Geißraute
Galega officinalis
Dank ihres lockeren Aufbaus und den zart gefärbten Blüten bezaubert die Geißraute mit einer verspielten Leichtigkeit. Unsere Tipps zur Pflanzung und Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 100 cm bis 120 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- Blütenfarbe
-
- rosa
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis September
- Blütenform
-
- Einzelblüte
- Trauben
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- gefiedert
- lanzettlich
- pfeilförmig
- Fruchtform
-
- Hülse
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffarm
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Heilpflanze
- Nektar- oder Pollenpflanze
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
-
- giftig
- Klimazonen nach USDA
-
- 4
- Lebensbereiche
-
- GR1
- GR2
- FR1
- FR2
- Verwendung
-
- Blumenbeete
- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Apothekergarten
- Bauerngarten
- Blumengarten
- Naturgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Die zu den Hülsenfruchtgewächsen (Fabaceae) gehörende Geißraute (Galega officinalis) ist in Mittel-, Süd- und Osteuropa bis Vorderasien beheimatet. Da sie leicht verwildert, gilt sie in manchen Gegenden als invasive Pflanze. Der Gattungsname Galega leitet sich vom griechischen Wort "gála", das "Milch" bedeutet, und dem lateinischen "agere" für "bringen" ab, denn bei Kühen führt der Verzehr der Geißraute zur Steigerung der Milchproduktion. Der Artname officinalis weist auf die Verwendung der Staude als Heilpflanze hin. Für andere Weidetiere gilt die Geißraute allerdings als giftig. In der Natur bevorzugt die Staude feuchte, lehmige Wiesen und ist häufig an Bachläufen und in Auwäldern anzutreffen.
Wuchs
Die Geißraute wächst als aufrechte, bis zu 120 Zentimeter hohe Staude und bildet einen breiten Horst. Mit ihren rübenartigen, stickstoffspeichernden Wurzeln überdauert sie die kalte Jahreszeit. Ihre Stängel sind äußerlich gerieft und innen hohl.
Blätter
Die langen Laubblätter der Geißraute stehen wechselständig an den Zweigen. Sie sind unpaarig gefiedert und bestehen aus 9 bis 17 lanzettlichen Fiederblättchen. Ihre am Stängelgrund sitzenden Nebenblätter sind pfeilförmig.
Blüten
Die Blüten der Geißraute weisen den typischen Bauplan der Schmetterlingsblütler mit Flügeln, Fahne und Schiffchen auf. Sie werden bis zu 1,5 Zentimeter lang, sind weiß oder zartrosa und immer leicht ins Bläuliche gehend gefärbt. Die Einzelblüten von Galega officinalis stehen dicht in großer Zahl in einem traubigen, aufrechten Blütenstand zusammen. Die Blütezeit beginnt Ende Juni und dauert bis September. Die Geißraute gilt als gute Bienenweide.

Die Blütezeit der Geißraute dauert von Juni bis September
Früchte
Wie für die Pflanzenfamilie üblich, bildet die Geißraute Hülsenfrüchte aus. Die bis zu drei Zentimeter langen, walzenförmigen und kahlen Hülsen enthalten unzählige braune, flache Samen.
Standort
Am wohlsten fühlt sich die Geißraute an einem sonnigen Platz im Beet.
Boden
Mit normalem Gartenboden kommt Galega officinalis gut klar. Wichtig ist eine gute Durchlässigkeit des Untergrunds, denn das beeinflusst ihre Standfestigkeit. Auf schweren Böden neigt sie zum Umkippen.
Pflanzung
Das Frühjahr oder der Herbst sind die besten Pflanzzeiten für die Geißraute. Da sie ausladende Horste entwickelt, sollte man mindestens fünfzig Zentimeter Pflanzabstand lassen. Pro Quadratmeter setzt man drei bis vier Pflanzen.
Pflege
Nach dem Anpflanzen sollte man die Geißraute in Trockenperioden gießen, ansonsten ist diese Wildstaude recht pflegeleicht. Allerdings kann ihr starker Wuchs schnell recht unordentlich wirken. Es empfiehlt sich daher, ihre Triebe nach der Hauptblüte auf ein Drittel zurückzuschneiden, damit sich ein zweiter Flor im Spätsommer ausbildet. Bei Bedarf sollte man kippelige Triebe abstützen.
Teilen
Wegen ihrer rübenartigen Wurzel ist eine Teilung nicht möglich.
Verwendung
Als Einzelpflanze oder in einer kleinen Gruppe wirkt die Geißraute sehr dekorativ. Dank ihres lockeren, üppigen Wuchsbildes und ihrer auffallenden, hübschen Blütenstände bringt Galega officinalis verspielte Strukturen in Pflanzkombinationen. In Staudenbeeten sollte man sie eher in den Hintergrund pflanzen, da sie dank der guten Nährstoffversorgung hier ohne weiteres 150 Zentimeter Wuchshöhe erreicht. Allerdings sollte man sie dann mit Staudenringen oder Ähnlichem abstützen.
Geißraute als Heilpflanze
Im 16. Jahrhundert wurde die Geißraute in Mitteleuropa als Arzneipflanze in Gärten angebaut und als Mittel gegen Pest, Fleckfieber und Pocken eingesetzt. Nachweislich wirken ihre Inhaltsstoffe blutzuckersenkend, harn- und schweißtreibend und fördern die Milchbildung bei stillenden Frauen. Aber: Die Anwendung von Galega officinalis als Heilpflanze sollte unbedingt ärztlich kontrolliert erfolgen.

Im Staudenbeet sorgt die Geißraute neben Patagonischem Eisenkraut und Purpursonnenhut für Leichtigkeit
Sorten
Anfang des 20. Jahrhunderts brachte die irische Hartland Nursery verschiedene Zuchtformen von Galega officinalis heraus. Diese sind unter auch dem Kreuzungsnamen Galega x hartlandii im Handel. Galega x hartlandii ‘His Majesty’ entwickelt große, zweifarbige Blüten in Weiß und Helllila, während die Sorte ‘Alba’ reinweiß blüht.
Vermehrung
Am leichtesten zieht man die leicht keimende Geißraute aus Samen an, die man ab April direkt an der gewünschten Stelle ausbringt.
Krankheiten und Schädlinge
Die Geißraute ist sehr robust und wenig anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen.