Gewöhnliches Leberblümchen
Hepatica nobilis
Klein, aber fein! Diese Beschreibung trifft wohl am besten auf das Leberblümchen zu. Das Hahnenfußgewächs hat in Japan schon einen Kultstatus erreicht, der gerne teuer bezahlt wird.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 7 cm bis 15 cm
- Wuchsbreite
- von 0 cm bis 0 cm
- Wuchseigenschaften
-
- flachwüchsig
- horstbildend
- teppichbildend
- Blütenfarbe
-
- violett
- blau
- Blütezeit (Monat)
-
- März bis April
- Blütenform
-
- Einzelblüte
- endständig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- dreilappig
- nierenförmig
- Blatteigenschaften
-
- wintergrün
- Fruchtform
-
- Sammelfrucht
- Fruchteigenschaften
-
- unscheinbar
- Selbstaussaat
- Licht
-
- halbschattig bis schattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis frisch
- ph-Wert
-
- alkalisch bis neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
-
- giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Lebensbereiche
-
- G2
- Verwendung
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- Bodendecker
- Gruppenpflanzung
- Unterpflanzung
- Verwilderung
- Gartenstil
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- Naturgarten
- Parkanlage
- Waldgarten
Herkunft
Das Leberblümchen (Hepatica nobilis) gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und ist eine heimische Waldstaude mit himmelblauen Blüten, die in Deutschland unter Naturschutz steht: Das bedeutet, dass es am Naturstandort weder gepflückt noch ausgegraben werden darf. Der ungewöhnliche Name leitet sich von der Form der Blätter ab. Im Mittelalter wurde angeblich durch die leberähnliche Form der Laubblätter darauf geschlossen, dass das Leberblümchen eine leberheilende Wirkung habe – was aber nur bedingt stimmt. Ihre kleinen, blauen Blüten sprießen von Ende Februar bis April zwischen vertrockneten Blättern und abgebrochenen Ästen aus dem Waldboden. Auf einem Frühlings-Spaziergang im Buchenwald ist Ihnen das heimische Gewöhnliche Leberblümchen sicher schon einmal begegnet. Selten sind auch weiße und rosarote Exemplare im Wald zu entdecken. In Gärtnereien gibt es dagegen eine Vielzahl ausgefallener Sorten.
Wuchs
Die niedrigen, wintergrünen Stauden bilden kleine, kompakte Teppiche und werden bis zu 15 Zentimeter hoch.
Blätter
Die drei bis sechs Zentimeter langen, mittelgrünen und glänzenden Blätter sind nierenförmig und gelappt. Die Unterseite ist behaart und violett gefärbt.

Die breite Form der Blätter (hier: Hepatica nobilis var. pyrenaica) erinnert im Umriss an die menschliche Leber
Blüten
Von März bis April zeigt sich das Leberblümchen von seiner schönsten Seite. Die schalenförmigen und zwittrigen Blüten sind zwei bis drei Zentimeter groß und bestehen aus drei grünen Kelchblättern und sechs bis neun Blütenhüllblättern. Die Blüten sind endständig und radiärsymmetrisch angeordnet. Die Blütenfarben reichen vom typischen Blauviolett der Art über Rosa bis hin zu Weiß bei den Sorten.
Früchte
Das Leberblümchen bildet nach der Blüte einen Fruchtstand in Form einer Sammelfrucht aus.
Standort
Wer das zierliche Pflänzchen auch im Garten beherbergen möchte, sollte beachten, dass es waldähnliche Licht- und Bodenverhältnisse verlangt. Das Leberblümchen mag relativ schattige Plätze unter Büschen und Bäumen mit leicht feuchtem Boden im Winter und Frühjahr, sowie Trockenheit im Sommer. Sie können ziemlich leicht erkennen, ob Ihr Leberblümchen den von Ihnen gewählten Standort akzeptiert. Fühlt es sich nicht wohl, werden die Blätter schnell fleckig mit trockenen, braunen Stellen, vorwiegend am Blattrand.
Boden
Ein kalkhaltiger, humusreicher, mäßig trockener bis frischer, durchlässiger Boden ist bestens geeignet. Das Leberblümchen gedeiht in neutralen bis minimal alkalischen Böden.
Leberblümchen pflanzen
Damit die kleinen Waldbewohner gut zur Geltung kommen können, sollten Leberblümchen so gepflanzt werden, dass sie ungehindert einen größeren Teppich bilden können. Achten Sie bei der Pflanzung darauf, schwere Böden mit etwas Sand aufzulockern, damit sich später keine Staunässe bilden kann. Wollen Sie eine größere Fläche mit dem Leberblümchen begrünen, sollten Sie die Stauden relativ dicht pflanzen – 24 bis 26 Pflanzen pro Quadratmeter sind dann ideal. Wichtig beim Einpflanzen ist, dass Sie die Pflanzen möglichst zügig nach dem Kauf in die Erde setzen, weil ihre Wurzeln schnell austrocknen.
Pflege
Am richtigen Standort wachsen Leberblümchen am liebsten ungestört, in aller Ruhe vor sich hin und brauchen kaum Pflege. Im Herbst sollten sie lediglich mit etwas Rindenmulch abgedeckt werden. Herabfallendes Herbstlaub kann also ohne Weiteres liegen bleiben und dient den Schattenstauden als schützende Decke. Das alte Herbstlaub wird erst kurz vor der neuen Blüte entfernt.
Verwendung
Leberblümchen eignen sich wunderbar zur Unterpflanzung von Gehölzen oder für besonders schattige Ecken im Garten und lassen sich gut mit anderen Schattenpflanzen kombinieren.
Sorten
In den Gärtnereien ist nicht nur das europäische Leberblümchen erhältlich, sondern auch das asiatische. Besonders raffiniert in der Blüte und auch sehr kostspielig in der Anschaffung sind die Japanischen Leberblümchen (Hepatica nobilis var. japonica). Die Sorte ‘Yamahibiki' kostet zum Beispiel um die 250 Euro pro Pflanze! Aber es geht auch noch teuerer: Echte Leberblümchen-Sammler zahlen Summen für spezielle Züchtungen und Raritäten aus Japan, für die man auch einen Kleinwagen kaufen könnte. Zu beachten ist, dass einige dieser asiatischen Kostbarkeiten nur im kühlen und temperierten Wintergarten gedeihen.
Weitere Sorten

Leberblümchen vermehren
Leberblümchen können entweder durch Teilung oder Aussaat vermehrt werden. Werden die Stauden geteilt, ist dafür direkt nach der Blüte der beste Zeitpunkt. Die geteilten Pflanzen brauchen gut ausgebildete Wurzeln, deshalb sollte man nur ausgewachsene Exemplare teilen. Auch diese wachsen aber nur sehr langsam wieder an.
Krankheiten und Schädlinge
Das Leberblümchen ist eine robuste Schattenstaude und gegenüber Pflanzenkrankheiten und Schädlingen kaum anfällig. Auf anhaltende Staunässe reagiert sie aber empfindlich. Dann sind faulende Wurzeln und Laubabwurf die Folge. Achten Sie deshalb auf einen gut drainierten Boden.