Gemeiner Stechapfel
Datura stramonium
Der Stechapfel fällt auf, sowohl mit den großen weißen Trichterblüten als auch mit den stacheligen Früchten. Aber Achtung: Die Pflanze ist stark giftig und gehört nicht in den Garten.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- einjährig
- Wuchshöhe
- von 100 cm bis 120 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- buschig
- Blütenfarbe
-
- violett
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis Oktober
- Blütenform
-
- Einzelblüte
- Trichter
- Blüteneigenschaften
-
- leicht duftend
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
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- eiförmig bis rund
- gelappt
- gezähnt
- Fruchtfarbe
-
- braun
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Fruchteigenschaften
-
- giftig
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis mäßig feucht
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
-
- stark giftig
- Winterhärte
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- frostempfindlich
Lebensraum
Der Stechapfel (Datura stramonium) ist eine einjährige Giftpflanze, die in die große Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) gehört. Die dazugehörige Pflanzengattung Datura besteht aus etwa zwölf verschiedenen Arten, die alle Giftstoffe enthalten. Der Gemeine Stechapfel, wie der vollständige Name dieser Pflanze lautet, ist die bekannteste Art davon. Er ist verwandt mit den bei Kübelpflanzenfreunden beliebten und imposanten Engelstrompeten (Brugmansia). Man findet den Stechapfel auf Schuttplätzen, Brachland, in aufgelassenen Gärten und an Wegrändern, vorwiegend in klimabegünstigten Gegenden. Die botanischen Zeigerwerte nach Ellenberg weisen die Pflanze als deutlichen Lichtzeiger und Wärmezeiger aus sowie als Stickstoffzeiger. Da der Stechapfel auch ziemlich salztolerant ist, findet man ihn auch vereinzelt in Küstenregionen. Der Stechapfel wird zur Pflanzengesellschaft der Hackfruchtäcker (Chenopodietea) gezählt.
Vorkommen des Stechapfels
Der Stechapfel stammt mit großer Wahrscheinlichkeit ursprünglich aus Mexiko und dem südöstlichen Nordamerika, ist aber inzwischen ein Kosmopolit. Er kommt also über die ganze Welt verbreitet in den entsprechenden Klimazonen vor. Datura stramonium kam, wie so viele andere Pflanzen auch, im 16. Jahrhundert mit Seefahrern nach Europa und konnte sich so hier etablieren. Der Stechapfel taucht seither immer mal wieder in der Natur und auch in Gärten auf.
Vermehrung und Ausbreitung
Als einjährige Pflanze vermehrt sich der Gemeine Stechapfel nur über seine reichlich gebildeten Samen. Diese keimen bei etwa 20 Grad Celsius innerhalb von etwa drei Wochen. Da Stechäpfel immer wieder auch gern von Hobbygärtnern ausgesät werden, breitet sich die Giftpflanze auch über Komposthaufen oder Gartenabfälle aus, die unerlaubterweise in die Natur entsorgt werden.

Bis zu über einem Meter Wuchshöhe sind für den Stechapfel keine Seltenheit
Wuchs
Datura stramonium wächst aufrecht bis buschig und leicht sparrig. Die kahlen Triebe verzweigen sich gabelästig. Die einjährige Pflanze wird etwa 120 Zentimeter groß, manchmal auch noch größer. Sie wurzelt sehr tief.
Blätter
Das weiche, dunkelgrüne Laub von Stechäpfeln ist eiförmig bis rundlich und am Rand unregelmäßig gelappt bis gebuchtet und unregelmäßig gezähnt. Die Blätter sind recht unterschiedlich in der Größe, etwa 5 bis 18 Zentimeter lang und 4 bis 15 Zentimeter breit. Sie sitzen wechselständig an den Trieben, sind gestielt und duften etwas unangenehm. Vor allem die jüngeren Blätter sind weich behaart.
Blüten
Die Blüten des Gemeinen Stechapfels sitzen einzeln und gestielt in den Gabelungen der Triebe und an den Triebspitzen. Die trichterförmige Blütenkrone öffnet sich zum Rand hin weit, ist etwa sechs bis zehn Zentimeter lang und hat einen länglichen, grünen Kelch. Die Blütenfarbe ist weiß, gelegentlich sind die Blüten auch von einem Hauch Violett überzogen. Sie öffnen sich erst am späten Abend und duften dann angenehm süßlich. Dadurch werden Nachtfalter angelockt, die die Blüten bestäuben. Aber diese sind auch in der Lage, sich selber zu bestäuben. Die Blütezeit von Datura stramonium geht von Juni bis Oktober.
Früchte
Aus den befruchteten Blüten des Stechapfels bilden sich vierteilige, zuerst dunkelgrüne, später braune Kapselfrüchte. Sie sind eiförmig und etwa vier mal drei Zentimeter groß. Die Früchte fallen durch ihre Größe und die markanten Stacheln auf. Diese sind beim Stechapfel auch namensgebend. Bei Reife öffnen sich die Kapseln von der Spitze aus und verstreuen die schwarzen, nierenförmigen Samen. Diese sind sehr lange keimfähig und werden durch den Wind und Tiere verbreitet.
Standort
Der Stechapfel mag warme, vollsonnige Standort, im Schatten und unter Gehölzen wird man die Pflanze nicht finden.
Boden
Datura stramonium liebt trockene bis mäßig-frische Böden, die ausreichend Stickstoff enthalten und auch tiefgründig sein sollten.

In den Früchten und Samen des Stechapfels ist der Giftgehalt am höchsten
Ökologischer Wert des Stechapfels
Der Stechapfel wird gern durch verschiedene Nachtfalter besucht, für tagaktive Wild- und Honigbienen und andere blütenbesuchende Insekten ist er uninteressant.
Vorkommen oder Verwendung im Garten
Die Pflanze sollte besser nicht im Garten kultiviert werden, allein schon zum Schutz von Kleinkindern und Haustieren. Tritt der Stechapfel als Zufallssämling im eigenen Garten auf, sollte man versuchen, die Pflanze komplett auszugraben und zu vernichten. Dabei immer Handschuhe und langärmelige Kleidung tragen.
Verwendung als Heilpflanze
Die Pflanze enthält, wie die meisten Nachtschattengewächse, eine Reihe von Alkaloiden und ist als sehr giftig bekannt. Der Giftgehalt ist in den Früchten und Samen besonders hoch. Die Inhaltsstoffe des Gemeinen Stechapfels werden in einigen homöopathischen Medikamenten eingesetzt. Sie haben aber insgesamt keine Bedeutung in der Medizin, da es ungiftigere Alternativen gibt. Früher war der Stechapfel verbreitet als Hexenpflanze und wurde bei allerlei Riten genutzt. Die Blätter des Stechapfels werden auch heute noch als Rauschdroge verwendet, wovon aber dringend abzuraten ist.