Pflanzen

Gewöhnliches Knäuelgras

Dactylis glomerata

Das Knaulgras ist ein häufiges Gras auf Wiesen und am Wegesrand. Ab Mai fällt es mit seinen großen Blütenrispen und den daran in Knäueln dicht zusammensitzenden Blüten auf.

Wuchstyp
  • Gras
Wuchshöhe
von 30 cm bis 120 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • horstbildend
Blütenfarbe
  • grün
Blütezeit (Monat)
  • Mai bis Juli
Blütenform
  • Rispen
Blattfarbe
  • blaugrün
Blattform
  • grasartig
  • schmallänglich
Fruchtfarbe
  • braun
Licht
  • sonnig bis halbschattig
Bodenart
  • kiesig
  • lehmig
Bodenfeuchte
  • mäßig trocken bis frisch
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • heimische Wildpflanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • winterhart
Gartenstil
  • Naturgarten

Lebensraum

Das Knaulgras (Dactylis glomerata) ist ein ausdauernd wachsendes, heimisches Gras. Es ist weit verbreitet und auch ein Futtergras für Rinder und Pferde. Das Gras wird auch Gewöhnliches Knäuelgras oder Wiesen-Knäuelgras genannt. Es gehört in die große Pflanzenfamilie der Süßgräser (Poaceae). Vom Knaulgras gibt es eine Reihe von Unterarten, die früher teilweise auch als eigenständige Art gewertet wurden. Das Gewöhnliche Knäuelgras ist jetzt die einzige Art der Gräsergattung Dactylis in Mitteleuropa. Es ist häufig anzutreffen und wächst auf Wiesen und Weiden, am Wegesrand, an Böschungen und Waldrändern.

Das Gras ist nach den botanischen Zeigerwerten von Ellenberg eine Halblichtpflanze. Wo es wächst, ist der Boden vom Feuchtegrad her als frisch, also leicht feucht, zu bezeichnen. Außerdem ist er zumindest mäßig stickstoffreich. Was die Temperatur am Standort und auch die Bodenreaktion angeht, ist das Knaulgras nicht sehr wählerisch. Das heißt, es wächst an ganz unterschiedlichen Standorten, was diese Wachstumsfaktoren angeht. Durch seine weite Verbreitung ist das Knaulgras nicht in seinem Bestand gefährdet.

Vorkommen des Knauelgrases

Das Knaulgras ist in den warm-gemäßigten Klimazonen von Europa, Nordafrika, Westasien und dem Orient zu Hause. Man trifft es bis in Höhenlagen von 2000 Metern an. In der übrigen Welt ist es eingeschleppt worden, wie zum Beispiel in Nordamerika oder Australien.

Vermehrung und Ausbreitung

Die Pflanze vermehrt sich sowohl vegetativ durch Brutknospen in den Blütenständen als auch durch Samenbildung. Das Knaulgras zählt zu den Lichtkeimern.

Wuchs

Das Knaulgras ist nicht zu übersehen. Das horstartig wachsende, graugrün gefärbte Gras wird etwa 30 bis 120 Zentimeter hoch. Meist erreicht es eine Höhe um 70 Zentimeter. Die Pflanze bildet an der Basis sehr kurze Ausläufer, die reich bewurzelt sind. Die kräftigen, an der Oberfläche rauen Halme des Grases haben im Querschnitt eine ovale Form. Daran und an den in Knäueln zusammenstehenden Blüten ist das Gras leicht zu erkennen.

Blühendes Wiesenknäuelgras

Zur Blütezeit ist Dactylis glomerata bei Allergikern nicht gerne gesehen – es löst häufig Heuschnupfen aus

Blätter

Die Blätter des Gewöhnlichen Knäuelgrases sind länglich-schmal, grau-grün und vier bis zehn Millimeter breit. Die raue Blattoberseite ist fein gerillt. Das oberste Blatt eines Halmes steht aufrecht ab. Die Blattscheide, also der Basisteil des Blattes, der den Halm umfasst, hat am oberen Ende ein ausgeprägtes Blatthäutchen (Ligula), das spitzig und geschlitzt ist.

Blüten

Die Blüten des Knaulgrases stehen in einem rispigen Blütenstand, der im Umriss dreieckig wirkt. Die Rispenachsen tragen bis zu drei geknäulte Blütenährchen, die aus drei bis fünf Blüten bestehen. Deren Hüllspelzen sind grün oder auch rötlich gefärbt. Die Deckspelze ist fein behaart. Die hellgelben bis rötlichen Staubfäden und die Stempel hängen bei Blühreife weit aus den Blüten heraus und werden durch den Wind bestäubt. Die Hauptblütezeit des Grases ist von Mai bis Juli. Der Pollen vom Knaulgras löst bei Allergikern Heuschnupfen aus.

Früchte

Aus den befruchteten Blüten entstehen die für Süßgräser typischen Schließfrüchte, die Karyopsen. Diese tragen je einen Samen und sind beim Gewöhnlichen Knäuelgras von der Vorspelze und der behaarten Deckspelze umgeben. Die Verbreitung erfolgt durch Klettverbreitung – die Samen bleiben zum Beispiel am Tierfell hängen – und durch den Wind. Fruchtreife ist von Juli bis Oktober.

Standort

Dactylis glomerata wächst in sonnigen bis halbschattigen Lagen.

Boden

Die Pflanze mag sowohl humose wie lehmhaltige, stickstoffhaltige Böden, die aber durchlässig und nicht zu nass sein sollten. Denn das Knaulgras verträgt Trockenheit besser als Staunässe.

Ökologischer Wert vom Gewöhnlichen Knäuelgras

Für einige heimische Schmetterlinge ist das Knaulgras Eiablagestelle und Kinderstube ihrer Raupen, so zum Beispiel für das Schachbrett, den Braunen Waldvogel und einige Dickkopf-Falter. Das Gras wird gern von äsenden Wildtieren gefressen und die Samen von Vögeln verzehrt.

Verwendung im Garten

Für die Gartengestaltung spielt Dactylis glomerata eher keine Rolle.

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