Gelber Lerchensporn
Pseudofumaria lutea
Der Gelbe Lerchensporn verbreitet sich durch Selbstaussaat und bringt so selbst die unerwartetsten und scheinbar unwirtlichsten Stellen im Garten zum Blühen!
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 15 cm bis 35 cm
- Wuchsbreite
- von 20 cm bis 35 cm
- Wuchseigenschaften
-
- horstbildend
- buschig
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Oktober
- Blütenform
-
- Trauben
- Blüteneigenschaften
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- zwittrig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- doppelt gefiedert
- dreifach gefiedert
- gelappt
- mehrfach dreigeteilt
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Fruchteigenschaften
-
- Selbstaussaat
- Licht
-
- halbschattig bis schattig
- Bodenart
-
- steinig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis feucht
- ph-Wert
-
- alkalisch bis schwach alkalisch
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- malerischer Wuchs
- Giftigkeit
-
- schwach giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Lebensbereiche
-
- GR1
- GR2
- GR3
- FS
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Pflanzgefäße
- Trockenmauern
- Unterpflanzung
- Verwilderung
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Bauerngarten
- Naturgarten
- Steingarten
- Topfgarten
Herkunft
Der Gelbe Lerchensporn oder Gelbe Scheinerdrauch, wie er inzwischen auch genannt wird, wird der Gattung Mohn aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae) zugeordnet. Botanisch heißt er heute Pseudofumaria lutea, er ist jedoch häufig noch unter seinem alten Namen Corydalis lutea im Handel. Von Natur aus wächst er wahrscheinlich nur in den südlichen Alpen, vor allem in Italien, aber auch bis nach Kroatien. Er ist jedoch vielerorts ausgewildert, wo es warm und im Winter mild genug ist, ob in Europa oder auf anderen Kontinenten. Sogar in Städten hat er sich eingebürgert, weil er sich gerne durch Selbstaussaat verbreitet. Die Pflanzen enthalten giftige Alkaloide, insbesondere in der Knolle.
Wuchs
Die mehrjährigen, krautigen Pflanzen werden, je nach Standort, 15 bis 35 Zentimeter hoch. Die von Grund auf reich verzweigten Triebe führen zu einem sehr buschigen Wuchs. Obwohl Pseudofumaria lutea zu den Mohngewächsen gehört, enthalten die Triebe keinen Milchsaft.
Blätter
An den glatten Trieben sitzen hellgrüne, manchmal auch bläulich-grün schimmernde, filigrane und zusammengesetzte Blätter. Sie sind unbehaart, wechselständig und doppelt bis dreifach gefiedert. Das einzelne Blatt ist vorne oft gelappt. Die Pflanzen sind sommergrün, ziehen sich über den Winter also zurück.

Der Gelbe Lerchensporn zeichnet sich durch einen buschigen Wuchs aus
Blüten
Die gelben Blüten öffnen sich über Monate, von Mai bis in den September oder gar in den Oktober hinein. Sie sind zwittrig, bis zu zwei Zentimeter lang, und bestehen aus zwei spiegelgleichen Hälften und einem auffälligen Sporn. Vier bis zwanzig Einzelblüten sitzen, in diverse Richtungen abstehend, in traubigen Blütenständen zusammen.
Früchte
Die Samen sitzen in zweifächerigen, leicht klebrigen Kapselfrüchten. Sie reifen nach und nach ab Juli und werden dann von Ameisen verbreitet.
Standort
Der Gelbe Lerchensporn bevorzugt halbschattige bis schattige Plätze, wobei er sich im Garten oder in den Städten durch Selbstaussaat durchaus auch sonnige Stellen aussucht. Dazu lieben die Pflanzen eine hohe Luftfeuchte.
Boden
Als optimal gilt ein durchlässiger und humoser Untergrund, der nicht nass und auch nicht zu trocken sein sollte. Schnell wird man jedoch feststellen, dass sich Pseudofumaria lutea selbst seinen Lieblingsstandort sucht – und das können auch ganz andere Böden sein beziehungsweise Stellen, an denen es kaum Erde gibt, wie Mauerritzen und Steinfugen. Kalkreiche Standorte werden bevorzugt.

Durch Selbstaussaat vagabundiert der Gelbe Lerchensporn im Garten und siedelt sich sogar in Mauerritzen und Fugen an
Pflanzung
Kaufen Sie die Stauden im Topf, also mit festem Wurzelballen, können Sie sie theoretisch von Frühjahr bis Herbst pflanzen. Halten Sie dabei einen Abstand von zwanzig bis dreißig Zentimetern zu den Nachbargewächsen ein.
Pflege
Der Gelbe Lerchensporn braucht keine Pflege, vor allem nicht, wenn er sich den Platz, an dem er wachsen will, selbst ausgesucht hat. Sollte Ihnen die Selbstaussaat zu üppig ausfallen, schneiden oder knipsen Sie die welkenden Blüten ab, damit der Samen nicht ausreift und herausfällt. Ansonsten lassen sich die Pflanzen selbst leicht durch Herausziehen entfernen.
Teilen
Teilen ist bei Pseudofumaria lutea nicht nötig.
Verwendung
Pflanzen Sie den Gelben Lerchensporn in den Steingarten, in Tröge, an Trockenmauern, unter Laubgehölze oder an den Gehölzrand. Mit der Zeit wird er zusätzlich an anderer Stelle auftauchen oder die für ihn vorgesehene ganz verlassen, um woanders zu wachsen. An schattigen bis halbschattigen Stellen passen zum Beispiel Schatten-Segge (Carex umbrosa), Taubnesseln (Lamium), Farne, Funkien (Hosta) oder Astilben dazu. Sie überdecken zudem die Lücken, die der sich nach der Blüte zurückziehende Gelbe Lerchensporn hinterlässt. Sehr hübsch harmoniert Pseudofumaria lutea auch mit Lenzrosen (Helleborus Orientalis-Hybriden), Leberblümchen (Hepatica) und Lungenkraut (Pulmonaria).

Andere schattenliebende Stauden wie Funkien oder Purpurglöckchen sind die perfekten Pflanzpartner für den Gelben Lerchensporn
Sorten
Im Handel gibt es nur die Wildart des Gelben Lerchensporns. Eine ihm sehr ähnliche Art ist der Blassgelbe Lerchensporn (Pseudofumaria alba).
Vermehrung
Die Pflanzen vermehren sich eigentlich von alleine, indem sie ihre Samen durch Ameisen im Garten verteilen lassen. Ziehen Sie bei Bedarf einfach Sämlinge heraus und setzen Sie diese woanders oder in einen Topf ein. Sie können auch die Samen sammeln und selbst ausstreuen. Da der Gelbe Lerchensporn ein Kaltkeimer ist, müssen die Samen nach dem Ausbringen einer längeren Kälteperiode ausgesetzt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Der Gelbe Lerchensporn ist am richtigen Standort robust und hat keine Probleme mit Pflanzenkrankheiten und Schädlingen – nur Schnecken knabbern gelegentlich gerne an ihm.