Glockenheide, Moorheide
Erica tetralix
Die Glockenheide bezaubert uns im Sommer mit ihren leuchtenden, glockenförmigen Blüten. Hier finden Sie die wichtigsten Tipps zur Pflanzung und Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Zwergstrauch
- Wuchshöhe
- von 20 cm bis 50 cm
- Wuchsbreite
- von 20 cm bis 50 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- flachwüchsig
- dicht
- Blütenfarbe
-
- rosa
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis September
- Blütenform
-
- Doldentrauben
- Glocken
- Blattfarbe
-
- grün
- silbergrau
- Blattform
-
- nadelförmig
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Licht
-
- sonnig bis absonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig feucht bis nass
- ph-Wert
-
- schwach sauer bis sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffarm
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- heimische Wildpflanze
- Winterhärte
-
- bedingt winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
-
- Bodendecker
- Flächenbegrünung
- Gartenstil
-
- Heidegarten
- Naturgarten
- Rhododendrongarten
Herkunft
Die Glockenheide (Erica tetralix) ist ein attraktiver Zwergstrauch aus der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Ihr Verbreitungsgebiet in Europa erstreckt sich von Portugal über Frankreich, Großbritannien und Deutschland bis nach Dänemark und Südwestschweden. Wie ihr Zweitname Moorheide verrät, wächst sie am liebsten in Heide- und Torfmooren. Im Vergleich zur Besenheide (Calluna vulgaris) bevorzugt sie dabei eher feuchte Standorte.
Wuchs
Erica tetralix wächst zu einem aufrechten bis niederliegenden, immergrünen Zwergstrauch heran. Die Wuchshöhe der Glockenheide liegt zwischen 20 und 50 Zentimetern, ihre Wuchsbreite bei circa 50 Zentimetern. Gleichzeitig bildet sie ein sehr feines, oberflächennahes Wurzelgeflecht aus.
Blätter
Die Blätter der Glockenheide sind nadelförmig und meist zu viert in Quirlen angeordnet. Das Laub erscheint silbrig-grün und weißfilzig behaart.
Blüten
Ihren Namen verdankt die Glockenheide ihren schmuckvollen Blüten, die sie von Juni bis September öffnet. Die rosafarbenen, glockenförmigen Blüten sind in endständigen Doldentrauben angeordnet. Einige Sorten bilden auch weiße Blüten aus.

Im Sommer öffnet die Glockenheide ihre rosafarbenen Blüten
Früchte
Ist die Bestäubung geglückt, reifen von August bis Oktober kleine Kapselfrüchte heran.
Standort
Am wohlsten fühlt sich die Glockenheide an einem sonnigen Platz. Aber auch im lichten Schatten kann sie gedeihen.

Egal ob im Garten oder im Topf: Die Glockenheide braucht viel Feuchtigkeit
Boden
Wie an ihrem Naturstandort liebt Erica tetralix auch im Garten einen humosen, torfigen und sauren Boden. Im Idealfall ist er feucht – zumindest sollte er einmal im Jahr nass sein, zeitweilig kann er auch austrocknen. Das Substrat sollte unbedingt nährstoffarm und kalkfrei sein. Der pH-Wert kann sogar bei vier liegen.
Pflanzung
Bevor Sie die Glockenheide im Frühjahr oder Herbst in den Boden setzen, sollten Sie ihren Wurzelballen in Wasser tauchen und den Pflanzbereich gut auflockern. Graben Sie das Pflanzloch so tief, dass der Wurzelballen noch einen halben Zentimeter mit Erde bedeckt werden kann. Ganz entscheidend in den ersten Wochen ist ein gründliches Wässern von Erica tetralix. Der Pflanzenbedarf liegt bei etwa acht bis zehn Stück pro Quadratmeter.
Pflege
Die Glockenheide liebt viel Feuchtigkeit – besonders in trockenen Phasen sollte sie daher mit kalkfreiem Wasser stets ausreichend gegossen werden. Um ihr Wachstum anzuregen, können Sie Erica tetralix im Frühjahr mit etwas reifem Kompost versorgen. Auch spezieller Dünger für saure Böden, wie zum Beispiel Rhododendron-Dünger, bietet sich an.
Schnitt
Auf lange Sicht bleiben Erika-Arten schön dicht und buschig, wenn man vor dem neuen Austrieb die alten Blütentriebe der Heidekräuter zurückschneidet. Bei der Glockenheide ist ein Rückschnitt spätestens bis Ende Februar ratsam.
Winterschutz
Die Glockenheide ist zwar frosthart, in sehr rauen Lagen empfiehlt sich allerdings ein leichter Winterschutz. Damit sie nicht austrocknet, sollte sie vor allem vor starker Wintersonne und Wind geschützt werden.
Verwendung
Die Glockenheide ist eine sehr wertvolle Pflanze für feuchte Standorte im Heidegarten. Dank ihres niedrigen Wuchses kann man sie in größeren Gruppen wunderbar als Bodendecker einsetzen. Passende Partner sind Rhododendren oder Azaleen, die ähnliche Ansprüche an den Boden haben. Auch im Topf kann Erica tetralix kultiviert werden. In der freien Landschaft wird sie gerne zur Bepflanzung von ehemaligen Heidemooren, lichten Moorwäldern und abgetorften Moorflächen eingesetzt.
Sorten
Von der Glockenheide gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Sorten. Hier finden Sie eine kleine Auswahl:
- Erica tetralix ‘Alba Mollis’ wächst schön kompakt, bildet reinweiße Blüten, wird etwa 20 Zentimeter hoch und 30 Zentimeter breit.
- ‘Con Underwood’ wächst locker und buschig, entwickelt dunkelviolette Blüten, wird etwa 30 Zentimeter hoch und 50 Zentimeter breit.
- ‘Hookstone Pink’ wächst anfangs locker, im Alter dichter, besitzt rosarote Blüten und wird etwa 20 Zentimeter hoch und 35 Zentimeter breit.
- ‘Pink Star’ zeichnet sich durch einen lockeren Wuchs und lilarosa Blüten aus. Die Sorte wird etwa 25 Zentimeter hoch und 35 Zentimeter breit.
Vermehrung
Vermehren können Sie die Glockenheide im Sommer durch Stecklinge. Dazu werden meist einjährige, ausgereifte Triebe gewählt, die man auf drei bis vier Zentimeter zuschneidet. Eine Aussaat ist nur im Rahmen der Züchtung von Bedeutung.
Krankheiten und Schädlinge
Bei der Glockenheide treten vereinzelt Echter Mehltau oder Rost auf. Ein plötzliches Welken der Heidekräuter kann auf einen Pilzbefall hindeuten, der durch Staunässe begünstigt wird. Betroffene Pflanzen sollten Sie schnell über den Hausmüll entsorgen. Gelegentlich wird Erica tetralix auch von Heideblattkäfern oder Blattläusen besucht.