Pflanzen

Gewöhnlicher Tüpfelfarn

Polypodium vulgare

Der filigrane Tüpfelfarn ist ein toller Bodendecker und eignet sich gut als Begleitpflanze für die vorderen Reihen im halbschattigen Staudenbeet. Unsere Tipps zur Pflanzung und Pflege.

Wuchstyp
  • Rhizom
  • Farn
Wuchshöhe
von 20 cm bis 30 cm
Wuchsbreite
von 30 cm bis 40 cm
Wuchseigenschaften
  • überhängend
  • polsterbildend
  • horstbildend
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • einfach gefiedert
Blatteigenschaften
  • wintergrün
Licht
  • absonnig bis schattig
Bodenart
  • steinig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • mäßig trocken bis frisch
ph-Wert
  • schwach sauer bis sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkempfindlich
Nährstoffbedarf
  • nährstoffarm
Humus
  • humusarm
Zier- oder Nutzwert
  • Blattschmuck
  • Heilpflanze
  • heimische Wildpflanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 3
Lebensbereiche
  • ST1
Verwendung
  • Bodendecker
  • Grabbepflanzung
  • Gruppenpflanzung
  • Pflanzgefäße
  • Trockenmauern
  • Unterpflanzung
  • Flächenbegrünung
Gartenstil
  • Naturgarten
  • Steingarten
  • Topfgarten
  • Waldgarten

Herkunft

Der Gewöhnliche Tüpfelfarn (Polypodium vulgare) ist auch unter den Namen Engelsüß oder Steinfarn bekannt. Er gehört zur Gattung der Tüpfelfarne (Polypodium) innerhalb der Familie der Tüpfelfarngewächse (Polypodiaceae). Er ist in weiten Teilen Europas, Nordafrikas und Westasiens heimisch, in den Allgäuer Alpen steigt er bis zu 2.100 Meter Höhe auf. Den Namen Engelsüß verdankt der Farn den im Rhizom enthaltenen Zuckern, die der Knolle einen süßlichen Geschmack verleihen.

Wuchs

Gewöhnlicher Tüpfelfarn wird etwa 40 Zentimeter hoch und ebenso breit. Durch sein bis zu 30 Zentimeter langes, kriechendes Rhizom wächst der langlebige Farn meist natürlicherweise in großen Gruppen. Aus dem mit braunen Spreuschuppen besetzten Rhizom entspringen die einzelnen Farnblätter. Die Wedel des Engelsüß sind gut frosthart und bleiben deshalb auch über den Winter grün.

Blätter

Die Laubblätter von Polypodium vulgare sind wechselständig gefiedert, dunkelgrün, an der Spitze abgerundet und ganzrandig und bilden so die typischen Farnwedel. Diese werden bis zu 50 Zentimeter lang und entwickeln zwischen Juli und Oktober an der Unterseite die kreisrunden Sporenanlagen aus. Diesen gelben Tupfen verdankt der Tüpfelfarn seinen Namen.

Sporenanlagen Farnwedel Tüpfelfarn

Sporenanlagen an der Unterseite der Farnblätter

Standort

Engelsüß ist eine Halbschattenpflanze, welche besonders gut im lichten Schatten von Laubwäldern und Gebüschen wächst. In Ausnahmefällen und bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit kann der Tüpfelfarn auch als Epiphyt an der moosigen Borke von Bäumen wachsen. Auch im völligen Schatten gedeiht Engelsüß noch gut, sonnige Standorte verträgt er hingegen nicht.

Boden

Für gutes Wachstum bevorzugt der Gewöhnliche Tüpfelfarn frisch bis mäßig trockenen, wenig humosen Boden ohne Kalk. Die Erde darf sowohl sandig als auch lehmig sowie felsig oder steinig sein. Insgesamt ist Tüpfelfarn aber sehr anpassungsfähig und robust.

Pflanzung

Die beste Pflanzzeit für Tüpfelfarn ist das Frühjahr. Geben Sie dem Tüpfelfarn bei der Pflanzung genug Platz, damit er seine leicht überhängenden Wedel schön ausbreiten kann. Für eine flächige Bepflanzung sollten Sie etwa acht Pflanzen pro Quadratmeter mit einem Pflanzabstand von 30 Zentimetern einplanen.

Der Tüpfelfarn siedelt sich gerne in Mauerspalten an

Der Tüpfelfarn siedelt sich gerne in Mauerspalten an

Pflege

Tüpfelfarn mag zwar Schatten, verträgt Trockenheit, zum Beispiel in Mauerritzen, aber meist recht gut. Dennoch sollte in Trockenperioden ein wenig gegossen werden. Im Beet freut sich Polypodium vulgare zum Jahresbeginn über ein wenig Kompost oder eine Handvoll Hornspäne. Manchmal wird Engelsüß auch als Zimmerpflanze im Topf angeboten. Im Haus sollte er halbschattig und ganzjährig warm stehen. Regelmäßiges Gießen bewahrt vor trockenen Blattspitzen.

Teilen

Gewöhnlicher Tüpfelfarn gedeiht am besten, wenn er mehrere Jahre am selben Standort verbringen darf. Zu groß gewordene oder ältere Bestände können aber durchaus geteilt werden.

Verwendung

Durch seine geringe Höhe und den teppichartigen Wuchs bietet sich Tüpfelfarn als Bodendecker unter Laubgehölzen an. Auch als Lückenfüller in Fugen, Steingärten und halbschattigen Mauerritzen eignet sich Engelsüß. In Kombination mit Frühlingsblühern und Zwiebelblumen kommt der kleine Farn gut zur Geltung. Auch als Grabbepflanzung hat sich der kleine Farn bewährt. Die grünen Wedel bilden eine tolle Unterlage für Schnittblumensträuße. In der Naturheilkunde wird Polypodium vulgare gegen Husten, Heiserkeit, Gicht, Leber- und Darmerkrankungen verwendet.

Schattenblümchen in Kombination mit Tüpfelfarn

Filigrane Pflanzpartner: Schattenblümchen in Kombination mit Tüpfelfarn

Vermehrung

Gewöhnlicher Tüpfelfarn verbreitet sich sowohl durch seine Sporen als auch durch sein kriechendes Rhizom. Am einfachsten wird zur Vermehrung im Frühjahr oder Herbst ein Teil des Rhizoms abgestochen und neu eingepflanzt. Jedes Rhizomstück sollte noch mindestens einen eigenen Wedel besitzen.

Krankheiten und Schädlinge

Für Krankheiten ist der Gewöhnliche Tüpfelfarn nicht anfällig. Auch Schädlinge halten sich von Polypodium vulgare weitestgehend fern. Bei Zimmerkultur können sich allerdings bei zu trockener Raumluft Schildläuse auf der Pflanze ansiedeln.

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