Geranien erfolgreich überwintern: So gelingt es
Geranien sind eigentlich mehrjährig, werden aber oft schon nach einer Gartensaison entsorgt. Durch eine Überwinterung sparen Sie sich den Neukauf im Frühling.
Geranien gehören eindeutig zu den beliebtesten Blumen zur Bepflanzung von Balkonkästen und Töpfen und begeistern uns den ganzen Sommer über mit einer wahren Blütenfülle. Meist werden die Pflanzen im Herbst entsorgt, obwohl sie eigentlich mehrjährig sind. Wer nicht jedes Jahr neue Geranien kaufen möchte, kann sie auch überwintern. Wir verraten Ihnen, wie Ihre Geranien den Winter unbeschadet überstehen und geben Tipps, wie Sie sie während der Überwinterung richtig pflegen.
Sobald der erste Frost droht, ist es Zeit, die Geranien ins Winterquartier zu bringen. Überwintern Sie Geranien an einem hellen Ort bei etwa fünf bis zehn Grad Celsius. Wenn Sie genügend Platz im Winterquartier haben, können Sie die Geranien im Blumenkasten überwintern. Alternativ werden die einzelnen Pflanzen aus dem Kasten genommen, von Erde befreit, zurückgeschnitten und in Kisten überwintert. Eine andere Methode sieht vor, dass man die Wurzelballen in Tüten packt und die Geranien kopfüber an einem kühlen Ort aufhängt.
Warum muss man Geranien überwintern?
Geranien heißen richtigerweise Pelargonien. Der gängige deutsche Name Geranie hat sich wahrscheinlich wegen ihrer Ähnlichkeit mit den winterharten Storchschnabel-Arten (botanisch: Geranium) eingebürgert. Zudem gehören beide Pflanzengruppen zur Familie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae) und der Gattungsname Pelargonie ist vom griechischen Wort für Storch – pelargos – abgeleitet.
Was ihre Lebensbedingungen betrifft, haben Storchschnabel (Geranium) und Geranie (Pelargonium) allerdings kaum Gemeinsamkeiten. Geranien stammen ursprünglich aus dem südlichen Afrika und werden seit dem frühen 17. Jahrhundert in Europa kultiviert. Deshalb sind sie in Mitteleuropa nicht ausreichend winterhart, auch wenn sie in ihrem natürlichen Lebensraum gelegentlich leichten Frost aushalten müssen. Dank ihrer dickfleischigen Blätter und kräftigen Stängel kommen Geranien außerdem eine gewisse Zeit ohne Wasser aus – nicht zuletzt deshalb sind sie die idealen Balkonpflanzen und erfreuen sich inzwischen auf Balkonen und Terrassen in ganz Europa großer Beliebtheit.
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Nicht nur Geranien muss man frostfrei überwintern, auch andere Pflanzen im Garten und auf dem Balkon benötigen im Winter einen besonderen Schutz. Welche das sind und wie man dafür sorgt, dass sie den Winter unbeschadet überstehen, darüber unterhalten sich die MEIN SCHÖNER GARTEN-Redakteure Karina Dinser-Nennstiel und Folkert Siemens in dieser Folge unseres Podcasts "Grünstadtmenschen". Hören Sie gleich rein!
Wann müssen Geranien ins Winterquartier?
Viele Geranien blühen bis in den Herbst hinein unermüdlich. Dennoch sollten Sie die Töpfe und Kästen bereits auf das Winterquartier vorbereiten, wenn der erste Frost naht. Wann das der Fall ist, kann von Region zu Region etwas variieren. In der Regel fällt das Thermometer aber Ende September/Anfang Oktober das erste Mal unter die Null-Grad-Marke. Kurzzeitige, leichte Minusgrade steckt eine Geranie in der Regel problemlos weg, vor allem wenn sie etwas geschützt steht. Richtiger Frost (also Temperaturen unter minus fünf Grad Celsius) ist in unseren Breiten meist gegen Ende Oktober zu erwarten. Spätestens dann ist der Zeitpunkt gekommen, die Geranien zu überwintern.

Wer ausreichend Platz im Haus hat, kann die zurückgeschnittenen Geranien im Blumenkasten überwintern
Wie kann man Geranien überwintern?
Geranien zu überwintern ist einfach: Die robusten Pflanzen brauchen wenig Wasser, da sie in ihren dicken Stängeln und Blättern alles Nötige speichern. Pelargonien, die allein oder unter ihresgleichen in einem Gefäß wachsen, können in diesem überwintern. Je lichtärmer das Winterquartier ist, umso kühler sollte die Temperatur sein. Stehen die Pflanzen zu warm, treiben sie vorzeitig aus. Ideal sind fünf bis zehn Grad Celsius. Ein guter Ort, an dem Geranien den Winter verbringen können, sind zum Beispiel ein Keller oder ein ungeheizter Dachboden. Während der Überwinterung sollte man gelegentlich seine Geranien gießen und auf Fäulnis und Schädlinge kontrollieren. Gegen Ende des Winters werden sie in frische Balkonblumenerde umgepflanzt.
Sie können die Geranien-Kästen zwar als Ganzes ins Winterquartier bringen, aber dann beanspruchen die Pflanzen viel Platz. Zudem sind die Balkonkästen oft mit unterschiedlichen Blumen bepflanzt, die je nach Art im Herbst ohnehin aus dem Kasten genommen und entsorgt werden müssen. Wir zeigen Ihnen zwei Möglichkeiten, wie Sie Ihre Geranien platzsparender überwintern können.
Methode 1: Geranien in Kisten überwintern


Schneiden Sie dann mit einer scharfen Gartenschere alle Triebe auf eine Länge von etwa zehn Zentimetern kräftig zurück. Es reicht vollkommen, wenn pro Seitentrieb zwei bis drei verdickte Knoten verbleiben. Aus diesen treiben die Pflanzen im nächsten Frühjahr wieder aus. Wichtig ist außerdem, dass ein Großteil der Blätter entfernt wird, denn sie sind im Winterquartier besonders anfällig für Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall.


Jede Pflanze anschließend einzeln in Zeitungspapier wickeln und bis zum Eintopfen im Frühjahr nebeneinander in eine Stiege oder Kiste legen. Kontrollieren Sie ab und an die Geranien im Winterquartier und besprühen Sie die Triebe, um sie feucht zu halten.
Tipp: Aus den entfernten Triebteilen können Sie bei Bedarf Stecklinge von Ihren Geranien schneiden und daraus über den Winter auf der hellen, warmen Fensterbank neue Pflanzen heranziehen.
Methode 2: Geranien hängend überwintern
Heben Sie für eine hängende Überwinterung die Geranien vorsichtig aus dem Kasten. Klopfen Sie trockene Erde behutsam vom Wurzelballen und schneiden Sie alle Pflanzen stark zurück. Auch vertrocknete Pflanzenteile sollte man gründlich entfernen. Stülpen Sie einen Gefrierbeutel um den Wurzelballen – er schützt vor Austrocknung. Die Triebe sollten weiterhin frei liegen. Den Beutel unter den Trieben mit einem Stück Draht verschließen, sodass die Pflanze nicht verletzt wird, die Tüte sich aber auch nicht öffnen kann.
An der Unterseite des Beutels wird nun ein Stück Schnur befestigt. Ein strammer Knoten sorgt dafür, dass sich das Band später nicht löst. Die Geranien-Tüten nun mit den Trieben nach unten aufhängen. Ein guter Platz dafür ist zum Beispiel der Gartenschuppen, der ungeheizte Dachboden oder der Keller, solange keiner dieser Orte wärmer als zehn Grad Celsius wird. Ideal sind fünf Grad Celsius, es darf aber auf keinen Fall Minusgrade geben!
Kopfüber hängend kommen die Geranien leicht durch den Winter. Sie brauchen in dieser Zeit weder Wasser noch Dünger. Ab Mitte März können sie mit frischer Blumenerde wieder in die Kästen gepflanzt werden, ab Mitte Mai nach den Eisheiligen können sie dann wieder auf den Balkon umziehen.