Gartengloxinie Incarvillea delavayi ‘Snowtop’

Die Gartengloxinie Incarvillea delavayi ‘Snowtop’ hat weiße Blüten mit einer gelben Mitte

Standort

Für die Freilandgloxinie geeignete Standorte sind sonnig bis halbschattig. Sie kann aber, wie der Name vermuten lässt, nicht nur im Freiland, also im Garten, sondern auch in großen Pflanzgefäßen oder Kübeln auf dem Balkon und der Terrasse kultiviert werden.

Boden

Incarvillea bevorzugt einen feuchten, humusreichen Boden mit mittleren Nährstoffgehalten. Der pH-Wert sollte zwischen 5 und 7 liegen. Ideal ist ein sandig-lehmiger Gartenboden oder kiesige Erde.

Pflanzung

Pflanzen Sie Freilandgloxinien im Frühjahr nach dem letzten Frost. Lockern Sie den Boden vor dem Einsetzen auf und entfernen Sie Steine sowie alte Wurzeln. Nährstoffarme Böden lassen sich mit Kompost und Blumenerde aufbessern. Die Incarvillea wird in einem Pflanzabstand von etwa 40 Zentimetern und einer Pflanztiefe von fünf Zentimetern gepflanzt. Gießen Sie die Pflanzen anschließend gut an.

Pflege

An einem geeigneten Standort sind Gartengoxinien sehr genügsame Pflanzen. Bei anhaltender Trockenheit sollten Sie allerdings regelmäßig Gießen. Doch Achtung: Vermeiden Sie Staunässe! Im Herbst wirkt sich eine Gabe Kompost positiv aus. Entfernen Sie zudem regelmäßig Verblühtes, damit sich die Pflanze in Ihrem Garten zu einem schönen Dauerblüher entwickelt.

Winterschutz

Knollen Freilandgloxinie

Die Knollen der Freilandgloxinie können zur Überwinterung auch aus dem Boden genommen werden

Da Freilandgloxinien nicht vollständig frosthart sind, sollten Sie den Wurzelbereich der Pflanzen während der kalten Jahreszeit mit etwas Laub und Nadelreisig abdecken. Legen Sie bei drohenden Kahlfrösten vorübergehend Säcke oder Ähnliches auf. Bei einem schweren, feuchten Boden ist es ratsam, die Knollen auszugraben und im Keller zu überwintern.

Verwendung

Gartengloxinien wirken besonders dekorativ, wenn sie in kleinen Gruppen in Staudenbeeten oder Rabatten gepflanzt werden. Im Steingarten kommen sie ebenfalls sehr gut zur Geltung. Die Incarvillea steht außerdem in dem Ruf, Maulwürfe fernzuhalten – wie zuverlässig, ist aber umstritten.

Sorten

Gerade die Sorte ‘Deli Rose’ wird häufig zur Bepflanzung von Steingärten verwendet. Anders als die Art zeigt sie zwischen Mai und August ihre edlen dunkelrosa Blüten. Incarvillea delavayi ‘Alba’ hingegen zeichnet sich durch eine weiße Blüte aus und blüht zwischen Juni und August.

Vermehrung

Ältere Pflanzen können ausgegraben werden, um die knollenartigen Wurzeln zur Vermehrung zu teilen. Führen Sie die Teilung nicht während der Vegetationsperiode durch, da die Pflanze ansonsten geschwächt wird. Auch die Vermehrung durch Aussaat im Frühjahr ist möglich. Hierbei ist zu beachten, dass Gartengloxinien sehr langsam wachsen. Aus Samen gezogene Pflanzen blühen daher erst nach einiger Zeit.

Krankheiten und Schädlinge

Nackte Stängel sowie Fraßspuren deuten auf einen Befall durch Schnecken hin. Ein gut aufgelockerter Boden sowie regelmäßiges Harken wirken den lästigen Kriechtieren entgegen. Gelbe Blätter sind meist ein Hinweis auf Staunässe, bei der die Wurzeln anfangen zu faulen. In dem Fall sollten Sie die Bodenqualität verbessern, indem Sie zur Drainage etwas Sand, Humus oder Kompost untermengen.

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