Pflanzen

Glocken-Funkie

Hosta ventricosa

Die Glocken-Funkie hat die schönsten Blüten im ganzen Funkienreich: Die dunkel-violettblauen Glöckchen stehen in langen Trauben, die schön üppig erscheinen!

Wuchstyp
  • Staude
  • Rhizom
Wuchshöhe
von 40 cm bis 60 cm
Wuchsbreite
von 60 cm bis 80 cm
Wuchseigenschaften
  • ausladend
  • aufrecht
  • horstbildend
Blütenfarbe
  • violett
  • blau
Blütezeit (Monat)
  • Juli bis August
Blütenform
  • endständig
  • Glocken
  • Trauben
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • breit oval
  • herzförmig
Fruchtform
  • Kapsel
Licht
  • halbschattig bis schattig
Bodenart
  • lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis mäßig feucht
ph-Wert
  • neutral
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • mäßig nährstoffreich bis nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Blattschmuck
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 5
Lebensbereiche
  • G2
  • GR2
Verwendung
  • Einzelstellung
  • Pflanzgefäße
  • Unterpflanzung
Gartenstil
  • Japangarten
  • Naturgarten
  • Topfgarten
  • Waldgarten

Herkunft

Die Glocken-Funkie, botanisch Hosta ventricosa, gehört zur Unterfamilie der Agavengewächse (Agavoideae) in der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Neben der Lilien-Funkie (Hosta plantaginea) ist sie wohl die einzige Funkien-Art, die aus China stammt. Vor allem im Osten des Landes wächst sie dort wild sowohl in Tieflagen als auch in Gebirgsregionen bis etwa 2.400 Meter Höhe. Ihre bevorzugten Standorte sind feuchte, eher saure und humose Böden im Schatten von Gehölzen, aber auch exponierte Nordhänge. Zuweilen trifft man sie auch in den gemäßigten Breiten Nordamerikas an, diese Bestände sind jedoch eingebürgert und aus Kultur entstanden. In Europa sollen die Pflanzen schon seit Ende des 18. Jahrhunderts in Kultur sein, als eine der ersten Funkien-Arten nach der Lilien-Funkie. In China dagegen wurde Hosta ventricosa seit jeher medizinisch eingesetzt und zum Verzehr angebaut.

Wuchs

Die ausdauernd und krautig wachsende Pflanze bildet üppige, bis 80 Zentimeter breite Horste von etwa 60 Zentimetern Höhe, zur Blütezeit erreicht sie bis einen Meter Höhe. Ab dem Herbst und über den Winter ziehen sich die Stauden oberirdisch zurück, recht spät im Frühjahr – erst im April/Mai – treiben sie aus den unterirdischen Rhizomen wieder neu aus. Wie alle Funkien wächst auch Hosta ventricosa relativ langsam.

Blätter

Die auffallend dunkelgrünen Blätter der Glocken-Funkie, die an der Unterseite stark glänzen, sind zuerst schmal und erst mit zunehmendem Alter breit-oval bis herzförmig und ledrig. Sie sitzen an bis zu 40 Zentimeter langen, geflügelten und im unteren Teil gefleckten Stielen und können bis zu 30 Zentimeter lang und gut 15 Zentimeter breit werden. Erst nach einigen Jahren entwickeln sich – und auch dann nicht immer – die für die Art bekannten welligen Blattränder und die deutlich vertieften, längs verlaufenden Blattnerven.

Blüten

Blühende Glocken-Funkie

Im Juli und August schmückt sich die Glocken-Funkie (Hosta ventricosa) mit ihren namensgebenden Blüten

Glocken-Funkien haben recht auffallende Blüten, die sich im Juli und August in langen, endständigen Trauben in Dunkelblau bis Tiefviolettblau öffnen. 20 bis 30 einzelne Glöckchen sitzen hängend bis waagerecht an jedem Stiel. Hosta ventricosa duftet nicht.

Früchte

Aus den Blüten bilden sich Kapselfrüchte mit schwarzen Samen.

Standort

Die Pflanzen lieben halbschattige bis schattige, kühle und eher luftfeuchte Plätze.

Boden

Der Boden, in dem Hosta ventricosa besonders gut wächst, sollte lehmig-humos, nicht zu nährstoffarm, frisch bis mäßig feucht, aber nicht nass sein.

Pflanzung

Planen Sie die mit den Jahren stattliche Glocken-Funkie am besten als Solitär ein und mit einem Pflanzabstand von etwa 60 Zentimetern zu den Nachbargewächsen. Da sie als Topfware gekauft wird, kann sie theoretisch ganzjährig in den Boden, warten Sie im Frühjahr, bedingt durch den späten Austrieb, aber am besten bis nach den Eisheiligen Mitte Mai. Gut tut ihr eine Gabe Kompost zur Pflanzung.

Pflege

Hosta im Allgemeinen sind sehr pflegeleicht. So auch die Glocken-Funkie, die mit zunehmendem Alter immer schöner wird. Auch im Topfgarten – dann jedoch ist etwas mehr Aufmerksamkeit, insbesondere reichliches Gießen, nötig.

Winterschutz

Außer im Jahr der Pflanzung können Spätfröste den jungen Austrieben kaum etwas anhaben. Wachsen Glocken-Funkien im Kübel, sollte der Wurzelballen nicht durchfrieren und vertrocknen. Es genügt meist schon, die Gefäße vor einer Wand in Gruppen zusammen- und sie auf eine wärmende "Bodenplatte", etwa aus Styropor, zu stellen.

Verwendung

Hosta ventricosa ist eine der wenigen Funkien, wenn nicht die einzige, die sowohl mit Blatt- als auch mit Blütenschmuck überzeugt. Stattlich wie sie ist, wird sie am besten in Einzelstellung verwendet – vom Schattenbeet bis zur Pflanzung am Gehölzrand – und mit Stauden, Farnen und Gräsern kombiniert, die neben ihr bestehen können. Dazu gehören zum Beispiel Herbst-Anemonen (Anemone hupehensis), Waldgeißbart (Aruncus), Schildfarne (Polystichum) und Silberkerzen (Cimicifuga). Bei der Beetplanung zu beachten ist, dass Funkien bis ins späte Frühjahr nicht präsent sind, weshalb man diese Lücken am besten mit früh blühenden Zwiebelpflanzen wie Winterling (Eranthis), Krokus (Crocus), Schneeglöckchen (Galanthus) oder Lerchensporn (Corydalis) füllt, die sich dann zurückziehen, wenn die Hosta austreibt. Blätter wie Blüten sind im Übrigen wunderbar zum Schnitt für die Vase geeignet.

Glocken-Funkie am Gewässerrand

Zusammen mit anderen Funkien und Gräsern fühlt sich die Glocken-Funkie auch am Gewässerrand wohl

Sorten

Es werden lediglich zwei Sorten der Glocken-Funkie angeboten. Bei ‘Aureomaculata’ schmücken sich die Blätter mit gelben Flecken in der Mitte, die zum Sommer hin mehr und mehr vergrünen. Hosta ventricosa ‘Aureomarginata’ dagegen hat dunkelgrünes Laub mit unregelmäßig weiß-gelben Rändern. Zuweilen, vor allem wenn die Pflanzen heller oder sonniger stehen, werden auch ganze Blätter cremeweiß.

Vermehrung

Die Glocken-Funkie kann man wie alle Funkien teilen und so vermehren. Das macht man am besten im Frühjahr. Die reine Art kann man auch durch Aussaat vervielfältigen. Die Samen dazu nur andrücken, höchstens leicht abdecken und bei 20 Grad Celsius gleichmäßig feucht halten. Nach der (rasch erfolgenden) Keimung kühler stellen.

Zum Vermehren werden die Wurzelstöcke im Frühjahr oder Herbst mit einem Messer oder scharfen Spaten geteilt. In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie Sie dabei am besten vorgehen.
Credit: MSG/ALEXANDRA TISTOUNET / ALEXANDER BUGGISCH

Krankheiten und Schädlinge

Die größten Schädlinge, was Funkien angeht, sind Nacktschnecken, die vor allem die zarten Neuaustriebe der Pflanzen begehren. Streuen Sie rechtzeitig Schneckenkorn aus oder halten Sie die Pflanzen in Töpfen, was die Gefahr mindert. Zudem gibt es einen Hosta-spezifischen Virus mit Symptomen wie Kümmerwuchs und gesprenkelten Blättern. Befallene Exemplare können leider nur noch im Hausmüll entsorgt werden.

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