Pflanzen

Gelber Winterjasmin

Jasminum nudiflorum

Wenn sich andere Frühblüher noch bitten lassen, zeigt der Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) schon seine gelben Blüten. Unsere Tipps zur Pflanzung und Pflege.

Wuchstyp
  • Kleinstrauch
  • Kletterpflanze
Wuchshöhe
von 200 cm bis 300 cm
Wuchsbreite
von 200 cm bis 300 cm
Wuchseigenschaften
  • überhängend
Blütenfarbe
  • gelb
Blütezeit (Monat)
  • Januar bis März
  • Dezember
Blütenform
  • Einzelblüte
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • dreizählig
  • lanzettlich
  • oval
Licht
  • sonnig bis halbschattig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis feucht
ph-Wert
  • alkalisch bis schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkliebend
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Rindenschmuck
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • winterhart
Verwendung
  • Bodenbefestigung
  • Bodendecker
  • Böschungen
  • Gartenzäune
  • Wandbegrünung
Gartenstil
  • Blumengarten
  • Innenhof
  • Parkanlage
  • Steingarten

Herkunft

Der Gelbe Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) stammt ursprünglich aus Ostasien und Nordchina. Dort wächst er auf Felshängen in Höhen zwischen 800 und 4.500 Metern. Im 19. Jahrhundert wurde der Winterjasmin nach Europa eingeführt und hat sich wegen seiner außergewöhnlich frühen Blütezeit schnell als beliebte Gartenpflanze etabliert. Darüber hinaus ist der Winterjasmin der einzige "richtige" Jasmin, also ein Vertreter der Gattung Jasminum, der in unseren Breiten winterhart ist. Die rauen Gegebenheiten im Herkunftsgebiet sorgten wohl dafür, dass der Kletterstrauch gleich mehrere Eigenschaften in sich vereint, die ihn für den Ziergarten interessant machen: Zum einen zeigt er in milden Wintern schon ab Ende Dezember die ersten intensiv gelben Blüten, und das fortlaufend bis in den April hinein. Zum anderen ist die zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) gehörende Pflanze ein – was den Wuchs anbelangt – sehr wandelbarer Geselle. Der Winterjasmin kann als Kletterpflanze, Bodendecker oder im Kübel kultiviert werden. Soll er in die Höhe wachsen, benötigt er allerdings etwas Unterstützung in Form einer Kletterhilfe oder einer anderen Pflanze.

Wuchs

Beim Gelben Winterjasmin handelt es sich um einen sogenannten Spreizklimmer. Er bildet wie die Kletterrosen weder Schlingtriebe noch spezielle Kletterorgane. Stattdessen erklettert er mithilfe besonders langer Triebe Spaliere und Rankgerüste. In den ersten Jahren nach der Pflanzung wächst er kaum, danach bildet er lange dünne, vierkantige Triebe. Sie sind zunächst grün, verholzen zunehmend und färben sich im Alter braun. Der Winterjasmin erreicht eine Wuchshöhe von rund drei Metern und kann etwa ebenso breit werden. Jasminum nudiflorum hat einen etwas sparrigen Wuchs und bildet ohne Stützvorrichtung keine aufrechte Krone, sondern breitet seine dünnen, überhängenden Triebe flach über dem Boden aus.

Blätter

Die dreizähligen Blätter des Winterjasmins sind gegenständig und bestehen aus drei lanzettlichen, bis zu drei Zentimeter langen Einzelblättchen. Das Laub ist sommergrün, wird also im Winter abgeworfen.

Blüten

Die primelgelben Blüten erinnern aus der Ferne an Forsythienblüten. Sie erscheinen jedoch wesentlich früher im Jahr und besitzen fünf bis sechs Blütenblätter, also ein bis zwei mehr als die Forsythien. Sie erscheinen bei mildem Klima bereits ab Dezember, öffnen sich aber nicht alle auf einmal, sondern nach und nach, was ein Schutzmechanismus der Pflanze ist, um Frostschäden vorzubeugen. Aus diesem Grund kann die Blüte bis in den April hinein andauern. Die Blüten des Gelben Winterjasmins duften nicht, was für einen Jasmin recht untypisch ist.

Früchte

In Mitteleuropa bildet Jasminum nudiflorum kaum Früchte aus.

Gelbe Winter-Jasmin

Gut zu erkennen sind hier die bereits verholzten braunen Triebe des Jasminum nudiflorum

Standort

Der Standort für Jasminum nudiflorum sollte sonnig bis leicht schattig und etwas geschützt sein. Dies gilt besonders für die kalten Wintermonate, denn trotz ihrer Kälteunempfindlichkeit können die Blüten bei starkem Frost Schaden nehmen. Wegen seines Naturstandorts an Felshängen ist der Winterjasmin sehr windfest, verträgt Hitze und starke Sonneneinstrahlung. Auch trockene, feinstaubbelastete Stadtluft macht ihm nichts aus.

Boden

An den Boden stellt Jasminum nudiflorum ebenfalls kaum Ansprüche. Er wächst auch auf ärmeren Sandböden, bevorzugt aber kalkhaltige und nährstoffreiche, gleichbleibend feuchte, lockere Erde mit pH-Werten im alkalischen Bereich.

Jasminum nudiflorum pflanzen

Man pflanzt den Winterjasmin am besten im Frühjahr, damit er eine ganze Saison Zeit hat, um sich zu etablieren. Dennoch ist es sinnvoll, neu gepflanzte Exemplare im ersten Winter mit Tannenreisig vor kalten Ostwinden zu schützen. Bei der Kultur im Kübel sollte im Winter etwas Isolierung zum Einsatz kommen, um die Wurzeln vor zu viel Kälte zu schützen. Bis das Triebwachstum richtig einsetzt, vergehen meist ein bis zwei Jahre. Will man Jasminum nudiflorum als Kletterpflanze verwenden, muss man die neuen Triebe junger Pflanzen durchs Rankgerüst leiten, da sie nicht selbstständig klettern können.

Pflege

Eine jährliche Startdüngung mit reifem Kompost im Frühjahr beschleunigt das Wachstum der Pflanzen und verhindert, dass sandige Böden zu stark versauern. Gießen muss man den Winterjasmin nur in Ausnahmefällen, da er mit sommerlicher Hitze und Trockenheit recht gut zurechtkommt.

Winterjasmin schneiden

Jasminum nudiflorum braucht keinen regelmäßigen Schnitt, da er nur langsam vergreist. Wenn bei einer älteren Pflanze die Blüte nachlässt oder die Krone zu ungepflegt wirkt, sollte man gleich nach der Blüte im Frühling den Jasmin schneiden – so bilden sich bis zum Winter noch neue Blütentriebe. Die Pflanzen vertragen auch stärkere Rückschnitte bis in das alte Holz problemlos. Wenn man den Winterjasmin als Bodendecker einsetzt, muss man je nach Standort durch regelmäßigen Rückschnitt den Ausbreitungsdrang einschränken.

Blüten des gelben Winterjasmins

Die primelgelben Blüten des Winterjasmins erscheinen oft schon Ende Dezember

Winterschutz

Jasminum nudiflorum ist winterhart und benötigt keinen besonderen Schutz, lediglich junge Pflanzen sollten im Winter zusätzlich vor starkem Wind und Frost geschützt werden.

Verwendung

Im Garten lässt sich der Winterjasmin recht vielseitig verwenden. Am besten kommt Jasminum nudiflorum als Kletterpflanze an Hauswänden, Stützmauern sowie in Steinanlagen zur Geltung, wo er in die Höhe wachsen kann oder seine langen Triebe malerisch über Mauerkronen herabhängen lässt. Sie können ihn aber auch zur Hangbefestigung einsetzen, da er mit seinen langen Spreiztrieben nach der Anwachsphase schnell größere Flächen erobert. Wird Jasminum nudiflorum als Bodendecker verwendet, sollte man jedoch beachten, dass er unerwünschte Wildkräuter nicht zuverlässig unterdrückt. Damit seine frühen Blüten gut zur Geltung kommen, sollte man den Winterjasmin auf jeden Fall an einer gut sichtbaren Stelle in den Garten pflanzen.

Kombinieren kann man ihn mit frühen Knollen- und Zwiebelblumen mit ähnlichen Ansprüchen wie zum Beispiel Krokus, Schneeglöckchen oder Winterlingen. Auch frühe Stauden wie zum Beispiel Lungenkräuter sind geeignete Begleiter, ebenso andere frühblühende Gehölze wie die Stern-Magnolie. Jasminum nudiflorum findet auch als Kübelpflanze auf der Terrasse Verwendung, dort sorgt er im Winter mit seinen leuchtenden Blüten für Farbtupfer. Bei der Kultivierung im Topf sollte man für den Spreizklimmer einen leichten Obelisken aus Holzleisten oder dünnen Metallstreben als Kletterhilfe im Topf verankern.

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Credits: MSG/CreativeUnit/Kamera+Schnitt: Fabian Heckle

Vermehrung

Da Samen eher die Seltenheit sind, sollte man sich bei der Vermehrung des Winterjasmins lieber auf Ableger oder Absenker verlassen. In vielen Fällen bilden die Bodentriebe von selbst Wurzeln, sodass man diese im Frühjahr einfach mit einem scharfen Spaten abstechen und an anderer Stelle weiterkultivieren kann. Auch die Stecklingsvermehrung im Frühsommer durch leicht verholzte Triebstücke gelingt relativ problemlos. Man muss die unbewurzelten Triebstücke nur warm und feucht halten und die Anzuchtbehälter mit einer transparenten Kunststoffhaube vor dem Austrocknen schützen.

Krankheiten und Schädlinge

Jasminum nudiflorum ist sehr robust und wird kaum von Krankheiten und Schädlingen befallen. Gelegentlich kann Echter Mehltau auftreten, der die Kletterpflanzen jedoch nicht nachhaltig schädigt.

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