Gewöhnlicher Liguster
Ligustrum vulgare
Liguster gehört zu den pflegeleichtesten heimischen Ziergehölzen, ist die perfekte Heckenpflanze und wichtiges Vogel- und Insektenschutzgehölz. Unsere Tipps zur Pflanzung und Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Strauch
- Wuchshöhe
- von 200 cm bis 400 cm
- Wuchsbreite
- von 200 cm bis 500 cm
- Wuchseigenschaften
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- ausladend
- aufrecht
- Ausläufer
- Blütenfarbe
-
- weiß
- Blütezeit (Monat)
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- Juni bis Juli
- Blütenform
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- Rispen
- Blüteneigenschaften
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- stark duftend
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
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- breit lanzettlich
- Blatteigenschaften
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- wintergrün
- Herbstfärbung
- Fruchtfarbe
-
- schwarz
- Fruchtform
-
- Beere
- Fruchteigenschaften
-
- giftig
- Licht
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- sonnig bis schattig
- Bodenart
-
- kiesig bis tonig
- Bodenfeuchte
-
- trocken bis feucht
- ph-Wert
-
- alkalisch bis neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Fruchtschmuck
- Vogelschutz
- Nektar- oder Pollenpflanze
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
-
- schwach giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
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- Bodenbefestigung
- Einzelstellung
- geschnittene Hecken
- Formschnitt
- Gruppenpflanzung
- Sichtschutz
- Vogelschutzhecken
- Windschutz
- Gartenstil
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- Bauerngarten
- Naturgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Der Gewöhnliche Liguster (Ligustrum vulgare) ist der einzige in Europa heimische Vertreter aus der Gattung der Liguster (Ligustrum), welche in die Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) eingeordnet wird. Seine Verbreitung reicht von Nordwestafrika über Europa bis zum Kaukasus. Weitere bekannte Namen für den Strauch sind Rainweide, Tintenbeerstrauch oder Zaunriegel. Manchmal wird Ligustrum vulgare auch als Hartriegel bezeichnet, wobei der Gewöhnliche Liguster nicht mit den echten Hartriegeln (Cornus) verwandt ist.
Wuchs
Der Gemeine Liguster wächst als sommer- bis wintergrüner Strauch mit reicher Verzweigung und kann zwischen zwei und fünf Meter hoch werden. Die biegsamen Triebe wachsen aufrecht, ihre Rinde ist olivgrün, später graubraun gefärbt und zeigt helle Lentizellen. Kurztriebe wachsen häufig quirlig. Im Alter wird das Holz des Ligusters äußerst hart und stabil. Sein flaches Wurzelwerk eignet sich gut zur Befestigung von lockeren Böden oder Böschungen.
Blätter
Das Laub des Ligusters ist breit lanzettlich, dunkelgrün und gegenständig angeordnet. Die für Ölbaumgewächse typisch ledrigen, haarlosen Blätter sitzen an kurzen Stielen und werden bis zu acht Zentimeter lang und zweieinhalb Zentimeter breit. Häufig zeigt der Gewöhnliche Liguster eine attraktive violette Herbstfärbung. Je nach Witterung wirft Ligustrum vulgare seine Blätter im Winter oder erst im Frühjahr ab. Je kälter die Temperaturen, umso früher verliert er sein Laub.

Die schwarzen Beeren des Ligusters sind beliebt bei Vögeln
Blüten
Die zwittrigen, cremeweißen Blüten entstehen beim Liguster im Juni und Juli immer am Ende der neuen Austriebe. Sie bilden pyramidenförmige, rispige Blütenstände. Mit ihrem intensiven Duft locken sie Bienen, Schmetterlinge und Fliegen an.
Früchte
Aus den Blüten entwickeln sich kleine schwarz glänzende Beeren, die dem Strauch den Beinamen Tintenbeerstrauch eingebracht haben. Sie wurden früher zum Einfärben von Textilien und Wein verwendet. Die Beeren sind ungenießbar und für den Menschen leicht giftig. Für Vögel und kleine Nagetiere sind die Beeren im Spätwinter aber eine wichtige Nahrungsquelle.
Standort
Der beste Standort für Liguster ist warm und sonnig, er toleriert aber auch schattige Plätze.
Boden
Liguster steht gerne auf nicht zu nassem Ton- oder Lehmboden, welcher gerne kalkhaltig sein darf. Im Allgemeinen ist er aber sehr anpassungsfähig und wenig anspruchsvoll.
Pflanzung
Für eine dichte Ligusterhecke benötigen Sie etwa fünf Sträucher pro Heckenmeter. Nach der Pflanzung sollten die Jungsträucher stark zurückgeschnitten werden, um die Verzweigung anzuregen. Geben Sie für einen guten Start eine Handvoll Hornspäne mit ins Pflanzsubstrat und gießen Sie die Sträucher nach der Pflanzung gut an.

Liguster muss regelmäßig in Form gebracht werden
Pflege
Der Gemeine Liguster verträgt Trockenheit ohne Probleme und ist daher auch im Sommer äußerst pflegeleicht. Eine Portion Kompost im Frühjahr reicht dem Strauch als Dünger vollkommen aus.
Schnitt
Liguster wächst mit einem Zuwachs von bis zu einem Meter im Jahr sehr schnell. Deshalb muss man regelmäßig zur Schere greifen, um den Strauch kompakt und niedrig zu halten. Der beste Zeitpunkt zum Schneiden des Ligusters ist Ende Juni und erneut Ende August. Selbst einen radikalen Rückschnitt nimmt der Liguster nicht übel. Achtung: Der Pflanzensaft des Ligusters kann bei Berührung zu Hautreizungen führen. Die als Liguster-Ekzem bekannte Hautreaktion wird durch in der Pflanze enthaltene Alkaloide ausgelöst. Tragen Sie daher beim Schneiden von Liguster immer Handschuhe und langärmelige Kleidung.
Verwendung
Im Garten wird Ligustrum vulgare in Strauchform meist als Heckenpflanze verwendet. Dank seiner gute Formbarkeit eignet er sich auch für kreative Heckenschnitte oder in Einzelstellung als Formgehölz. Im naturnahen Garten ist er ein wichtiges Vogel- und Insektenschutzgehölz.

Ligustrum vulgare eignet sich perfekt für kreative Formschnitte
Sorten
Die Sorte ‘Atrovirens’ ist wintergrün und dient so auch im Winter als Sichtschutz. ‘Lodens’ ist eine Zwergform, die sich besonders für niedrige Einfassungen eignet. Sie wächst wesentlich langsamer als die Wildform.
Vermehrung
Dank seiner Wüchsigkeit kann man sich von Ligustrum vulgare schnell neue Sträucher oder auch eine ganze Hecke heranziehen. Am leichtesten geht das über Steckhölzer, wobei auch eine Vermehrung durch Stecklinge möglich ist. Schneiden Sie für Steckhölzer im Winter etwa 20 Zentimeter lange Triebstücke von der Mutterpflanze ab und stecken Sie sie so tief in den Boden, dass nur noch das obere Knospenpaar herausschaut. Im nächsten Frühjahr sind die Triebe meist schon angewachsen.
Krankheiten und Schädlinge
Liguster dient einigen Raupen als Nahrungsquelle, darunter dem Fliederspanner und dem Ligusterschwärmer. Auch Blattläuse und Blattwanzen siedeln sich gerne auf dem Liguster an. Als Krankheiten treten häufig Echter Mehltau und Blattflecken auf.