Geigenfeige
Ficus lyrata
Die Geigenfeige ist die stattlichste aller Ficus-Arten: Sie wird bis zu vier Meter hoch und verfügt über einen einzigartigen Blattschmuck. Darauf kommt es bei der Pflege an.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Kleinbaum
- Wuchshöhe
- von 200 cm bis 400 cm
- Wuchsbreite
- von 80 cm bis 100 cm
- Wuchseigenschaften
-
- ausladend
- aufrecht
- Blütenform
-
- becherförmig
- unscheinbar
- Blüteneigenschaften
-
- unscheinbar
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
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- ganzrandig
- groß
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- Fruchtfarbe
-
- grün
- Fruchtform
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- Steinfrucht
- Licht
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- absonnig
- Bodenart
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- sandig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis mäßig feucht
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blattschmuck
- malerischer Wuchs
- Giftigkeit
-
- schwach giftig
- Winterhärte
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- frostempfindlich
- Verwendung
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- Innenraumbegrünung
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Gartenstil
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- Topfgarten
Herkunft
Die Geigengeige (Ficus lyrata) ist – obwohl sie zur bekannten Gattung Ficus gehört – noch immer so etwas wie ein Geheimtipp unter Zimmerpflanzen-Fans. Das Mitglied der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae) stammt aus den tropischen Regionen Westafrikas und verfügt über einen höchst malerischen Wuchs, herrlich große sattgrüne Blätter und einen ansprechenden Fruchtschmuck. Aufgrund ihrer stattlichen Größe eignet sich die Geigenfeige hauptsächlich für größere und hohe Räume. Sehr gut kommt die Zimmerpflanze in Büroräumen oder Eingangshallen zur Geltung. Am Arbeitsplatz schätzt man die dekorative Grünpflanze auch wegen ihrer luftreinigenden Wirkung: Die riesigen Blätter von Ficus lyrata verbessern nachweislich das Raumklima.
Wuchs
Unter den zahlreichen Ficus-Arten gilt die Geigenfeige mit ihren geigenkastenförmigen (an eine Lyra erinnernden) Blättern als größte Vertreterin ihrer Gattung. Sie wird als Zimmerpflanze zwischen 200 und 400 Zentimeter hoch und 80 bis 100 Zentimeter breit. In ihrer afrikanischen Heimat wächst Ficus lyrata sogar zu einem stattlichen Baum heran und erreicht Höhen von über 25 Metern. Optisch ähnelt die Geigenfeige mehr der Echten Feige (Ficus carica) als dem klassischen Gummibaum (Ficus elastica).
Blätter
Die eigenwillig geformten Blätter der Geigenfeige sind wechselständig angeordnet, dunkelgrün glänzend und ledrig. Sie werden zwischen 30 und 50 Zentimeter lang und mehr als 20 Zentimeter breit. Die Blattspreite wirkt mit den deutlich erkennbaren Blattadern etwas zerknittert und ist leicht wellig. Ficus lyrata ist immergrün.

Als Zimmerpflanze sorgt die Geigenfeige ganzjährig für frisches Grün im Haus
Blüten
Die Blüten der Geigenfeige sind becherförmig und unscheinbar – im Zimmer kultiviert entwickeln sie sich jedoch so gut wie nie.
Früchte
Nach der Blüte bildet die Geigenfeige runde grünliche Feigenfrüchte, die drei bis vier Zentimeter groß werden.
Standort
Wichtig ist, dass Sie für Ihre Geigenfeige einen hellen, aber absonnigen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung wählen. Zugluft sollte unbedingt vermieden werden. Normale Raumtemperatur oder wärmer ist optimal. Selbst im Winter sollten die Temperaturen nicht unter 18 Grad Celsius fallen. Weiterhin braucht Ficus lyrata viel Raum und Freiheit – nur so entfaltet die Zimmerpflanze ihre volle Pracht. Die Blätter und Triebe sollten auf keinen Fall irgendwo anstoßen oder die Wände berühren.
Tipp: Ist für die Geigenfeige einmal ein passender Standort gefunden, sollte sie nach Möglichkeit nicht mehr bewegt werden. Standortwechsel oder häufiges Drehen führen – typisch Ficus – schnell zu Blattfall.

Achten Sie darauf, dass die Geigenfeige rundherum freisteht: So entwickelt sie sich besser
Substrat
Als Zimmerpflanze benötigt die Geigenfeige ein humusreiches, gut durchlässiges Substrat. Sie können herkömmliche Einheitserde aus dem Fachhandel verwenden, die zur besseren Drainage noch mit etwas Sand vermischt wird. Außerdem kann Ficus lyrata sehr gut in Hydrokultur gehalten werden. Diese pflegeleichte Variante empfiehlt sich vor allem, wenn die Geigenfeige als Grünpflanze im Büro steht.
Gießen
Halten Sie den Wurzelballen der Geigenfeige stets mäßig feucht, jedoch nie zu nass – das schädigt schnell die Wurzeln. Im Winter wird etwas sparsamer gegossen, das Substrat sollte aber auch jetzt nicht vollständig austrocknen.
Düngen
Von März bis Oktober wird Ficus lyrata einmal pro Woche mit flüssigem Grünpflanzen- oder Blumendünger versorgt. Sie können aber auch Langzeitdünger in Form von Stäbchen verwenden, bei einer Hydrokultur Tabletten. Im Winter sind Düngegaben alle sechs Wochen ausreichend.
Umtopfen
Junge Pflanzen erhalten jährlich im Frühjahr oder Sommer einen neuen Topf. Ältere Geigenfeigen benötigen nur noch etwa alle zwei bis drei Jahre frische Erde.
Schneiden
Schneiden müssen Sie Ihre Geigenfeige nicht. Welke oder vertrocknete Blätter können aber von Hand entfernt werden.
Sonstige Pflege
Um die Pflanzengesundheit zu fördern, ist es wichtig, die großen Blätter regelmäßig abzustauben. An lufttrockenen Standorten sollte man dazu ein feuchtes Tuch verwenden und Ficus lyrata auch gelegentlich übersprühen. Das bekommt ihr nicht nur im Winter, sondern auch im Frühjahr während des Blattaustriebs sehr gut.
Kulturfehler werden der Geigenfeige schnell zum Verhängnis. Glücklicherweise sieht man sie ihr aber meist schnell an. Ein Hinweis auf zu warmen Stand im Winter sind zum Beispiel schlapp herabhängende Blätter im unteren Bereich der Pflanze. Färben sich die Blätter gelblich, deutet das auf Licht- oder Nährstoffmangel hin. Staunässe und daraus resultierende Wurzelfäule erkennt man schnell an vergilbten oder bräunlich-schwarzgefleckten Blättern.
Sorten

Ficus lyrata ‘Bambino’ bleibt vom Wuchs her deutlich kleiner als die Art
Sorten
Im Handel sind mittlerweile Auslesen der Geigenfeige erhältlich, die vom Wuchs her kompakter bleiben und so auch für kleinere Räume geeignet sind. Als Beispiel wäre hier Ficus lyrata ‘Bambino’ zu nennen.
Vermehrung
Die Geigenfeige kann durch Kopfstecklinge vermehrt werden. Ehe man sie einpflanzt, werden die Stecklinge kurz in warmes Wasser gestellt. Eine hohe Luftfeuchtigkeit, warme Temperaturen und eine konstante Bodenwärme fördern die Wurzelbildung.
Krankheiten und Schädlinge
Gelegentlich treten Thripse auf, an lufttrockenen Standorten auch Spinnmilben oder Schildläuse. Eine regelmäßige Befallskontrolle ist bei der Kultur der Geigenfeige als Zimmerpflanze also unbedingt zu empfehlen.