Gelbrote Taglilie
Hemerocallis fulva
Mit der Gelbroten Taglilie holt man sich eine dankbare Wildstaude in den Garten, die sich vor allem am Gewässer- und Gehölzrand wohlfühlt. Unsere Tipps zur Pflanzung und Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Rhizom
- Wuchshöhe
- von 80 cm bis 120 cm
- Wuchsbreite
- von 60 cm bis 80 cm
- Wuchseigenschaften
-
- ausladend
- aufrecht
- überhängend
- horstbildend
- Blütenfarbe
-
- gelb
- orange
- rot
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis Juli
- Blütenform
-
- Glocken
- Trauben
- Trichter
- Blüteneigenschaften
-
- ungefüllt
- essbar
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- schwertförmig
- zugespitzt
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis feucht
- ph-Wert
-
- neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Heilpflanze
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
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- 4
- Lebensbereiche
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- GR1
- GR2
- FR1
- FR2
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Teichbepflanzung
- Rabatten
- Gartenstil
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- Blumengarten
- Parkanlage
- Präriegarten
Herkunft
Die eigentliche Heimat der Gelbroten Taglilie (Hemerocallis fulva) liegt in Japan, China und Korea, doch inzwischen ist sie in Europa eingebürgert und auch in Nordamerika verwildert. In früheren Zeiten, als die Bahnschranken noch von Hand bedient werden mussten, legten viele Bahnwärter blütenreiche Beete neben ihrem Unterstand an. Von dort aus verwilderte Hemerocallis fulva und eroberte die Bahndämme, woran ihr Name "Bahnwärter-Taglilie" erinnert. Manchmal wird die Art auch als Braunrote Taglilie angeboten, was an der unterschiedlichen Interpretation ihrer Blütenfarbe liegt. In Ostasien gelten eigentlich alle Pflanzenteile der Staude als genießbar und kommen bei der Zubereitung von Speisen zum Einsatz. Ihre festen Blätter dienen zur Herstellung von Seilen und Schuhen. Erwähnenswert ist auch ihre Bedeutung als Heilpflanze. In China wird sie großflächig angebaut, um ihre Blüten und Rhizome als Heilmittel in der Traditionellen Chinesischen Medizin zu gewinnen. Hemerocallis fulva gehört zur Familie der Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae) und zur Unterfamilie der Tagliliengewächse (Hemerocallidoideae).
Wuchs
Die Gelbrote Taglilie ist eine langlebige Staude, deren Blätter und Blütentriebe aus einem im Boden liegenden Rhizom austreiben. Mit der Zeit bildet sie stattliche Horste, die 80 bis 120 Zentimeter in der Höhe und 80 Zentimeter in der Breite erreichen.
Blätter
Die schwertförmigen, grundständigen Blätter der Gelbroten Taglilie bilden einen bogig geneigten Blatthorst. Sie sind ein bis drei Zentimeter breit, werden bis zu 150 Zentimeter lang und sind gelbgrün gefärbt.
Blüten
Wie alle Taglilien lebt die Einzelblüte der Gelbroten Taglilie meist nur einen Tag, aber da sich laufend neue Blüten bilden, dauert die Blütezeit etwa sechs Wochen zwischen Juni und Juli an. Die trichterförmigen Glockenblüten stehen in lockeren Trauben an hohen Stielen zusammen. Ihre runden Blütenstiele sind hohl. Die bräunlich-roten Blüten besitzen einen gelben Schlund und einen gleichfarbigen, gelben Mittelstreifen mit aus dem Kelch herausragenden Staubblättern. Taglilien werden gerne von Insekten besucht.

Jede Blüte der Gelbroten Taglilie öffnet sich – wie bei Taglilien üblich – nur einen Tag
Früchte
Nach der Bestäubung entwickelt Hemerocallis fulva dreikammerige Kapselfrüchte, die die Samen enthalten.
Standort
Wie alle Taglilien bevorzugt die Gelbrote Taglilie einen sonnigen bis halbschattigen Standort.
Boden
Ein normaler, frischer bis feuchter Gartenboden ist für das Gedeihen der Taglilie optimal. Er sollte aber weder zu trocken noch staunass sein.
Pflanzung
Wie alle Stauden pflanzt man die Gelbrote Taglilie am besten im Frühjahr oder Herbst. Um ihr beste Startvoraussetzungen zu geben, lockert man den Boden zuvor und mischt etwas Kompost unter. Der Wurzelansatz darf ruhig einige Zentimeter unter der Erde sitzen. Wegen ihres ausladenden Wuchses sollte man 70 Zentimeter Pflanzabstand lassen. Pro Quadratmeter setzt man zwei Pflanzen.
Pflege
Nach der Pflanzung und bei anhaltender Trockenheit sollte man die Horste der Gelbroten Taglilie gründlich wässern. Jährliche Kompostgaben im Frühjahr unterstützen den Blüheifer. Spätestens zum Neuaustrieb werden die alten Laubblätter entfernt.
Teilen
Eine Teilung der Gelbroten Taglilie ist nur nötig, wenn sie am Standort zu ausladend wird. Die besten Zeiträume dafür sind das Frühjahr oder gleich nach der Blüte im Sommer.
Verwendung
Die Gelbrote Taglilie kann man einzeln oder in kleinen Gruppen an den Gewässerrand oder an den Gehölzrand pflanzen. Auch in Beeten sorgt sie als Leitstaude für Aufsehen. Passende Blühpartner sind in Wassernähe Mädesüß, Schwertlilie und Blutweiderich, im Halbschatten ergeben sich mit Glockenblumen und Wiesenraute harmonische Bilder.
Sorten

Im Gegensatz zur Art sind die Blüten der Gelbroten Taglilien-Sorte ‘Kwanso’ gefüllt
Bereits im 19. Jahrhundert entstand in Ostasien die Sorte Hemerocallis fulva ‘Kwanso’, die sich durch doppelte Blüten mit orangefarbenem Schlund auszeichnet.
Vermehrung
Hemerocallis fulva lässt sich gut aus Samen vermehren. Säen Sie die Samen dazu im Frühjahr in Anzuchtschalen aus und decken Sie sie nur leicht mit Erde ab. Unbedingt für gleichmäßige Feuchtigkeit sorgen! Man kann diese Taglilie auch durch Teilung vermehren, allerdings dauert es zwei bis drei Jahre, bis die Stauden wieder ihre volle Wuchskraft erreicht haben.
Krankheiten und Schädlinge
Zu den gelegentlich auftretenden Schädlingen gehören Blattläuse und Schmetterlingsraupen, Schnecken mögen vor allem zarte Jungpflanzen.