Pflanzen

Gewöhnliche Nachtviole

Hesperis matronalis

Tagsüber herrlich blühend, nachts betörend duftend: So präsentiert sich die Gewöhnliche Nachtviole. Hier lesen Sie, wie Sie die Sommerblume auch bei sich im Garten erfolgreich pflanzen können.

Wuchstyp
  • Staude
  • zweijährig oder kurzlebig
Wuchshöhe
von 60 cm bis 70 cm
Wuchsbreite
von 30 cm bis 50 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • Selbstaussaat
  • dicht
  • buschig
Blütenfarbe
  • violett
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Mai bis Juli
Blütenform
  • einfach
  • endständig
  • Trauben
Blüteneigenschaften
  • stark duftend
  • ungefüllt
  • essbar
  • zwittrig
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • gesägt
  • länglich
  • oval
  • zugespitzt
Blatteigenschaften
  • Rosette
Fruchtfarbe
  • braun
Fruchtform
  • Schote
Fruchteigenschaften
  • unscheinbar
  • Selbstaussaat
Licht
  • absonnig bis halbschattig
Bodenart
  • kiesig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis mäßig feucht
ph-Wert
  • schwach alkalisch bis schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Duftplanze
  • Nektar- oder Pollenpflanze
  • heimische Wildpflanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 3
Lebensbereiche
  • GR1
  • GR2
  • FR1
  • FR2
Verwendung
  • Blumenbeete
  • Blumensträuße
  • Gartenzäune
  • Gruppenpflanzung
  • Rosenbegleiter
  • Unterpflanzung
  • Verwilderung
  • Rabatten
Gartenstil
  • Apothekergarten
  • Bauerngarten
  • Blumengarten
  • Naturgarten
  • Rosengarten
  • Waldgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Die Gewöhnliche Nachtviole (Hesperis matronalis) zählt aus botanischer Sicht zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Die Pflanze hat im Garten, vor allem im Bauerngarten, eine lange Tradition – war sie aufgrund ihrer hübschen Blüten und ihres bemerkenswerten Wohlgeruchs doch schon immer eine beliebte Zierpflanze. Kultiviert wird sie bereits seit gut und gerne 500 Jahren und kommt natürlich von Europa bis Zentralasien vor. Dort wächst sie in lichten Wäldern, an Flüssen, unter Hecken oder auf brachliegenden Flächen. Früher wurde die Hesperis häufig als Heilpflanze verwendet und besonders wegen ihrer harn- und schweißtreibenden Wirkung geschätzt. Die Blüten sind zumindest in kleinen Mengen essbar und eignen sich roh oder gezuckert als ausgefallene Deko für Süßspeisen.

Wuchs

Die Nachtviole erreicht in der Regel Höhen zwischen 60 und 70 Zentimetern, breit wird sie etwa 30 bis 50 Zentimeter. Die kurzlebige Staude wächst sehr dicht und aufrecht. Sie bildet im ersten Jahr eine Blattrosette und ab dem zweiten Jahr einen langen Blütenstängel. Einige Pflanzen sterben bereits nach der ersten Blüte ab, andere halten sich anschließend noch ein bis zwei Jahre. Ein früher Rückschnitt vor der Samenbildung verlängert das Leben der Pflanzen in der Regel um ein Jahr.

Blätter

Die mittelgrünen Blätter der Nachtviole gehen von den Stängeln ab und sind länglich oval geformt. Ihr Rand ist gesägt, vorne laufen sie spitz zusammen. Sie werden gut 26 Zentimeter lang.

Blüten

Die Blütezeit dauert von Mai bis Juli. Dann zeigen sich die violetten oder weißen, schalenförmigen Blüten der Nachtviole in endständigen Blütentrauben. Je nach Sorte können sie gefüllt oder ungefüllt sein. Obwohl sehr klein (maximal zwei Zentimeter Durchmesser), verströmen sie ab dem Abend und die gesamte Nacht hindurch einen intensiven und sehr angenehm würzigen Duft.

Blüte Nachtviole (Hesperis matronalis)

Ihren vollen Duft entfalten die Blüten der Nachtviole erst am Abend

Standort

Wählen Sie für die Nachtviole am besten einen absonnigen bis halbschattigen Standort im Garten. Um sich an dem Duft und den schönen Blüten erfreuen zu können, empfehlen wir, sie in Terrassennähe oder unweit eines Sitzplatzes zu pflanzen.

Boden

Der ideale Boden für die Hesperis ist sowohl nährstoff- als auch humusreich. Daneben sollte er gut durchlässig sein und muss unter Umständen mit etwas Sand oder Kies aufgelockert werden. Die Nachtviole ist verhältnismäßig kalktolerant.

Aussaat und Pflanzung

Nachtviolen sät man am besten gleich im Spätsommer nach der Blüte an Ort und Stelle im Beet aus. Sind bereits Pflanzen im Beet vorhanden, halten sie sich dort in der Regel auch ohne Zutun des Gärtners durch Selbstaussaat. Gekaufte Jungpflanzen kommen noch im selben Jahr zur Blüte, wenn man sie zeitig im Frühjahr pflanzt. Halten Sie beim Pflanzen einen Pflanzabstand von mindestens 40 Zentimetern ein und setzen Sie die Pflanzen immer im Gruppen aus fünf bis zehn Pflanzen, damit sie im Beet die gewünschte Farbwirkung entfalten können.

Pflege

Was Haltung und Pflege angeht, zeigt sich die Nachtviole recht genügsam und pflegeleicht. Regelmäßige Wassergaben sind nur bei Trockenheit nötig. Im späten Herbst nach der Blüte kann die Staude abgeschnitten werden, man kann sie aber auch den Winter über stehen lassen. Wie bereits erwähnt wirkt ein zeitiger Rückschnitt gleich mit dem Welken der ersten Blüten wie eine Verjüngungskur und lässt die kurzlebigen Pflanzen im folgenden Jahr erneut blühen. Mit dieser Maßnahme unterbindet man jedoch auch die Samenbildung und damit die Selbstaussaat.

violette Nachtviolen, Türkischer Mohn und Hornveilchen

Staudenkombination aus violetten Nachtviolen, Türkischem Mohn (Papaver orientale) und Hornveilchen (Viola cornuta)

Die Nachtviole ist seit jeher in Bauerngärten zu finden. Sie macht sich gut neben Rosen, kann aber auch hervorragend mit anderen Stauden kombiniert werden. Zusammen mit weiteren Duftpflanzen wie zum Beispiel Nelken (Dianthus) lässt sie sich zu regelrechten Dufterlebnissen im Beet arrangieren. Außerdem ist die Nachtviole eine Bienenweide und lockt des Nachts mit ihrem intensiven Duft vor allem Schwebfliegen und Nachtfalter in den Garten.

Als Schnittblumen lassen sich die Nachtviolen ebenfalls verwenden und zu natürlichen Blumengestecken binden. Tipp: Schneiden Sie sie abends ab, um so viel Duft wie möglich mit in die Vase zu nehmen.

Sorten

Wie bereits erwähnt, gibt es die Nachtviole mit weißen oder violetten Blüten, gefüllt oder ungefüllt. Besonders schöne Farbtupfer im Beet bilden die weißen Blüten der Unterart Hesperis matronalis var. albiflora. Die Blüten der Sorte ‘Alba Plena’ sind weiß und gefüllt. Violett und gefüllt zeigt sich dagegen ‘Lilacina Flore Pleno’. Alle Sorten sind robust und pflegeleicht.

weiß blühende Nachtviole

Die Nachtviole gibt es auch mit weißen Blüten

Vermehrung

Die einfachen, ungefüllten Formen der Nachtviole säen sich bei geeigneten Standortbedingungen zuverlässig selbst aus, sofern Sie die Samenbildung zulassen. Die einfachste Art der Vermehrung erfolgt also durch Aussaat. Da gefüllte Sorten jedoch keine Samen ausbilden, müssen sie über Stecklinge vermehrt werden. Diese nehmen Sie entweder im Frühjahr vom frischen Austrieb oder Sie schneiden die Stängel gegen Ende der Blütezeit ab.

Krankheiten und Schädlinge

Gelegentlich tritt bei der Nachtviole ein Befall durch die Raupen des Kohlweißlings auf, die sich über verschiedene Kreuzblütler hermachen. Sie fressen die Blätter der Hesperis, können bei starkem Befall aber einfach mit der Hand abgesammelt werden. Ansonsten hat sich die Pflanze als sehr widerstandsfähig gegenüber Pflanzenkrankheiten und Schädlingen erwiesen.

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