Frühlings-Adonisröschen
Adonis vernalis
Das Frühlings-Adonisröschen holt im April für Sie goldene Sterne vom Himmel. Darum lässt sich die Wildstaude ein wenig bitten, was ihre Blüten für Gärtner noch kostbarer macht.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 10 cm bis 20 cm
- Wuchseigenschaften
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- aufrecht
- Blütenfarbe
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- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- März bis Mai
- Blütenform
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- Einzelblüte
- Schalenblüten
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
-
- gefiedert
- Fruchtform
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- Sammelfrucht
- Fruchteigenschaften
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- Selbstaussaat
- Licht
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- sonnig bis absonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- trocken bis mäßig trocken
- ph-Wert
-
- alkalisch bis neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffarm
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- stark giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 3
- Lebensbereiche
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- FR1
- FR2
- ST1
- ST2
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Unterpflanzung
- Rabatten
- Gartenstil
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- Heidegarten
- Naturgarten
- Steingarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Das Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis) ist eine von über 30 Adonis-Arten. Es kommt in Steppen und auf trockenen Wiesen von Sibirien bis Zentraleuropa vor. Dabei ist es vor allem lokal verbreitet, zum Beispiel in Deutschland entlang der Oderhänge. Weil die kleine Wildblume laut WWF immer seltener wird, steht sie fast überall unter Naturschutz. Der Frühblüher gehört zu den Hahnenfußgewächsen (Ranunculaceae).
Wuchs
Adonis vernalis braucht lange, um seinen kräftigen, reich verzweigten Wurzelstock auszubilden. Aus diesem treiben im Frühjahr unverzweigte Stängel aus, die nach der Blüte im Frühsommer wieder einziehen. Anfangs ducken sie sich getarnt im trockenen Winterlaub dicht auf den Erdboden, strecken sich aber während der Blütezeit bis 20 Zentimeter hoch.
Blätter
Die Verwandtschaft mit anderen Hahnenfußgewächsen wie Butterblume, Ranunkel oder Küchenschelle lässt das Frühlings-Adonisröschen an seinen Blättern erkennen: Sein fein gefiedertes, hellgrünes Laub sitzt dicht an den Stängeln. Die obersten Fiederblätter sitzen wie ein wuscheliger Kragen unter der Blüte.
Blüten
Von April bis Mai öffnen sich aus braunen Knospen die leuchtend gelben Schalenblüten, pro Stängel eine. Bei Sonnenschein lässt das Teufelsauge, wie Adonis vernalis im Volksmund auch heißt, tief blicken. Umrahmt von 10 bis 20 Kronblättern werden flauschige Landeplätze für Bienen und andere Insekten sichtbar. Die Tiere finden in den Staubblättern reichlich nahrhafte Pollen. Auf den ersten Blick kann das Frühlings-Adonisröschen mit dem Amur-Adonisröschen (Adonis amurensis) verwechselt werden, das aber bereits ab Februar blüht.

Aus braunen Knospen sprießen ab April die leuchtend gelben Blüten des Frühlings-Adonisröschens (Adonis vernalis)
Früchte
Adonis vernalis bildet nach der Blüte Sammelnussfrüchte aus, in denen fünf Millimeter kleine Nüsschen sitzen. Sind sie trocken und hellbraun, fallen sie einzeln herab.
Standort
Adonis vernalis gedeiht auf sonnigen Freiflächen.
Boden
Nur ein trockener, nährstoffarmer und durchlässiger Gartenboden lädt das Frühlings-Adonisröschen zum dauerhaften Bleiben ein. Auch sollte die Erde kalkhaltig sein.
Pflanzung
Das Frühlings-Adonisröschen setzen Sie im Frühling mit einem Pflanzabstand von etwa 30 Zentimetern in die Beete. Tuffs von ein bis drei Stück sehen hübsch aus. Weil die Stauden das Umpflanzen sehr schlecht vertragen, sollten Sie ihnen einen Platz geben, am dem sie langsam heranwachsen und sehr alt werden können.
Pflege
Als Pflanze der Steppe ist Adonis vernalis anspruchslos und sehr frosthart. Eher kann ihm zu viel Pflege wie Gießen und Düngen zum Verhängnis werden. Wenn es in den Boden eingezogen ist, lassen Sie am besten die abgestorbenen Blätter an der Pflanze. Diese schützen die Überdauerungsknospen knapp unter der Erdoberfläche und markieren den Standort bis zum nächsten Austrieb.
Teilen
Wenn die Pflanze im Sommer einzieht, können Sie vom eingewachsenen Rhizom mit dem Spaten vorsichtig kleine Teile abstechen.
Verwendung
Das Frühlings-Adonisröschen passt in natürliche Stein- und Kiesgärten. Es gesellt sich dort zu anderen Frühblühern wie Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris), zu Walzen-Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites), Schleifenblume (Iberis sempervirens), Katzenpfötchen (Antennaria dioica) oder Frauenmantel (Alchemilla alpina). Mit feinen Gräsern umgibt es sich gern, zum Beispiel mit Federgras (Stipa-Arten). Auch am Fuß einer Zwergmandel (Prunus tenella ‘Fire Hill’) sorgt es für viel Frühlings-Flair.
Vorsicht: Adonis vernalis gehört zu den Giftpflanzen. Die enthaltenen Glycoside wirken aufs Herz. Gezielt dosiert wird es für medizinische Zwecke genutzt.

In der Natur gedeiht Adonis vernalis in Steppen und auf trockenen Wiesen. Es ist damit auch eine ideale Pflanze für den heimischen Stein- und Kiesgarten
Sorten
Von Adonis vernalis gibt es nur die Wildart.
Vermehrung
Adonis vernalis vermehrt sich über Aussaat. Allerdings ist die Keimrate gering, weil die Samen nur direkt nach der Reife keimen können und der Juli und August feucht und kühl sein müssen. Gärtner brauchen deshalb viel Geduld, um die Pflanzen heranzuziehen. Dabei sollte die Aussaattiefe ein bis zwei Zentimeter betragen. Auch dauert es gut vier bis fünf Jahre, bis erste Blüten erscheinen.
Krankheiten und Schädlinge
Schnecken lieben den zarten Austrieb im Frühling.