Pflanzen

Gewöhnlicher Wasserdost, Wasserhanf

Eupatorium cannabinum

Der Gewöhnliche Wasserdost zieht Bienen, Hummeln und Schmetterlinge magisch an. So pflanzen und pflegen Sie die imposante Wildstaude im eigenen Garten.

Wuchstyp
  • Staude
Wuchshöhe
von 60 cm bis 170 cm
Wuchsbreite
von 60 cm bis 80 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • horstbildend
Blütenfarbe
  • rosa
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Juli bis September
Blütenform
  • Blütenköpfchen
  • röhrenförmig
  • Scheindolden
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • gefiedert
  • lanzettlich
Fruchtfarbe
  • schwarz
Licht
  • sonnig bis halbschattig
Bodenart
  • sandig bis tonig
Bodenfeuchte
  • frisch bis nass
ph-Wert
  • schwach alkalisch bis schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkliebend
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Heilpflanze
  • Nektar- oder Pollenpflanze
Giftigkeit
  • giftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 4
Lebensbereiche
  • GR2
  • GR3
  • FR3
  • WR4
Verwendung
  • Teichbepflanzung
  • Rabatten
Gartenstil
  • Apothekergarten
  • Naturgarten
  • Wassergarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze
Heilwirkung
Heilpflanze

Herkunft

Der Gewöhnliche Wasserdost (Eupatorium cannabinum) oder Wasserhanf kommt auf feuchten Wiesen und Waldflächen sowie an Flussufern und in Gräben vor. Die Wildstaude ist die einzige in Europa heimische Art der großen Gattung Wasserdost (Eupatorium), benannt nach dem König Mithridates Eupator von Pontus. Im Volksglauben hat man die schon bei Römern und Griechen als Heilpflanze genutzte Art der Heiligen Kunigunde geweiht. Deshalb kennt man den Gewöhnlichen Wasserdost auch als Kunigundenkraut. Heute rät man von der Verwendung ab. In falscher Dosierung kann Eupatorium cannabinum leberschädigend und krebserregend sein. Als Insektennährpflanze gewinnt der Korbblütler (Asteraceae) dagegen an Bedeutung.

Wuchs

Die Bezeichnungen der aufrecht wachsenden Wildstaude Eupatorium cannabinum beschreiben das Aussehen der krautigen Pflanze treffend: Die Blätter des Wasserhanfs erinnern an Hanf. Auch der lateinische Artname leitet sich von "cannabis" für Hanf ab. "Doste" ist das mittelhochdeutsche Wort für Büschel und verweist auf die büschelartigen Blütenstände des Wasserdosts. Das "Wasser" im deutschen Namen charakterisiert den Feuchtigkeitsanzeiger als Grünpflanze, die gut im Saft steht. Der Gewöhnliche Wasserdost wird je nach Standort 60 bis 170 Zentimeter hoch und mindestens 60 Zentimeter breit.

Blätter

Das handförmig gefiederte Laub ist in drei bis fünf lanzettliche Segmente gespalten, was an ein Hanfblatt erinnert. Die dunkelgrünen Blätter stehen bis zu den Blütendolden am meist rötlich überlaufenen Stängel. Sie sind am Rand gesägt.

Gewöhnlicher Wasserdost, Wasserhanf, Kunigundenkraut

Der Gewöhnliche Wasserdost ist eine imposante Wildstaude. Räumen Sie ihm deshalb ausreichend Platz im Garten ein

Blüten

Der Gewöhnliche Wasserdost blüht in einem hellen Rosa- bis Kupferrot-Ton, selten auch weißlich. Die in kleinen röhrenförmigen Blütenköpfchen zusammengefassten Teilblütenstände stehen in dichten Scheindolden zusammen. Als Nektarspender für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten ist der Korbblütler besonders wertvoll. Zum einen blüht er sehr lange von Anfang Juli bis in den September. Zum anderen fällt die späte Blüte in eine Zeit, in der nur noch wenig Nährpflanzen in der heimischen Natur blühen. Die schirmartigen Blüten erzielen eine flächige Farbwirkung. Gleichzeitig verleiht der körbchenförmige Aufbau mit weit herausragenden Griffeln dem ganzen Blütenstand etwas verspielt Fiedriges.

Früchte

Der Samenstand besteht aus schwarzen Früchtchen. Sie sind fünfkantig und haben oben einen Haarkranz, auf dem sich Raureif fängt. Wenn Sie solche Winterbilder lieben, lassen Sie den Fruchtstand des Wasserhanfs über Winter stehen.

Standort

Der Gewöhnliche Wasserdost wächst in der Natur am Ufer von Gewässern oft im zeitweiligen Schatten hoher Bäume. Er kommt aber auch auf vollsonnigen Kahlschlägen vor. Für den Gartenstandort bedeutet das eine Standortamplitude von Sonne bis Halbschatten. Je feuchter der Boden ist, umso sonniger kann Wasserhanf stehen.

Boden

Der Feuchtigkeitsanzeiger bevorzugt einen feuchten Humusboden. Eupatorium cannabinum kann zeitweilig sogar nass stehen, aber nicht über lange Zeit sehr trocken. Haben Sie einen sehr leichten, sandigen Boden, verbessert reifer Kompost die Wasserspeicherkapazität.

Pflanzung

Die optimale Pflanzzeit für den Spätsommerblüher liegt im Frühjahr. Getopfte Pflanzen kann man zwar die ganze Saison setzen, doch tun sich feuchtigkeitsliebende Arten wie der Wasserhanf mit dem Anwachsen schwerer, wenn man in den heißen Monaten auspflanzt.

Pflege

Die sehr winterharte Wildstaude ist unkompliziert und bedarf keiner speziellen Pflege.

Schnitt

Wollen Sie eine unkontrollierte Selbstaussaat verhindern, schneiden Sie die Blütenstände vor der Samenreife ab. Ist der Winteraspekt der Samenstände erwünscht, schneidet man die komplette Pflanze erst im Frühjahr zurück.

Blüte Gewöhnlicher Wasserdost

Der Gewöhnliche Wasserdost neigt zur Selbstaussaat. Wer das verhindern will, schneidet die Blütenstände ab, bevor die Samen reif sind

Teilen

Teilen ist einfach möglich, aber selten nötig. Kunigundenkraut verwendet man meist in naturnahen Pflanzungen, in denen die Pflanze ungestört von Jahr zu Jahr imposanter wird. Sollte Ihnen Eupatorium cannabinum zu ausufernd wachsen, graben Sie den Horst im zeitigen Frühjahr aus, noch bevor die neuen Triebe aufwachsen, und teilen ihn. Die kleineren Teilstücke pflanzt man sofort wieder ein.

Verwendung

Die heimische Wildstaude bietet sich für den Naturgarten an. Gewöhnlicher Wasserdost ist ein absoluter Insektenmagnet. Auf den gewölbten Blütendolden kann man Admiral und andere Schmetterlinge neben Bienen, Hummeln und Schwebfliegen besonders schön beobachten. Ideal steht er an Gartenteich und Wasserläufen. Aber auch auf Freiflächen und am Gehölzrand auf feuchtem Boden bietet er Blütenfülle für die zweite Jahreshälfte. Für Beetpflanzungen eignen sich die ähnlichen nordamerikanischen Arten besser. Ihre schirmartigen Blüten sind vor allem farblich attraktiver.

Gewöhnlicher Wasserdost in einer naturnahen Pflanzung

Der Gewöhnliche Wasserdost passt am besten in naturnahe Pflanzungen

Sorten

Es soll eine weiße Auslese ‘Album’ geben. Die gefüllte Form ‘Flore Pleno’ hat sterile Blüten und blüht daher noch länger als die Wildart.

Vermehrung

Den willig selbstversamenden Wasserhanf kann man auch gezielt über Aussaat vermehren. Die Teilung erfolgt im Frühjahr. Stecklinge nimmt man am besten, wenn die Triebe noch ein bisschen weich sind, aber sich schon brechen lassen.

Krankheiten und Schädlinge

Der Gewöhnliche Wasserdost bleibt weitestgehend frei von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen.

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