Gewöhnliche Schneebeere, Knallerbsenstrauch
Symphoricarpos albus var. laevigatus
Die Schneebeere fällt im Winter durch ihre weißen und rosafarbenen Früchte auf. Gärtner schätzen den pflegeleichten, dekorativen Strauch, Kinder lieben die lustigen Knallerbsen, die man so herrlich platzen lassen kann.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Großstrauch
- Wuchshöhe
- von 100 cm bis 200 cm
- Wuchsbreite
- von 100 cm bis 200 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- überhängend
- Ausläufer
- buschig
- Blütenfarbe
-
- rosa
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis September
- Blütenform
-
- achselständig
- Büschel
- endständig
- Glocken
- Blüteneigenschaften
-
- unscheinbar
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- ganzrandig
- gelappt
- rundlich bis eiförmig
- Blatteigenschaften
-
- Herbstfärbung
- Fruchtfarbe
-
- weiß
- Fruchtform
-
- Steinfrucht
- Fruchteigenschaften
-
- giftig
- lange haftend
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis feucht
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Fruchtschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- schwach giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 3
- Verwendung
-
- freiwachsende Hecken
- Landschaftsgehölz
- Pioniergehölz
- Sichtschutz
- Straßenbegrünung
- Unterpflanzung
- Gartenstil
-
- Naturgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Die Gewöhnliche Schneebeere (Symphoricarpos albus var. laevigatus) aus der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) stammt ursprünglich aus Nordamerika. Durch Kultur der Varietät "laevigatus" wurde der Zierstrauch ab dem 19. Jahrhundert in Europa verbreitet und ist in Deutschland inzwischen verwildert. Die schneeweißen Beeren, die bis tief in den Winter an den Zweigen hängen, brachten Symphoricarpos den Trivialnamen Schneebeere ein. Noch bekannter ist der Strauch unter dem Namen Knallerbsenstrauch, da die Beeren beim Zerplatzen ein knackendes Geräusch von sich geben.
Wuchs
Der unscheinbare, sommergrüne Knallerbsenstrauch wächst buschig aufrecht und wird bis zu zwei Meter hoch. Sein elegantes Äußeres wird ihm durch seine dichten und langen, bogig überhängenden Zweige verliehen. Junge Zweige haben eine gelbliche, glatte Rinde, die im Alter dunkler und schuppig wird.
Blätter
Die kurz gestielten, vier bis sechs Zentimeter langen Laubblätter sind gegenständig, ganzrandig und gelappt. Sie haben eine rundliche bis eiförmige Form mit oben zulaufender Spitze. Das Laub der Schneebeere ist matt grün, an der Oberseite dunkler als an der Unterseite. Im Herbst verfärben sich die Blätter gelblich.
Blüten
Zwischen Juni und September bilden sich zartrosafarbene Glockenblüten. Die endständigen Blüten stehen in Ähren zusammen. Aus den kleinen pinken Blüten entwickeln sich im Herbst die weißen, schwammigen Knallerbsenfrüchte. Die Blüten sind zwar unscheinbar, sind aber eine wertvolle Nektarweide für Bienen und Hummeln.

Aus der pinken Blüte entwickeln sich im Herbst die weißen, schwammigen Knallerbsenfrüchte
Früchte
Die weißen, fleischigen, erbsengroßen Steinfrüchte, die keine Beeren im eigentliche Sinne sind, erscheinen zwischen Juli und Oktober dicht an dicht wie Trauben am Ende der gebogenen Zweige. Sie bleiben den ganzen Winter über am Strauch, selbst nachdem er die Blätter bereits verloren hat. In jeder Frucht reift ein Paar zwei bis fünf Millimeter langer Samen, das durch Vögel und andere Tiere verbreitet wird. Wenn man die reifen Beeren auf den Boden wirft, platzen sie mit einem knallenden Geräusch. Aus diesem Grund werden die "Knallerbsen" gerne von Kindern zum Spielen verwendet. Man sollte aber darauf achten, dass die Früchte der Schneebeere leicht giftig sind und bei Verzehr Erbrechen und Durchfall verursachen können. Deshalb wurde die Pflanze früher als Brechmittel eingesetzt. Das Zerquetschen der Früchte in der Hand kann zu Haut- und Schleimhautreizungen führen. Auch für Pferde ist der Strauch giftig.

Die weißen Knallerbsenfrüchte sind besonders bei Kindern beliebt, da sie mit einem knallenden Geräusch platzen, wenn man sie auf den Boden wirft
Standort
Die Schneebeere und ihre rotfruchtigen Verwandten wie die Korallenbeere (Symphoricarpos orbiculatus) gehören zu den genügsamsten, sommergrünen Sträuchern im Garten. Sie wachsen am besten an einem sonnigen Standort, aber sie gedeihen auch im Schatten großer Bäume oder hoher Mauern gut. Stadtklima, Abgase, Wind, Salz, Frost und Hitze können dem Knallerbsenstrauch nichts anhaben.
Boden
An den Boden stellt die Schneebeere keine besonderen Ansprüche. Die Erde kann sowohl leicht basisch als auch neutral oder leicht sauer sein und der robuste Strauch leidet auch nicht unter kargem und trockenem Boden. Deshalb wird die Schneebeere gerne auf schlecht fruchtbaren Böden als Pioniergehölz angepflanzt oder zur Begrünung unwirtlicher Areale verwendet (zum Beispiel Autobahnmittelstreifen). Am besten gedeiht sie allerdings auf feuchten, sandig-lehmigen, fruchtbaren Böden. Das einzige, was die Schneebeere nicht dauerhaft verträgt, ist Staunässe.
Pflanzung
Etwa ein halber Meter Pflanzabstand zwischen den Sträuchern ist zu empfehlen. Für eine dichte Bepflanzung benötigen Sie drei bis vier Sträucher pro Quadratmeter. Die Schneebeere wächst als Flachwurzler und verträgt auch mehrmaliges Verpflanzen gut.

Besonders im Winter ist der Knallerbsenstrauch eine elegante Zierde im Garten
Pflege
Der Knallerbsenstrauch ist äußerst pflegeleicht. Er benötigt auch in heißen Sommern keine zusätzlichen Wassergaben und auch keinen Dünger. Die Pflanze ist allerdings dankbar für eine Mulchschicht im Frühjahr.
Schnitt
Schneebeeren sind schnellwachsend, sehr schnittverträglich und können regelmäßig verjüngt werden. Da die Knallerbse aber durch Wurzelausläufer lästig werden kann, sollte man bei sehr wüchsigen Exemplaren auf einen starken Rückschnitt verzichten, da dieser die Bildung von neuen Wurzelaustrieben begünstigt. Möchten Sie dennoch schneiden, sollten Sie störende Äste direkt an der Basis entfernen und ältere Zweige bis auf drei oder vier Augen reduzieren.

Bienen und Hummeln freuen sich über den Nektar der Schneebeere
Verwendung
Die aufrecht und buschig wachsenden Sträucher zeichnen sich durch ganzjährige, schlichte Schönheit aus und sind gut für halbschattige und absonnige Plätze geeignet. Besonders elegant wirken Schneebeerensträucher als Hintergrundbepflanzung entlang von Zäunen oder Mauern, aber auch als eigenständige Hecken. Im Sommer fällt die Schneebeere als robuster Strauch mit unscheinbaren Blüten oft kaum auf. Doch nach ihrer hübschen, gelb-grünen Herbstfärbung präsentiert sich die Schneebeere besonders apart vor eisiger Kulisse und saisonaler Kargheit. Tipp: Die Zweige der Schneebeere verschönern Töpfe und Gläser und lassen sich auch einzeln gut in Szene setzen. So verleihen sie Stillleben im Haus einen Hauch winterlicher Gartenromantik. Ein Kranz mit Beeren und Blättern ist zwar eher ein flüchtiges Vergnügen, aber zupft man die Blätter ab, wenn sie unansehnlich werden, bleiben die Beeren noch eine Zeit lang erhalten.
Vermehrung
Die Gemeine Schneebeere vermehrt sich über Samen, die von Vögeln verbreitet werden (besonders durch Finken und Drosseln), und unterirdische Ausläufer (Kriechsprosse). Die knapp unter der Oberfläche verlaufenden Wurzelausläufer, an deren Ende die Schösslinge emporwachsen, werden bis zu 60 Zentimeter lang.
Krankheiten und Schädlinge
Der robuste Zierstrauch wird von Schädlingen weitestgehend gemieden. Nur Blattläuse können vereinzelt auftreten. Auch mit Pflanzenkrankheiten hat der Knallerbsenstrauch selten zu kämpfen.