Glücksbambus
Dracaena sanderiana
Wer einen Glücksbambus geschenkt bekommt, dem winken Glück und Reichtum. Wie Sie die Pflanze richtig pflegen, damit das Glück lange anhält, erfahren Sie hier.
Steckbrief
- Wuchstyp
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- Strauch
- Wuchshöhe
- von 10 cm bis 100 cm
- Wuchsbreite
- von 60 cm bis 100 cm
- Wuchseigenschaften
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- säulenförmig
- bizarr
- aufrecht
- Blütenfarbe
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- weiß
- Blütenform
-
- Rispen
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
-
- breit
- lang
- lanzettlich
- schmal
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- Fruchtform
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- Beere
- Licht
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- halbschattig
- Bodenart
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- sandig
- Bodenfeuchte
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- mäßig feucht
- ph-Wert
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- schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
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- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
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- mäßig nährstoffreich
- Humus
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- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blattschmuck
- malerischer Wuchs
- Winterhärte
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- frostempfindlich
- Verwendung
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- Innenraumbegrünung
- Pflanzgefäße
- Gartenstil
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- Topfgarten
Herkunft
Der Glücksbambus (Dracaena braunii syn. sanderiana), auch als Lucky Bamboo oder Drachenbaum bekannt, stammt ursprünglich aus dem westafrikanischen Kamerun. Der Name geht auf den Gärtner Henry Frederick Conrad Sander (1847–1920) zurück. Auch wenn sein Trivialname es vermuten lässt, ist der Glücksbambus kein Bambus, sondern gehört zur Gattung der Drachenbäume und damit zu den Spargelgewächsen (Asparagaceae). Man kennt aus dieser Gattung rund 142 Arten, die hauptsächlich in den Tropen und Subtropen Afrikas und auf den Kanaren wild vorkommen. Schon im 19. Jahrhundert wurden die Pflanzen nach Europa gebracht, fanden schnell Bewunderer und dementsprechend auch Züchter, die sich mit ihnen beschäftigten. Der klassische Glücksbambus, mit seinem langen, dünnen Stamm und den daraus entspringenden Blättern, ist das Ergebnis des Versuches, der Pflanze einen höheren Zierwert zu verleihen. Heute sieht man ihn häufig als langstielige Pflanze (eigentlich als bewurzelten Steckling), die nach oben hin spiralartig gezogen wurde, oder als sogenannte Glückspyramide, die aus mehreren Ebenen von zurechtgeschnittenen Stämmchen besteht.
Wuchs
In der Naturform wächst der Glücksbambus aufrecht, schlank und strauchartig, bildet allerdings bodennah gerne Seitentriebe aus, weswegen er schnell an Breite gewinnt. Als Zimmerpflanze erreicht er zumeist eine maximale Höhe von etwa 100 Zentimetern und wird je nach Zahl und Volumen der Seitentriebe zwischen 60 und 100 Zentimeter breit.
Blätter
Die immergrünen Blätter sind mittelgrün gefärbt, glatt, lang, lanzettlich, ganzrandig, parallelnervig und am Stamm wechselständig angeordnet. Junge Blätter sind schlank, bekommen im Alter aber eine breitere Basis.
Blüten
In Zimmerkultur kommt der Glücksbambus nur selten zur Blüte. Wenn er es doch schafft, entwickelt er sehr lang anhaltende Blütenstiele mit weißen, stieltellerförmigen Blüten an halbrunden Rispen.
Früchte
Nach der Blüte bildet der Glücksbambus Beeren aus.
Standort
Ein ganzjährig heller, aber nicht zu sonniger Standort mit angemessener Luftfeuchtigkeit ist genau das Richtige für den Glücksbambus. Es gilt die Faustregel: Je heller, umso schneller ist das Wachstum. Sorgen Sie dafür, dass die Umgebungstemperatur möglichst die 18-Grad-Celsius-Marke nicht unterschreitet (niedrigere Temperaturen können das Wachstum der Pflanze sichtbar hemmen). Bei trockener Heizungsluft hilft ein Untersetzer mit reichlich Wasser in der Nähe der Pflanze, damit eine ausreichende Luftfeuchtigkeit gewährleistet ist und die Blätter nicht austrocknen. Vermieden werden sollten zudem Zugluft und ein kalter Boden. Im Sommer können die Pflanzen durchaus nach draußen gestellt werden, aber auch hier gilt: nicht in die pralle Sonne.
Die Zierform, also der bewurzelte Steckling, lässt sich ebenfalls in einer reinen Hydrokultur (zum Beispiel Seramis oder Blähton) kultivieren. Ist noch kein nennenswertes Wurzelsystem ausgebildet, lässt sich die Pflanze auch hervorragend in der Vase halten.

Viel Tiefgang benötigen die Flachwurzler nicht, um Eindruck zu machen. Man sollte sie aber sichern, damit sie nicht umkippen
Substrat
Nutzen Sie im Idealfall ein lehmiges, mit Sand angereichertes humusreiches Substrat. Handelsübliche Blumenerde, die mit Perlit oder Sand angereichert ist, eignet sich ebenfalls gut.
Gießen
Achten Sie in der Hydrokultur darauf, dass der Steckling immer zwei bis drei Zentimeter tief im Wasser steht. Wird die Pflanze im Topf mit Erde kultiviert, sollten die Wurzeln nie ganz austrocknen. Ein Topf mit Abzugsloch und Untersetzer schützt die Pflanze vor Übergießen und nachfolgenden Wurzelschäden durch Staunässe.

Schon nach kurzer Zeit bilden die Stecklinge erste Wurzeln aus
Düngen
Bei der Kultivierung in einer Vase beziehungsweise auch in Hydrokultur muss zusätzlich Dünger zum Einsatz kommen, da die wuchsfreudige Pflanze sehr viel Kraft und Nährstoffe für den Austrieb benötigt und diese nicht aus dem Wasser ziehen kann. Nutzen Sie hierfür speziellen Hydrokulturdünger, den Sie alle zehn Tage zum Gießwasser geben. Wird der Glücksbambus im Topf mit Erde kultiviert, reichen die dort vorhandenen Nährstoffe grundsätzlich aus und es ist keine weitere Düngergabe notwendig.
Umtopfen
Hat der Glücksbambus kräftige Wurzeln ausgebildet, ist er der Vase und der Hydrokultur entwachsen und bereit für einen Topf. Pflanzen, die bereits über einen längeren Zeitraum hinweg den gleichen Topf bewohnt haben und zu groß dafür geworden sind, sollten ebenfalls umgetopft werden. Wählen Sie hierfür im Idealfall immer einen Topf mit Abzugsloch und passendem Untersetzer, damit keine Staunässe entstehen kann. Weiterhin sollten Sie mit Blähton am Boden des Topfes für eine Drainageschicht sorgen. Wird eine ältere Pflanze umgetopft, kann das ausgelaugte Substrat vorsichtig durch Abklopfen reduziert werden, bevor der Glücksbambus in neue Erde gesetzt wird. Füllen Sie zunächst etwas Erde als Basis in den neuen Topf, platzieren Sie den Wurzelballen darauf und geben Sie dann die restliche Erde dazu. Anschließend die Erde gut andrücken und angießen. Da die Pflanzen eine durchaus ansehnliche Höhe erreichen können, lohnt es sich, einen Topf mit entsprechendem Volumen zu wählen, um Standfestigkeit zu gewährleisten.
Schneiden
Ein Schnitt ist nicht zwangsläufig notwendig, kann aber gezielt zur Erziehung des Glücksbambus eingesetzt werden. Wünschen Sie beispielsweise ein ansprechendes Kronenwachstum, dann entfernen sie die seitlich am Stamm entstehenden Triebe mit einem scharfen Messer möglichst nah am Stamm. Achten Sie dabei darauf, den Stamm nicht zu verletzen. Die abgetrennten Triebe lassen sich zudem in Wasser neu bewurzeln und so zur Vermehrung nutzen. Mehr ein kosmetischer Eingriff ist das regelmäßige Entfernen von abgestorbenen Pflanzenteilen, zu denen es vor allem im Winter, wenn die Umgebungsluft zu trocken ist, kommen kann.

In Pflanz- und Baumärkten finden sich die Stecklinge zumeist in allen Größen und teils in fantasievolle Formen gezogen
Vermehrung
Der einfachste Weg, den Glücksbambus zu vermehren, ist über die schon erwähnten Seitentriebe. Diese lassen sich ganz einfach in Wasser neu bewurzeln und nach Bildung eines Wurzelwerks einpflanzen. Dazu sollten sie im Idealfall schon eine Länge von etwa zehn Zentimetern erreicht haben. Eine sehr radikale Variante der Vermehrung ist das Zerschneiden des Stamms in etwa zehn Zentimeter lange Stücke, die dann als Stecklinge dienen. Wenn Sie sich für diese Methode entscheiden, markieren Sie sich während des Schneidens, wo am Steckling oben und unten ist, und bewurzeln Sie die Unterseite. Die dritte Möglichkeit ist die Vermehrung durch Samen. Diese Methode gelingt meist nur Gärtnern mit wirklich grünem Daumen, da der Glücksbambus nur schwer zu einer Blüte und anschließender Fruchtbildung zu überreden ist. Aus den Samen kann man dann allerdings ganz einfach selbst neue Pflanzen ziehen.
Krankheiten und Schädlinge
Der Glücksbambus ist – vorausgesetzt die Haltungsbedingungen sind gut – eine recht robuste Pflanze, die nur sehr selten mit Pflanzenkrankheiten und Schädlingen zu kämpfen hat. Was vorkommen kann, ist ein Befall mit Schildläusen, der die Pflanze zumeist aber nicht weiter beeinträchtigt. Sollten die Tiere allerdings doch Überhand nehmen, können sie, bei noch nicht eingetopften Stecklingen, mit Wasser abgebraust werden. Bei größeren und schon bewurzelten Pflanzen empfiehlt sich die Verwendung von Pflanzenschutzstäbchen.