Pflanzen

Glattblatt-Aster, Neubelgien-Aster

Aster novi-belgii, Symphyotrichum novi-belgii

Die Glattblatt-Astern sind wichtige Rabattenstauden für das herbstliche Beet und zählen – aus gärtnerischer Sicht – zu den wertvollsten Astern überhaupt. Wir nennen Ihnen besonders empfehlenswerte Sorten und verraten, wie Sie die hübschen Herbstblüher richtig pflanzen und pflegen.

Wuchstyp
  • Staude
Wuchshöhe
von 130 cm bis 150 cm
Wuchsbreite
von 0 cm bis 0 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • Ausläufer
  • buschig
Blütenfarbe
  • violett
  • rosa
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • August bis November
Blütenform
  • Blütenkörbchen
  • Doldenrispen
  • verzweigt
  • Zungenblüten
Blüteneigenschaften
  • ungefüllt
  • leicht gefüllt
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • länglich
  • lanzettlich
  • lineal-lanzettlich
Fruchteigenschaften
  • Selbstaussaat
Licht
  • sonnig
Bodenart
  • lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis feucht
ph-Wert
  • schwach alkalisch bis schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkliebend bis kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Nektar- oder Pollenpflanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 2
Lebensbereiche
  • FR2
  • FR3
  • B2
  • B3
Verwendung
  • Blumenbeete
  • Blumensträuße
  • Einzelstellung
  • Gruppenpflanzung
  • Pflanzgefäße
  • Rabatten
Gartenstil
  • Bauerngarten
  • Blumengarten
  • Präriegarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Die Glattblatt-Aster (Aster novi-belgii) stammt ursprünglich aus Nordamerika und ist von Neufundland bis Quebec sowie südlich bis Georgia verbreitet, wo sie natürlich auf feuchten Plätzen, an Flussufern, auf Bahndämmen und in Sümpfen der küstennahen Gebiete wächst. In Deutschland wurde sie im 18. Jahrhundert als Gartenpflanze eingeführt. Sie wird oftmals – angelehnt an ihren botanischen Namen – auch als Neubelgische Aster bezeichnet. Wie sie zu diesem Namen kam, ist etwas kurios, da es nie einen Ort oder eine Region namens Neubelgien gegeben hat. Geprägt hat ihn ein deutscher Botaniker namens Paul Herrmann im Jahr 1687, der diese Astern-Art nach "New Holland", der ehemaligen Bezeichnung für die Ostküstengebiete zwischen Philadelphia und der kanadischen Grenze, benennen wollte. Bei der Übersetzung ins Lateinische kam dann der ungewöhnliche Name "novi-belgii" zustande, der bis heute Bestand hat. Wegen der genetischen Besonderheit nordamerikanischer Astern-Arten wird immer wieder über die Gattungszuordnung diskutiert und diese auch geändert, weshalb die Glattblatt-Aster botanisch gesehen heute zur Gattung Symphyotrichum gezählt wird. Im Handel und vor allem auch unter Hobbygärtnern hat sich dieser Name aber bislang nicht durchgesetzt und diese Art wird immer noch als Aster novi-belgii geführt.

Wuchs

Die Glattblatt-Aster wird bis zu 1,5 Meter hoch und hat einen aufrechten, stielrunden Wuchs. Außerdem ist sie in allen Teilen kahl, wächst buschig und bildet kurze Ausläufer. Genetisch ist sie fast identisch mit Aster dumosus, weshalb es immer wieder zu Zurordnungsschwierigkeiten kommt. Inzwischen hat man sich darauf geeinigt alle Sorten unter 50 Zentimeter Wuchshöhe Aster dumosus zuzuordnen, alle höheren Sorten werden zu Aster novi-belgii gezählt. Wegen der zahlreichen Einkreuzungen sind die Grenzen hier aber fließend.

Blätter

Die mittelgrünen Blätter der Glattblatt-Aster werden zwischen 5 und 15 Zentimeter lang und sind lanzettlich oder lineal-lanzettlich geformt. Die Blätter sind zwischen vier und zehn Mal so breit, wie sie lang sind. Manche haben zudem einen gezähnten Rand, die meisten Sorten sind aber ganzrandig. Sie haben keinen Stiel und umfassen den Stängel halb.

Blüte

Die 2 bis 4 Zentimeter großen Zungenblüten sind in großen Doldenrispen angeordnet und kommen von September bis Oktober zum Vorschein. Meist sind die Blüten der Glattblatt-Astern violett, sie können gelegentlich auch bläulich, rosa oder weiß sein. Während der Blütezeit ist die Staude über und über mit Blüten bedeckt.

Glattblatt-Aster ‘Dauerblau’ (Aster novi-belgii)

Die Sorte ‘Dauerblau’ ist ein echter Klassiker im Sortiment der Glattblatt-Astern und blüht wie die meisten Astern in einem Violettton

Standort

Am besten gedeiht die Glattblatt-Aster an sonnigen, kühlen und luftigen Standorten.

Boden

Die Glattblatt-Aster bevorzugt einen nährstoffreichen, lehmig-humosen und frisch-feuchten Boden, denn die großen Pflanzenbüsche brauchen für ihren alljährlichen Aufbau reichlich Nährstoffe. Wichtig ist, dass der Boden auch im Sommer nicht austrocknet, da ansonsten die Blütenentwicklung leidet und die Gefahr für einen Mehltaubefall steigt.

Pflanzung

Wegen ihrer Höhe pflanzt man die Glattblatt-Astern am besten in den mittleren und hinteren Bereich eines Beetes und kombiniert sie mit niedrigen Stauden. Um einem Mehltaubefall vorzubeugen, sollten die Pflanzen zudem nicht zu dicht gepflanzt werden.

Pflege

Da bei Glattblatt-Astern die Gefahr für einen Mehltaubefall generell sehr hoch ist und weiter steigt, wenn der Standort und die Nährstoffversorgung nicht optimal sind, sind regelmäßiges Wässern bei Trockenheit und alljährliches Düngen im Frühjahr mit einem lang wirkenden Staudendünger sehr wichtig. Der Rückschnitt sollte nach der Blüte im Spätherbst oder im Frühjahr vor dem Austrieb erfolgen. Bei einem Rückschnitt im Spätherbst sollten Sie Ihre Glattblatt-Astern zudem mit einem nährtstoffangereicherten Kompost überdecken. So starten sie gut versorgt in die neue Saison und haben zugleich im Winter einen zusätzlichen Schutz. Besonders bei hohen Stauden ist es ratsam die Triebspitzen vor der Blüte zu kürzen. Aber Achtung: Die Blütezeit verschiebt sich dadurch um circa 20 Tage nach hinten. Höhere Sorten sollten zudem gestützt werden.

Teilung

Man sollte die Pflanzen regelmäßig aus der Erde nehmen, teilen und wieder neu einpflanzen, um die Blühfreude im Laufe der Jahre aufrechtzuerhalten und die Vitalität der Pflanzen zu fördern. Überalterte Pflanzen werden am zweckmäßigsten aufgenommen und nur in kleinen Teilpflanzen oder Risslingen mit drei bis fünf Grundtrieben an anderer Stelle im Frühjahr neu gepflanzt. Sie ergeben noch im gleichen Jahr sehr kräftige, gesunde und reichblühende Pflanzen.

Verwendung

Glattblatt-Astern machen nicht nur im sonnigen Beet eine gute Figur, sondern sind zudem gute Schnittblumen, die sich herrlich zu herbstlichen Sträußen binden lassen. Geeignete Pflanzpartner sind neben anderen Aster-Arten, wie beispielsweise Kissen-Astern, die man bestens direkt vor die Glattblatt-Astern setzen kann, niedrigwachsende Stauden wie Katzenminze (Nepeta) oder Margeriten (Leucanthemum). Besonders reizvolle Kombinationen ergeben sich mit Ziergräsern wie dem Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides) oder Rutenhirse (Panicum virgatum), deren Halme die eher steife Gestalt der Aster umspielen und auflockern.

Glattblatt-Aster und Goldrute im Beet

Leuchtende Blütenfarben wie das Gelb der Goldrute (Solidago) bilden einen schönen Kontrast zu den sanften Rosa- und Violetttönen der Glattblatt-Aster

Sorten

Mittlerweile sind zahlreiche Sorten der Glattblatt-Aster im Handel erhältlich. In Deutschland sind die meisten Sorten in den "Zuchtschmieden" von Karl Foerster und Georg Arends entstanden. Bei der von Karl Foerster selektierten Sorte ‘Dauerblau ist der Name Programm, denn sie zeigt von September bis November zahlreiche violettblaue Blüten. Mit einer Wuchshöhe von 140 Zentimetern ist sie eine der höheren Sorten. Mit 1,10 Meter etwas niedriger bleibt die rosablühende ‘Rosaperle’, die zudem halbgefüllte Blüten präsentiert und diese etwas früher zeigt (August bis Oktober). Die Sorte ‘Weißes Wunder’ ist ebenfalls eine Züchtung von Karl Foerster und begeistert im September und Oktober mit strahlend weißen Blüten. Die beste violettblau blühende Sorte ist ‘Schöne von Dietlikon’, die auch in der Sichtung überzeugt hat. Sie wird etwa 120 Zentimeter hoch und blüht von August bis Oktober.

Vermehrung

Am leichtesten kann man Glattblatt-Astern vermehren, indem man sie nach der Blüte oder im Frühjahr teilt.

Krankheiten und Schädlinge

Die meisten Glattblatt-Astern sind sehr anfällig für Mehltau. Die Gefahr eines Mehltaubefalls kann man durch gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit und eine ausreichende Nährstoffversorgung verringern. Des Weiteren können Sie bei einem auftretenden Befall in der Anfangszeit biologische Spritzmittel (beispielsweise von Neudorff) ausbringen, um gegen den Mehltau anzugehen. Die Anfälligkeit ist stark sortenbedingt, deshalb sollten Sie beim Kauf einer Glattblatt-Aster unbedingt Sortenempfehlungen und die Ergebnisse der Staudensichtung beachten.

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