Gelber Scheinmohn
Meconopsis cambrica
Der Gelbe Scheinmohn ist ein Dauerblüher, der sich sehr gut selbst versamt. So pflanzen und pflegen Sie Meconopsis cambrica.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 30 cm bis 60 cm
- Wuchsbreite
- von 30 cm bis 40 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- rosettenbildend
- Selbstaussaat
- buschig
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis September
- Blütenform
-
- Schalenblüten
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- fiederblättrig
- Blatteigenschaften
-
- Rosette
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Fruchteigenschaften
-
- Selbstaussaat
- Licht
-
- absonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis frisch
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis schwach sauer
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Lebensbereiche
-
- GR1
- GR2
- FR1
- FR2
- ST1
- ST2
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Verwilderung
- Rabatten
- Gartenstil
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- Blumengarten
- Kräutergarten
- Naturgarten
- Steingarten
Herkunft
Der Gelbe Scheinmohn (Meconopsis cambrica) ist eine hübsche Wildstaude aus dem Westen und Südwesten Europas. Wegen seiner Herkunft – er ist auch als Pyrenäen-Scheinmohn bekannt – sprechen die Basken vom "Gold der Berge". Auf den Gebirgswiesen der Pyrenäen überzieht er die steinigen Matten den ganzen Sommer über mit seinen gelben Blüten. Ein ähnliches Bild bietet sich in Wales und Westirland, wo Meconopsis cambrica, der Kambrische Scheinmohn, ebenfalls heimisch ist. "Kambrien" ist ein alter Name für Wales. Auf der Britischen Insel holte man sich die auffällig leuchtende Staude auch als erstes in den Garten. In Deutschland blieb die Kultur lange Zeit auf Liebhabergärten botanisch interessierter Pflanzenfreunde beschränkt. Erst als der Steingarten im 19. Jahrhundert groß in Mode kam, entdeckte man auch hierzulande die Qualitäten des unkomplizierten Mohngewächses (Papaveraceae).
Wuchs
Der wuchsfreudige Gelbe Scheinmohn gleicht im Aufbau dem Klatschmohn. Aus einem rosettenartigen Blatthorst erheben sich fein behaarte Blütenstängel. Sie werden je nach Standort 30 bis 60 Zentimeter hoch.
Blätter
Die gefiederten Blätter in einem freundlichen Grün wachsen buschig. Am Blattstängel sind sie fein behaart.
Blüten
Die leuchtend gelben Schalenblüten erinnern in ihrem Aussehen und ihrer Stofflichkeit ebenfalls an Mohn. Durchscheinend wie Seide entfalten sie sich über einen langen Zeitraum. Putzt man sie beständig aus, kann sich die Blüte von Juni bis September erstrecken. Das freut Insekten, die sie gerne anfliegen.

Die filigranen Blüten des Gelben Scheinmohns schweben auf dünnen Stängeln über dem gefiederten Laub
Früchte
Meconopsis cambrica bildet dekorative, längliche Samenkapseln. Haben Sie Spaß an Trockengestecken, bieten sich die kunstvollen Samenstände an. Wollen Sie Vögeln natürliche Nahrung bieten, lassen Sie die Samenstände als natürliches Winterfutter stehen.
Standort
Es gibt wenige Stauden, die an Standort und Boden so wenig Ansprüche stellen wie der Gelbe Scheinmohn. Sein idealer Gartenplatz liegt im Halbschatten. Die unkomplizierten Stauden arrangieren sich aber auch mit sonnigeren Plätzen und gedeihen sogar auf der Nordseite. Im Garten kommen sie selbst im trockenen Schatten klar.
Boden
Der Naturstandort des Gelben Scheinmohns in lichten Bergwäldern und an Gebüschrändern liegt auf teils steinigem Untergrund. Am üppigsten gedeihen seine attraktiven Blattbüschel auf humos, tiefgründigen Böden.
Pflanzung
Getopfte Pflanzen können Sie die ganze Saison auspflanzen. Denken Sie jedoch daran, dass Sie eingewachsene Exemplare wegen ihrer tiefen Pfahlwurzel sehr schlecht verpflanzen können. Hat sich Meconopsis cambrica an Stellen versamt, wo Sie ihn nicht haben wollen, müssen Sie die Sämlinge deshalb sehr früh umsetzen. Selbst das Jäten überzähliger Exemplare sollte so früh wie möglich passieren. Je tiefer die Sämlinge eingewurzelt sind, desto schwieriger wird es, sie zu entfernen.
Pflege
Damit der Dauerblüher wirklich von Juni bis September blüht, müssen Sie mit dem Ausputzen hinterher sein. Zwicken Sie regelmäßig Verblühtes ab. Eine andere Möglichkeit ist der Rückschnitt nach dem ersten Blütenschwung. Sobald die Blüte nachlässt und sich die ersten Samenkapseln ausbilden, schneiden Sie die komplette Pflanze samt Blattgrün bodennah ab. Gelber Scheinmohn treibt danach schnell wieder aus und bringt einen zweiten Flor hervor. Ein Rückschnitt, bevor die Kapseln reif werden, ist auch angesagt, wenn sich der Gelbe Scheinmohn nicht zu stark versamen soll.

Fühlt sich der Gelbe Scheinmohn an einem Standort richtig wohl, versamt er sich fleißig
Teilen
Meconopsis cambrica gehört zu den weniger langlebigen Pflanzen, die sich durch Selbstaussaat erneuern. Teilen ist weder möglich noch nötig.
Verwendung
Der unverwüstliche Lückenfüller ist genau das Richtige für alle, die eine farbenfrohe Staude für natürlich gestaltete Bereiche suchen. Besonders beliebt sind die unkomplizierten Dauerblüher als Farbtupfer in schattigeren Gartenpartien. Setzen Sie eine Initialpflanzung von ein paar Pflanzen zwischen Farne, Funkien und Schattengräser und lassen Sie sich überraschen, welche Lücken die selbst versamten Nachkommen in den Folgejahren schließen. Auch unter Rhododendren und am Rand von Sträuchern, selbst Immergrünen wie Kirschlorbeer, tupft Gelber Scheinmohn Leuchtflecken. Wiesenartige Kombinationen zaubern Sie mit Akeleien, Sterndolden und Maiglöckchen. Hier können Sie Kambrischen Scheinmohn in Gelb und Orange mischen. Solche Farbwunder machen sich auch im Kräutergarten, beispielsweise zwischen Colakraut und Weinraute, gut. Oder Sie lassen ihn im naturnah gestalteten Steingarten umher vagabundieren.
Sorten
Die Sorte ‘Aurantiaca’ blüht in Orangeschattierungen. Außerdem gibt es die gefüllte Form ‘Plena’.

Während die Blüten der Art gelb sind, präsentiert die Gelbe Scheinmohn-Sorte ‘Aurantiaca’ hübsche orangefarbene Blüten
Vermehrung
Meconopsis cambrica vermehrt man über Aussaat. Sie können die Samen an Ort und Stelle aussäen, sobald sie reif sind, oder gezielt Pflänzchen heranziehen. Dazu säen Sie im Frühjahr in Aussaatschalen aus. Die feinen Samen muss man nur leicht andrücken. Ausreichend feucht und schattig gehalten, kann man die Sämlinge in Kästen oder gleich in einzelne Pflanztöpfe pikieren. Ende Juli pflanzt man sie mit Wurzelballen aus.
Krankheiten und Schädlinge
Gelber Scheinmohn hat keine Probleme mit Pflanzenkrankheiten und Schädlingen. Nicht einmal Nacktschnecken mögen ihn, wegen des Milchsafts in seinen Stängeln.