Gemeiner Goldregen
Laburnum anagyroides
Der Gemeine Goldregen verzaubert im Frühjahr mit strahlend gelber Blütenfülle. Einziger Wermutstropfen: Fast alle Pflanzenteile enthalten das Gift Cytisin.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Kleinbaum
- Großstrauch
- Wuchshöhe
- von 500 cm bis 600 cm
- Wuchsbreite
- von 300 cm bis 400 cm
- Wuchseigenschaften
-
- trichterförmig
- aufrecht
- locker
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Juni
- Blütenform
-
- Rispen
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- dreizählig
- fiederblättrig
- gestielt
- oval
- Fruchtfarbe
-
- braun
- grün
- Fruchtform
-
- Schote
- Fruchteigenschaften
-
- giftig
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis frisch
- ph-Wert
-
- alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- malerischer Wuchs
- Giftigkeit
-
- stark giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
-
- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Hausbaum
- Gartenstil
-
- Blumengarten
- Naturgarten
- Parkanlage
Herkunft
Der Gemeine Goldregen (Laburnum anagyroides) ist von Südfrankreich bis Rumänien verbreitet. Seine Nordgrenze erreicht er etwa in der Mitte Deutschlands. In Südschweden tritt er teilweise verwildert auf. Laburnum anagyroides gehört zu einer Gattung, die nur drei Arten umfasst und aus sommergrünen Sträuchern oder kleinen Bäumen besteht. In Mitteleuropa ist der Goldregen winterhart.
Wuchs
Der sommergrüne Gemeine Goldregen entwickelt sich zu einem locker bekronten, sich trichterförmig gabelnden Strauch oder Baum, der eine Höhe von fünf bis sechs Metern erreicht. Laburnum anagyroides wird etwa vier Meter breit. Der Jahreszuwachs liegt bei etwa 30 Zentimetern. Die graugrünen Triebe sind filzig behaart, die Rinde älterer Zweige dunkelgrün gefärbt. Die wenigen, fleischigen Wurzeln verlaufen flach im Boden.
Blätter
Die zu dreizähligen Fiedern zusammengesetzten, ovalen, lang gestielten Blätter des Gemeinen Goldregens sind bis zu acht Zentimeter lang. Sie enden in einer kleinen Spitze, stehen wechselständig und sind auf der Oberseite dunkelgrün, unterseits graugrün behaart.
Blüten
Im Mai/Juni erscheinen an Kurztrieben die spektakulären, nicht duftenden, strahlend gelben Schmetterlingsblüten von Laburnum anagyroides. Etwa 10 bis 30 Blüten sind in bis zu 30 Zentimeter langen, hängenden Rispen zusammengefasst.
Früchte
Die flachen, am Rand verdickten Schoten öffnen sich mit je zwei Klappen. Sie sind bis zu acht Zentimeter lang und wie mit einem seidigen Filz überzogen. In den Schoten befinden sich die schwarzen, sehr giftigen Samen. Die Fruchtform hat Laburnum anagyroides auch den Namen "Bohnenbaum" eingebracht.

Aufgrund seiner Früchte wird der Gemeine Goldregen auch "Bohnenbaum" genannt
Standort
Der Gemeine Goldregen bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Platz, wobei er an eher dunklen Standorten weniger üppig blüht. Er erträgt sehr gut Trockenheit und zeigt sich vom Stadtklima unbeeindruckt.
Boden
Der Gemeine Goldregen gedeiht am besten auf sandig-lehmigem Boden, gerne mit einem gewissen Kalkgehalt, akzeptiert aber jeden pH-Wert zwischen schwach sauer bis stark alkalisch und einen Wassergehalt von frisch bis trocken. Der Untergrund sollte durchlässig sein.
Pflanzung
Vor allem in kalten Regionen sollte man Laburnum anagyroides im Frühjahr pflanzen. Heben Sie für den Goldregen ein Pflanzloch aus, das doppelt so groß wie der Wurzelballen ist. Staunässe im Pflanzloch vermeidet man mit einer Drainage aus Kies oder grobem Sand. Obwohl fast alle Pflanzenteile für den Menschen giftig sind, wird er gern von Hasen und Rehen verbissen. Hier ist ein Stammschutz angebracht.
Pflege
Die Ausbildung der Samen raubt dem Gemeinen Goldregen viel Energie, deshalb ist es sinnvoll, die Samen zu entfernen. Diese Maßnahme kommt der Blüte im nächsten Jahr zugute. Auf ein Verpflanzen reagiert Laburnum anagyroides ausgesprochen verschnupft, deshalb den Standort von vornherein gut auswählen! Mit Stickstoff versorgt sich der Goldregen selbst durch spezielle Knöllchenbakterien.
Schnitt
Der Habitus ist von Natur aus ansprechend. Um die Form des Gemeinen Goldregens zu erhalten, kann ein Schnitt der dünnen, langen Triebe notwendig sein. Auf einen Verjüngungsschnitt reagiert er aber empfindlich.
Verwendung
Der Gemeine Goldregen enthält viele giftige Alkaloide, das stark giftige Cytisin ist vor allem in den Früchten und der Rinde enthalten. Bereits kurz nach einer Aufnahme setzen die Symptome ein: brennender Rachen, Durst, Zittern, Übelkeit, Magenschmerzen bis hin zu Halluzinationen, Krämpfen und Lähmungen. Es kann zu Atemstillstand und Tod kommen. Beim geringsten Verdacht einer Vergiftung sollte man einen Arzt aufsuchen. An Kinderspielplätzen oder Schulhöfen ist deshalb für Goldregen kein Platz. Auch Hunde, Katzen, Pferde und Kühe reagieren empfindlich auf das Gift.

Der Gemeine Goldregen macht im Vorgarten eine gute Figur
Der Gemeine Goldregen wird gern als Solitär, etwa in den Vorgarten gepflanzt. Gut kommt die spektakuläre Blüte auch vor einer immergrünen Kulisse zur Geltung. Attraktive Partner sind andere zeitgleich blühende oder buntlaubige Sträucher wie Rotdorn (Crataegus laevigata ‘Paul’s Scarlet’), Perückenstrauch (Cotinus coggygria) oder Flieder (Syringa). Der Gemeine Goldregen lässt sich auch zu laubenförmigem Wuchs erziehen. Das sehr harte, fast schwarze Kernholz wird teilweise als Ebenholzersatz für Einlegearbeiten an Möbeln oder Messlatten verwendet.
Sorten
Das Laub der Sorte Laburnum anagyroides ‘Aureum’ ist goldgelb und "vergrünt" im Lauf des Sommers etwas. Die Sorte ist auch für die Kübelkultur geeignet. ‘Autumnale’ besticht durch eine schöne Nachblüte im Herbst. ‘Pendulum’ heißt die etwa zwei Meter hohe Trauerform mit herabhängenden Ästen, die sich ebenfalls im Topf kultivieren lässt. Die Blätter der Sorte ‘Quercifolium’ erinnern an Eichen, sie sind kleiner als die der Art.
Vermehrung
Die Sorten von Laburnum anagyroides werden durch Stecklinge/Steckhölzer, Okulieren oder Veredeln vermehrt, die Art problemlos über Samen.
Krankheiten und Schädlinge
Vor allem Blattläuse, speziell die Goldregenblattlaus, können den Gemeinen Goldregen in jedem Alter in Mitleidenschaft ziehen, starker Befall beeinträchtigt den Zierwert stark. Falscher Mehltau tritt bevorzugt an jungen Exemplaren auf, Blattfleckenkrankheiten vor allem bei feuchtem Klima. Minierte Blätter werden durch Miniermotten verursacht, die im Kokon an der Rinde überwintern.