Pflanzen

Gewöhnliche Sonnenblume

Helianthus annuus

Sonnenblumen gehören zum Sommer wie die Sonne. Ihre riesigen gelben Blüten an den festen Stängeln strahlen über die anderen Pflanzen im Beet hinweg.

Wuchstyp
  • einjährig
Wuchshöhe
von 40 cm bis 300 cm
Wuchsbreite
von 0 cm bis 0 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
Blütenfarbe
  • gelb
Blütezeit (Monat)
  • Juli bis Oktober
Blütenform
  • Einzelblüte
  • röhrenförmig
  • Zungenblüten
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • herzförmig
  • lanzettlich
Licht
  • sonnig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • mäßig trocken bis feucht
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Nektar- oder Pollenpflanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Verwendung
  • Blumenbeete
  • Blumensträuße
  • Einzelstellung
  • Gartenzäune
  • Gruppenpflanzung
  • Pflanzgefäße
Gartenstil
  • Apothekergarten
  • Bauerngarten
  • Blumengarten
  • Gemüsegarten
  • Naturgarten
  • Topfgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Die Gewöhnliche Sonnenblume (Helianthus annuus) gehört zur Gattung der Sonnenblumen (Helianthus), zu der unter anderem auch die Topinambur (Helianthus tuberosus) zählt. Ihr botanischer Name leitet sich von den griechischen Wörtern für Sonne (helios) und Blume (anthos) ab – der Grund dafür: Die Sonnenblume wendet ihre Blüten immer der Sonne zu. Der Artname "annuus" stammt aus dem lateinischen und bedeutet übersetzt soviel wie "ein Jahr dauernd" beziehungsweise "für ein Jahr", ein Hinweis darauf, dass es sich bei der Gewöhnlichen Sonnenblumen – im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern der Gattung –um eine einjährige Pflanze handelt. Wie alle Sonnenblumen gehört auch diese Art zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Wahrscheinlich stammt sie aus Mexiko und Nordamerika, von wo aus sie bereits im 16. Jahrhundert nach Europa kam.

Wuchs

Diese Sonnenblume gehört zu den am schnellsten wachsenden Blumen im Ziergarten. Innerhalb weniger Wochen erreicht sie je nach Sorte eine stattliche Höhe von bis zu drei Metern.

Blätter

Einjährige Sonnenblumen bilden oft nur einen kräftigen Blütenstiel, der leicht behaart ist. Die Blätter sind meist herzförmig bis lanzettlich und gegenständig.

Blüten

Makroaufnahme einer Blüte

Die einzelnen Röhrenblüten sind hier gut zu erkennen

Die Sonnenblume blüht den ganzen Sommer von Ende Juni bis Oktober. Ihre tellergroßen Blütenköpfe gehören mit einem Durchmesser von um die 30 Zentimeter zu den Riesen unter den heimischen Blühpflanzen. Ihre Blütenköpfe bestehen aus gelben Zungenblüten und inneren braunen Röhrenblüten. Bei der Wahl des Standortes sollten Sie beachten, dass die Sonnenblume sich immer der Sonne zuwendet, damit die Blüten in den Garten oder zum Sitzplatz gucken und sich nicht abwenden.

Standort und Boden

Am liebsten hat die Gewöhnliche Sonnenblume stickstoffreichen, nicht zu trockenen Humusboden. Der Standort sollte, wie der Name nahe legt, sonnig sein. Dabei benötigt die Sonnenblume für ihr schnelles Wachstum aber eine Menge Wasser. Ihre kräftige Pfahlwurzel ist fast so lang wie die Pflanze selbst hoch ist und umgeben von dichtem Wurzelfilz zur Wasseraufnahme.

Aussaat und Pflanzung

Aussaat im Topf

Sonnenblumen kann man bereits im Frühling in Töpfen vorziehen

Gewöhnliche Sonnenblumen sind einjährig und müssen jedes Jahr neu ausgepflanzt oder gesät werden. An einem festen Standort vermehren sie sich meist durch Selbstaussaat. Durch Vogelfuttersamen verbreitet sich die Pflanze ebenfalls recht zuverlässig. Die Futtersamen-Pflanzen sind aber in der Regel hager und weniger attraktiv als die Gartenzüchtungen. Die Samen können ab April in Anzuchttöpfen vorgezogen oder Ende Mai direkt ins Beet gesät werden. Halten Sie bei der Direktaussaat einen Abstand von 30 bis 50 Zentimetern ein, da die zarten Wurzeln der Jungpflanzen das Vereinzeln nicht gut vertragen. Nach etwa 14 Tagen erscheinen die Keimlinge. Drei bis vier Monate später ist die Pflanze ausgewachsen. Da die großen Blumen bei Wind leicht abknicken, sollten sie rechtzeitig einen stabilen Bambusstab als Stütze bekommen.

Pflege

In der Wachstumsphase sollte die Gewöhnliche Sonnenblume regelmäßig gedüngt und gewässert werden. Sät man direkt ins Beet, müssen die jungen Keimlinge vor Schnecken geschützt werden.

Verwendung

Sonnenblumen stehen vor Zäunen oder an Hauswänden windgeschützt und finden Halt. In Rabatten bilden hohe Sorten einen schönen Hintergrund. In Gruppen gepflanzt, dienen Sonnenblumen dank ihrer Höhe auch als Sichtschutz. Kleinbleibende Sorten finden im Vordergrund in Blumenbeet und Rabatte Platz, sie fühlen sich aber auch in Töpfen wohl. Einzeln stehende, große Exemplare sind im Garten oder auf der Terrasse ein schöner Blickfang. Gewöhnliche Sonnenblumen sind klassische Pflanzen für Bauerngärten und dürfen auch im ländlichen Garten nicht fehlen.

Bunter Bauerngarten

In diesem Bauerngarten stehen Sonnenblumen in Kombination mit Astern und Zinnien

Als Schnittblumen sind die großen Blüten für üppige Sommersträuße sehr beliebt. Der Schnitt kann erfolgen, sobald die Blütenblätter sich öffnen. Schneiden Sie die Stiele mit einem scharfen Messer schräg ab und entfernen unterhalb der Blüte alle Blätter bis auf drei. Stellen Sie die Pflanzen sofort in frisches, handwarmes Wasser, das täglich gewechselt wird und schneiden Sie die Stiele öfter neu an – so bleiben die Blumen lange frisch.

Ernte und Verwertung

Die Ernte der Sonnenblumenkerne erfolgt im September. Die etwa zwei Zentimeter großen Kerne sind je nach Sorte braun, schwarz, grau oder gestreift.

Vor der Samenreife werden die Blütenköpfe mit einem Vlies eingepackt, um vor unerwünschten Vogelfraß geschützt zu sein (links). Wenn die Blüten verwelkt sind, kann man die Sonnenblumenkerne ernten (rechts)

Die Kerne eignen sich als Zutat im Müsli, Salat oder Brot und geröstet oder gezuckert als Knabberei. Halten Sie von guten Sorten einige Samen für die Aussaat im nächsten Jahr zurück. Auch für Vögel sind Sonnenblumenkerne ein Leckerbissen. Im Herbst kann man Meisen, Distelfinken und andere Vögel beobachten, wie sie halsbrecherisch an den Blüten turnen und die Kerne herauspicken.

Einen wichtigen Beitrag leistet die Sonnenblume zur Ölsamenproduktion. Besonders in der Pharmazie und Industrie findet Sonnenblumenöl Verwendung. Darüber hinaus ist Sonnenblumenöl in Deutschland mit über 30 Prozent und einem Gesamtverbrauch von 60 Millionen Litern nach Rapsöl das zweitbeliebteste Küchenöl. Es enthält viele Vitamine und einen großen Anteil ungesättigter Fettsäuren, besonders Linolsäure, die notwendig für den Zellstoffwechsel sind und positiv auf den Cholesterinspiegel wirken. Zur Erhaltung der Nährstoffe das Pflanzenöl kühl und lichtgeschützt lagern!

Wenn man die Kerne von Sonnenblumen nicht mit hungrigen Piepmätzen teilen möchte, kann sie mit einem einfach Trick vor den gefräßigen Dieben schützen. In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie's geht.
Credit: Alexander Buggisch

Krankheiten und Schädlinge

Auf den Blättern tritt häufig Sonnenblumenrost auf. Der Pilz hinterlässt gelblich-braune Flecken und Pusteln auf den Blattoberflächen. Befallene Blätter gleich entsorgen und eventuell mit einem Fungizid spritzen. Man muss junge Pflanzen gut vor Schneckenfraß schützen. Später sind die Pflanzen beliebte Anlaufstellen für Blattläuse.

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