Gelbe Taglilie
Hemerocallis lilioasphodelus
Augen- und Gaumenschmaus in einem bietet die pflegeleichte Gelbe Taglilie mit ihrer natürlichen Ausstrahlung. Mit unseren Tipps zur Pflanzung und Pflege gedeiht sie auch in Ihrem Garten.
Steckbrief
- Wuchstyp
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- Staude
- Wuchshöhe
- von 70 cm bis 80 cm
- Wuchseigenschaften
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- aufrecht
- horstbildend
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
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- Mai bis Juni
- Blütenform
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- Einzelblüte
- Trichter
- Blüteneigenschaften
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- stark duftend
- essbar
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
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- riemenförmig
- zugespitzt
- Fruchtform
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- Kapsel
- Licht
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- sonnig
- Bodenart
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- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
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- frisch bis feucht
- ph-Wert
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- neutral bis schwach sauer
- Nährstoffbedarf
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- nährstoffreich
- Humus
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- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
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- ungiftig
- Winterhärte
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- winterhart
- Klimazonen nach USDA
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- 4
- Lebensbereiche
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- GR2
- FR2
- WR4
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Blumensträuße
- Teichbepflanzung
- Rabatten
- Gartenstil
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- Blumengarten
- Wassergarten
Herkunft
Aus China und Japan stammt die Gelbe Taglilie, die sowohl unter dem botanischen Namen Hemerocallis lilioasphodelus wie unter der früheren Bezeichnung Hemerocallis flava in den Staudengärtnereien zu finden ist. Was wenige wissen: In Ostasien sind Taglilien als Nahrungspflanzen sehr beliebt. Früh wurde die Gelbe Taglilie in Europa eingeführt, sodass man sie auch verwildert in Auwäldern oder auf feuchten Wiesen findet. Deshalb trägt sie auch den zweiten Namen "Wiesen-Taglilie".
Wuchs
Die Gelbe Taglilie ist eine sommergrüne Staude, die einen Horst ausbildet. Typisch sind Rhizome mit fleischigen Wurzeln.
Blätter
Die riemenförmigen, bogig überhängenden Blätter von Hemerocallis lilioasphodelus sind bis 65 Zentimeter lang und enden in einer schmalen Spitze. Sie erscheinen bodennah.
Blüten
Im Frühsommer, manchmal bereits im Mai, erscheinen an schlanken Stängeln die bis zu neun Zentimeter breiten, glockenförmigen, sechszähligen Blüten der Gelben Taglilie. Sie sind sternförmig und leuchten in einem klaren Zitronengelb. Und sie verbreiten ein ganz besonderes "Parfüm": Ihr Duft wird als orangen- oder maiglöckchenähnlich beschrieben. Natürlich interessieren sich deshalb auch viele Insekten für sie! Nur einen Tag halten die Blüten durch, doch jeden Tag öffnen sich neue. Die Blüten sind essbar und werden gern als Deko für Drinks oder Desserts verwendet.

Die Gelbe Taglilie bildet einen dichten Horst aus bodennahen Blättern, über denen sich auf dünnen Stängeln die leuchtend gelben Blüten erheben – und das sehr zahlreich
Früchte
Aus den Blüten entstehen später fachspaltige Kapseln.
Standort
Die Gelbe Taglilie ist ein Sonnenkind. Halbschattige Gartenpartien erhellt sie zwar auch mit ihren gelben Blüten, üppiger blüht sie aber im vollen Sonnenlicht. Hemerocallis lilioasphodelus ist bei uns absolut winterhart.
Boden
Die Gelbe Taglilie mag einen humusreichen Boden, der gut mit Wasser versorgt ist, sogar etwas sumpfig darf er sein. Frisch sollte er sein, erwünscht ist ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5. Kurzzeitige Trockenheit wird von etablierten Pflanzen ebenfalls toleriert.
Pflanzung
Von Ende März bis Mitte April, dann wieder ab Anfang September bis Mitte Oktober sind die idealen Zeitpunkte, um eine Gelbe Taglilie zu pflanzen. Im Topf wachsende Exemplare kann man aber fast ganzjährig pflanzen. Die Erde sollte man bis etwa fünf Zentimeter über dem Wurzelansatz anhäufeln, sodass der etwas unter dem Bodenniveau steht.
Pflege
Als "Blumen der intelligenten Faulen" hat der Staudenpapst Karl Foerster die Gattung Hemerocallis mal bezeichnet. Das bedeutet: wenig Pflege. Im Frühjahr tut Hemerocallis lilioasphodelus eine ordentliche Portion Kompost gut. Bei längerer Trockenheit kann man – besonders während der Blüte – die Gelbe Taglilie durch Wässern unterstützen. Abgeblühte Stängel schneidet man heraus, um die Blühfreude zu verlängern. Das unansehnlich gewordene Laub kann man im Herbst abschneiden, in rauen Regionen sollte man es allerdings besser belassen, weil es den Wurzelstock vor Kälte schützt.
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Lässt die Blühfreude nach, teilt man den Wurzelstock am besten vor oder nach der Blüte. Zeitgleich kürzt man auch die Blätter auf eine Länge von einer Handbreite ein, um die Verdunstung zu verringern. Die Gelbe Taglilie ist allerdings sehr langlebig, sodass man viele Jahre nichts unternehmen muss. Die Teilstücke kommen immer so tief in die Erde, dass der Wurzelansatz fünf Zentimeter unter der Oberfläche liegt.
Verwendung
Auf der Freifläche, am Gehölzrand, im Sumpfbereich von Teichen – die Gelbe Taglilie bereichert viele Standorte im Garten, wenn es nur feucht genug ist. Wohl fühlt sie sich beispielsweise mit Frauenmantel oder Funkien als Partner, als Begleiter eignen sich auch verschiedene Storchschnabelarten. Auch eine Kübelkultur ist möglich. Dann ist allerdings ein Winterschutz für die Wurzeln notwendig. Als Schnittblume entfaltet die Gelbe Taglilie sogar noch in der Vase ihre Knospen.

Haben sich die Blütenknospen der Gelben Taglilie noch nicht geöffnet, kann man sie ernten und zum Beispiel frittieren
Als Perma-Veggie macht auch Hemerocallis lilioasphodelus Karriere: Die Knospen schmecken frittiert oder roh, die Austriebe kann man dünsten. Die Samen kann man als Topping zerquetscht auf Suppe oder Salat geben.
Vermehrung
Hemerocallis lilioasphodelus verbreitet sich durch die reichlich gebildeten Samen. Diese muss man stratifizieren, um die Keimung anzuregen. Effektiver als die Vermehrung durch Aussaat ist aber die Teilung des Wurzelstocks im Herbst.
Krankheiten und Schädlinge
Die Gelbe Taglilie ist am passenden Platz sehr robust, Schnecken interessieren sich nicht für sie. Angeschwollene Knospen können ein Hinweis auf Larven der Gallmücke sein. Der Befall lässt die Knospen bereits vor der Blüte abfallen. Infizierte Triebe sollte man deshalb ausbrechen und mit dem Biomüll aus dem Garten entfernen. Hemerocallis-Vertreter, die erst ab der zweiten Junihälfte blühen, werden meist nicht befallen, da die Eiablage der Gallmücken früher erfolgt. Spinnmilben und Thripse kann man durch gutes Wässern und etwas Luftbewegung in die Flucht schlagen.