Pflanzen

Geweihbaum

Gymnocladus dioicus

Die großen Fiederblätter und bizarren Äste des Geweihbaums besitzen eine starke Ausstrahlung. Der Baum ist einer der Profiteure des Klimawandels.

Wuchstyp
  • Laubgehölz
  • Baum
Wuchshöhe
von 1500 cm bis 2000 cm
Wuchsbreite
von 1000 cm bis 1500 cm
Wuchseigenschaften
  • ausladend
  • aufrecht
Blütenfarbe
  • grün
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Mai bis Juni
Blütenform
  • Rispen
Blüteneigenschaften
  • stark duftend
  • zweihäusig
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • eiförmig
  • gefiedert
Blatteigenschaften
  • Herbstfärbung
Fruchtfarbe
  • braun
Fruchtform
  • Hülse
Fruchteigenschaften
  • giftig
Licht
  • sonnig
Bodenfeuchte
  • mäßig feucht bis feucht
ph-Wert
  • alkalisch bis neutral
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • malerischer Wuchs
Giftigkeit
  • giftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 6
Verwendung
  • Einzelstellung
  • Hausbaum
  • Landschaftsgehölz
  • Straßenbegrünung
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Der Geweihbaum gehört zu einer Gattung mit vier zweihäusigen, sommergrünen Gehölzen, die in Ostasien und Nordamerika heimisch sind. Gymnocladus dioicus stammt aus dem Nordosten Amerikas, man findet ihn an der ganzen Ostküste von Kanada bis in die USA, und zwar bevorzugt im Auen- und Uferbereich. Gern wird der Geweihbaum auch als Straßen- und Alleebaum angepflanzt.

Wuchs

Der laubabwerfende Baum wächst langsam – etwa 25 Zentimeter pro Jahr – zu einer Höhe von 20 Metern heran. Anfangs ist die Krone von Gymnocladus dioicus eiförmig und wenig verzweigt, dann entwickelt sie sich ausladend bis zu 15 Meter breit und wirkt wie das Geweih eines kapitalen Zwölfenders. Die anfangs glatte Rinde des relativ kurzen Stamms ist in höherem Alter rau und durch eine starke, auffallend graue bis anthrazitfarbene Borke geprägt. Der Stamm zeigt oft Drehwuchs. Die Wurzel entwickelt sich herzförmig und reicht tief in den Boden. Bitte Vorsicht bei der Bodenbearbeitung: Verletzungen führen zu Ausläuferbildung. Das Holz vom Geweihbaum wurde früher von den Ureinwohnern für Kanus verwendet, heute ist es für Pfosten und Möbel beliebt.

Blätter

Die großen, zweifach gefiederten Blätter von Gymnocladus dioicus sind bis einen Meter lang und treiben sehr spät aus. Jede Fieder ist in 8 bis 14 eiförmige dunkelgrüne Blättchen unterteilt, die oberseits fein behaart sind. Die Unterseite schillert ins Bläuliche. Im Austrieb, der spät im Frühjahr erfolgt, ist das Laub rötlich überhaucht, im Herbst verfärbt es sich sehr früh goldgelb. Oft verbleiben die roten Blattspindeln am Zweig.

Blüten

Die kleinen, sternförmigen Blüten, farblich zwischen Grünlichweiß und Cremefarben changierend, sind in großen Rispen angeordnet. Bis zu 30 Zentimeter lang sind die weiblichen, süß duftenden Rispen, um die zehn Zentimeter die männlichen. Beide erscheinen im Frühsommer und bilden sich nur aus, wenn es ausreichend warm ist. Die Blüten vom Geweihbaum enthalten viel Nektar – ähnlich wie die der eng verwandten Robinie. Bei Bienen und Imkern sind sie deshalb sehr beliebt.

Früchte

Die weiblichen Blüten reifen zu Hülsen heran, die 25 Zentimeter lang sind und nach unten hängen. Vorsicht: Die Samen von Gymnocladus dioicus sind giftig! Trotzdem haben amerikanische Siedler sie als Kaffeebohnenersatz verwendet – aber nur geröstet! Kentucky-Kaffee-Baum lautet deshalb auch ein weiterer Name. "Schusserfruchtbaum" nimmt ebenfalls auf die harten Samen, die man zum Schussern – also zum Murmelspielen – verwenden kann, Bezug.

Standort

Gymnocladus dioicus wünscht sich einen vollsonnigen Standort, trockene Luft wird gut vertragen, ebenso Stadtklima. Von Vorteil ist ein windgeschützter Wuchsort. Der Baum ist aber – einmal angewachsen – gut frosthart.

Herbstfärbung Geweihbaum (Gymnocladus dioicus)

Der Geweihbaum (Gymnocladus dioicus) verträgt volle Sonne und Hitze. Seine Herbstfärbung ist ein toller Anblick

Boden

Gymnocladus dioicus hat Ansprüche! Tiefgründig, nährstoffreich und feucht soll der Boden sein – aber keinesfalls staunass. Kurze Überschwemmungsphasen werden von dem Auenbaum toleriert. Der pH-Wert sollte im neutralen bis alkalischen Bereich liegen.

Geweihbaum pflanzen

Tief muss das Pflanzloch für die Wurzeln vom Geweihbaum sein, Staunässe beseitigt man durch Sandzugaben.

Pflege

Vorsicht bei der Bodenbearbeitung, damit Gymnocladus dioicus keine Ausläufer treibt!

Schnitt

Die Schere bleibt am besten stecken, damit sich der malerische Wuchs des Geweihbaums entwickeln kann.

Verwendung im Garten

Der Geweihbaum kommt als Solitär am besten zur Geltung. Als Terrassenbaum wirft er nur im Sommer Schatten – zu der Zeit wird Gymnocladus dioicus auch am notwendigsten gebraucht.

Geweihbaum vermehren

Die sehr harten Samen vom Geweihbaum sät man im Herbst aus, sie keimen besser, wenn sie vorher angeritzt beziehungsweise gequollen und dazu stratifiziert werden. Im Winter kann man auch Wurzelschnittlinge von Gymnocladus dioicus gewinnen.

Krankheiten und Schädlinge

Ernst zu nehmende Pflanzenkrankheiten machen dem Geweihbaum nicht zu schaffen.

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