Gebirgsrose
Rosa pendulina
Die hübsche Gebirgsrose, die fast noch mehr mit ihren Hagebutten als mit ihren Blüten auffällt, liebt Höhenflüge – in den Alpen klettert sie bis über 2.000 Meter hoch. Im Flachland und im Garten kann sich Rosa pendulina jedoch ebenso zuhause fühlen!
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Strauch
- Rosenklasse
-
- Wildrose
- Wuchshöhe
- von 50 cm bis 200 cm
- Wuchseigenschaften
-
- Ausläufer
- buschig
- Dornen oder Stacheln
- Blütenfarbe
-
- violett
- rosa
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Juli
- Blütenform
-
- einfach
- Schalenblüten
- Blüteneigenschaften
-
- leicht duftend
- Duft
-
- 1
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- breit elliptisch
- elliptisch
- gefiedert
- gesägt
- Fruchtfarbe
-
- rot
- Fruchtform
-
- Sammelfrucht
- Fruchteigenschaften
-
- essbar
- Licht
-
- sonnig
- halbschattig
- Bodenart
-
- steinig bis kiesig
- lehmig
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Fruchtschmuck
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 4
- Verwendung
-
- Bodenbefestigung
- Böschungen
- freiwachsende Hecken
- Straßenbegrünung
- Blütenhecken
- Gartenstil
-
- Bauerngarten
- Naturgarten
- Rosengarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Rosa pendulina, die Gebirgsrose, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Ihr deutscher Name kommt nicht von ungefähr – die Rose ist in den Bergregionen in Mittel- und Südeuropa sowie in Hochlagen des Balkans zuhause. Bevorzugt besiedelt sie dort Zwergstrauchheiden und Hecken, Hochstaudenfluren und Waldränder. In den alpinen Bereichen taucht die Gebirgsrose, die auch als Alpenheckenrose oder Hängefruchtrose sowie unter dem alten botanischen Namen Rosa alpina zu finden ist, bis in die Höhe der Baumgrenze auf. Die seit Ende des 18. Jahrhunderts bekannte Wildrose ist an ihren natürlichen Standorten geschützt.
Wuchs
Der äußerst winterharte Strauch (bis etwa -35 Grad Celsius) wächst je nach Standort 50 bis 200 Zentimeter hoch. Ungewöhnlich ist, dass die locker verzweigten, etwas sparrigen Triebe höchstens in bodennahen Bereichen und in jungen Jahren mit Stacheln besetzt sind. Die Triebspitzen sind leicht überhängend. Wie alle Rosen ist auch diese Wildart ein Tiefwurzler. Dazu neigt die Gebirgsrose zur Ausläuferbildung.
Blätter
Die sommergrünen Blätter setzen sich, wie bei allen Rosen, aus dem Blattstiel und einer unpaarig gefiederten Spreite mit jeweils sieben bis elf bis etwa fünf Zentimeter langen Blättern zusammen. Die Blattränder sind doppelt gesägt und drüsig.
Blüten
Von Mai bis Juli öffnet die Gebirgsrose zwittrige Blüten von etwa vier Zentimeter Durchmesser, die aus je fünf einfachen Kelchblättern und rosafarbenen bis purpurroten Kronblättern bestehen. Sie duften nur leicht und sind bei Insekten sehr beliebt.

Die Blüte der Gebirgsrose (Rosa pendulina) lockt Bienen in den Garten. Die Blütezeit der Rose liegt zwischen Mai und Juli
Früchte
Rosa pendulina schmückt sich etwa ab August mit hängenden, länglich ovalen bis flaschenförmigen Hagebutten, die bis zu zweieinhalb Zentimeter lang werden und rotorange gefärbt sind. Sie sind begehrtes Futter bei den im Gebirge heimischen Tieren wie Birkhühnern, Tannenhähern oder auch Füchsen.
Standort
Anders als die meisten anderen Rosen, die einen sonnigen Platz brauchen, kommt die Gebirgsrose auch mit Halbschatten bestens klar.
Boden
Die Pflanzen sind recht anspruchslos, was den Boden anbelangt. Sie wachsen in sehr kalkreichen Böden ebenso wie in leicht sauren Böden, in durchlässigem Lehm wie in steinigen Lagen.
Rosa pendulina pflanzen
Rosen werden idealerweise im Herbst gepflanzt. Die günstigere wurzelnackte Ware, die in dieser Zeit angeboten wird, wurzelt zügig ein und kann im Frühjahr durchstarten. Rosen in Containern können theoretisch ganzjährig gepflanzt werden. Für Rosa pendulina empfiehlt sich ein Abstand von 120 bis 150 Zentimetern zu den Nachbarpflanzen.
Pflege
Die Wildrose ist sehr pflegeleicht. Sie hält auch Trockenphasen ohne Wassergaben aus. Im Gegensatz zu den meisten anderen Rosen kommt der Strauch auch mit weniger Nährstoffen klar. Trotzdem empfiehlt es sich, im Frühjahr einen organischen Rosendünger flach in den Boden einzuarbeiten.
Schnitt
Als Wildrose muss Rosa pendulina nicht regelmäßig geschnitten werden.

Gebirgsrosen (Rosa pendulina) gedeihen sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten
Verwendung im Garten
Mit ihrer großen Standorttoleranz kann die Gebirgsrose auf Freiflächen, in Beeten oder auch an Gehölzrändern eingesetzt werden. Gemeinsam mit anderen Wildsträuchern bietet sich die Pflanze für gemischte Hecken an, zumal ihre Blüten eine Insektenweide und ihre Hagebutten Vogelnahrung sind. Die Hagebutten lassen sich zudem zu Konfitüre verarbeiten. Auch im öffentlichen Grün, etwa auf Verkehrsinseln, kann man die robuste Art antreffen. Und dank ihrer tief reichenden Wurzeln und der Neigung zur Ausläuferbildung sind die Pflanzen ideal, um Hänge zu befestigen.
Sorten
Die 1983 in Holland gezüchtete Sorte Rosa pendulina ‘Bourgogne’ bezaubert mit kleinen, hellrosa und zart duftenden Blüten ab Mai und besonders auffälligen, flaschenförmigen, leuchtend roten Hagebutten ab dem Spätsommer. Die Rose ist ebenso gesund und genügsam wie die Wildart und wird gut 150 Zentimeter hoch.
Vermehrung
Als Wildrose können Sie Rosa pendulina einfach durch Aussaat vermehren. Die Hagebutten, die die Samen enthalten, reifen ab August. Diese Methode ist jedoch mit ziemlich viel Aufwand verbunden und es kann schon Monate dauern, bis die Samen überhaupt keimen. Schneller zum Erfolg führen Stecklinge, die im Juli und August aus gut verholzten, einjährigen Trieben geschnitten werden. Wer diesen Zeitraum verpasst hat, schneidet im Oktober/November Steckhölzer.
Krankheiten und Schädlinge
Die Gebirgsrose ist eine sehr robuste und gesunde Rosenart.