Locken Sie bunte Falter in Ihren Garten. Das sicherste Mittel dazu: Blütenkelche, gefüllt mit süßem Nektar. Doch Achtung: Nicht alle Gartenpflanzen kommen als Trachtquelle für Insekten in Frage.

Dieser Admiral fühlt sich auf dem Fliederstrauch sichtlich wohl
Die heißen Sommer und milden Winter der letzten Jahre haben eine erfreuliche Wirkung: Wärme liebende Schmetterlinge wie der Schwalbenschwanz sind häufiger geworden. Verwandeln Sie Ihren Garten in einen Schmetterlingsgarten und bieten Sie den bunten Gauklern ihre Lieblingsspeisen. Falter werden besonders von leuchtenden, kräftigen Blütenfarben und süßem Duft angezogen. Einfache Blüten sind beliebter als gefüllte, denn letztere enthalten kaum Nektar.
Futterpflanzen vom Frühjahr bis zum Herbst
Die erste Nahrung im Frühjahr spenden Blütenpflanzen wie Blaustern, Schlüsselblume, Blaukissen und Gänsekresse. Im Sommer sind vor allem die rosa- und lilafarbenen Blüten des Sommerflieders (Schmetterlingsstrauch) ein Magnet für die bunten Gaukler. Auch Tagetes, Schafgarbe, Salbei und Weidenröschen sind beliebt.

Sommerflieder zieht Schmetterlinge magisch an
Wenn im Herbst die Blüten weniger werden, stehen die verbliebenen Nektarquellen bei den Faltern umso höher in der Gunst. Gern besucht werden Astern, Fetthenne und ungefüllte Dahlien. Auf Balkon und Terrasse erfreuen sich Schmetterlinge an Vanilleblume (Heliotropium), Verbene und Zinnie. Auch ein duftendes Arrangement aus Kräutern wie Salbei, Thymian und Rosmarin wird gerne besucht.
Blumen für Nachtfalter

An den Nektar der Nachtkerze gelangen nur Falter mit langem Rüssel
Wie kleine Kolibris schwirren Nachtfalter in der Dämmerung umher, verharren vor Blüten und saugen mit ihren langen Rüsseln Nektar. Einige Pflanzen haben sich auf die Befruchtung durch Nachtfalter spezialisiert und locken diese durch Duft an, den sie nur nachts verströmen. Dazu gehören Geißblatt (Lonicera), Ziertabak (Nicotiana) und Nachtkerze (Oenothera).
Beliebte Nektarspender
Der Lavendel betört mit seinem aromatischen Duft im Sommer nicht nur Schmetterlinge. Für eine reiche Blüte schneiden Sie ihn im zeitigen Frühjahr um ein Drittel zurück. Die Gänsekresse bietet den Faltern nach dem Winter erste Nahrung. Die pflegeleichte Staude blüht von März bis Mai.
Mit ihren leuchtenden Blüten signalisiert die Flammenblume schon von weitem: Ein Besuch lohnt sich! Die pflegeleichte Staude blüht von Juli bis Oktober. Vor dem Winter sind Astern noch einmal ein beliebter Treffpunkt für Falter.
Bildergalerie: Gartenpflanzen, die Schmetterlinge anziehen

Pfanzenfutter für den Nachwuchs
Nicht vergessen: Kein Schmetterling ohne Raupe! Überlassen Sie ein Eckchen in Ihrem Garten heimischen Wildkräutern und den Schmetterlingsraupen, die daran knabbern. Die beliebteste Futterpflanze ist die Brennnessel. Von ihr leben unter anderem die Raupen von Tagpfauenauge, Kleinem Fuchs und Distelfalter.
Beetidee: Eine unwiderstehliche Kombination

Auf dieses Beet werden die Falter fliegen
An diesem Beet fliegt kein Falter vorbei: Sonnenhut (Echinacea ‘Primadonna’), Flammenblumen (Phlox ‘Laura’), purpurblättriger Salbei (Salvia ‘Purpurascens’), Margerite (Chrysanthemum ‘Silver Moon’), Salbei (Salvia ‘Ostfriesland’), Schafgarbe (Achillea ‘Moonshine’) und Fetthenne (Sedum ‘Matrona’).
Tipp: Legen Sie das Beet neben einem Sitzplatz an. Ein Sommerflieder macht das Falter-Paradies perfekt.
Jetzt reinhören und spannende Fakten über Schmetterlinge erfahren
Welche Schmetterlinge sieht man bei uns besonders häufig? Wie leben Schmetterlinge? Und wie kann man sie im eigenen Garten unterstützen? Darüber unterhält sich Karina Dinser-Nennstiel in dieser Folge unseres Podcasts "Grünstadtmenschen" mit Stefan Reisch, dem Leiter des Schmetterlingshauses auf der Insel Mainau. Reinhören lohnt sich!