Glücksklee
Oxalis tetraphylla
Glücksklee ist keine Eintagsfliege: So schaffen Sie es, dass der zierliche Glücksbringer im Sommer blüht und das ganze Jahr über schön bleibt.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Zwiebel
- Wuchshöhe
- von 15 cm bis 20 cm
- Wuchsbreite
- von 10 cm bis 15 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- buschig
- Blütenfarbe
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- rot
- rosa
- Blütezeit (Monat)
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- April bis Juni
- Blütenform
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- Scheindolden
- Blattfarbe
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- grün
- mehrfarbig
- Blattform
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- herzförmig
- Fruchtform
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- Kapsel
- Licht
-
- absonnig
- Bodenart
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- sandig
- Bodenfeuchte
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- frisch bis mäßig feucht
- ph-Wert
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- schwach alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
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- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Blattschmuck
- Giftigkeit
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- schwach giftig
- Winterhärte
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- frostempfindlich
- Verwendung
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- Pflanzgefäße
- Gartenstil
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- Topfgarten
Herkunft
Glücksklee (Oxalis tetraphylla) ist mit dem Weißklee im Rasen (Trifolium) nicht verwandt, sondern gehört wie der Rote Glücksklee zur Gattung Sauerklee (Oxalis). Ursprünglich stammt Oxalis tetraphylla aus Mexiko. Seit dem 19. Jahrhundert ist er aber auch in Europa, Nordamerika, Afrika und Australien verwildert. Früher hieß die Art nicht "tetraphylla", sondern "deppei", zu Ehren ihres Entdeckers Ferdinand Deppe. Dieser Artname wird auch heute noch gelegentlich verwendet.
Wuchs
Oxalis tetraphylla ist eine mehrjährige, krautige Zwiebelpflanze, die etwa 20 Zentimeter hoch wird. Die Sprossachse des Glücksklees wächst vollständig unterirdisch. Nur die Blattstiele schieben sich zur Wachstumszeit an die Oberfläche und entfalten ihre vierteiligen Laubblätter, die sich immer nach dem Licht ausrichten. Mithilfe von Stolonen und Brutzwiebeln vermehrt sich der Glücksklee unterirdisch. Die dicke Hauptwurzel des Sauerklees ist essbar.
Blätter
Glücksklee trägt hellgrüne, leicht behaarte Blätter mit einem braunen bis violetten Fleck im Zentrum. Bei Dunkelheit faltet sich das Laub wie ein Regenschirm zusammen. Der Beiname ‘tetraphylla’ beschreibt die Vierblättrigkeit von Oxalis tetraphylla. Das bedeutet aber nicht, dass der Klee vier Blätter hat – es handelt sich vielmehr um ein einziges, vierteiliges Blatt. Vier- und mehrteilige Blätter sind bei Sauerklee-Arten im Gegensatz zum Weißklee aber keine Seltenheit, sondern die Regel. Dem Glück wird hier also etwas auf die Sprünge geholfen. Vierblättrige Kleeblätter haben auch heute noch große mystische Bedeutung. Sie sollen gegen böse Geister helfen und verkörpern in der christlichen Symbolik ein Stück vom Paradies, deshalb wird Glücksklee im Topf gerne zu besonderen Anlässen verschenkt.
Blüten
Von April bis Juni schmückt der Glücksklee sein apartes Blätterkleid mit langstieligen rosafarbenen oder roten Blüten. Die zierlichen Blüten stehen in Scheindolden zusammen, werden bis zu zwei Zentimeter groß, sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Im Anschluss an die Blüte folgt eine achtwöchige regenerative Ruhepause.

Zwischen Juni und Oktober zeigt der Glücksklee trichterförmige, rosafarbene Blüten
Früchte
Am Glücksklee entwickeln sich fünf bis zehn Millimeter kleine, spitze Kapselfrüchte. In ihnen befinden sich winzig kleine, braune Samen.
Standort
Zu Silvester verschenkte Glücksklee-Pflanzen lassen auf der Fensterbank oder dem Stubentisch oft schon nach kurzer Zeit die Blätter hängen und werden dann meist weggeworfen. Das liegt daran, dass Glücksklee im Topf am besten an einem hellen, aber kühlen Platz bei 10 bis 15 Grad Celsius steht, zum Beispiel an einem Nordfenster im Schlafzimmer. Trockene Heizungsluft mag er nicht, Licht hingegen kann er nicht genug bekommen. Den Sommer verbringen die Pflanzen gern im Freien. Dann ist ein heller bis halbschattiger, geschützter Platz im Beet oder Steingarten ideal.
Substrat
Gepflanzt wird Glücksklee in humosen, gut wasserdurchlässigen Boden oder ein Gemisch aus Torfersatz und Sand. Die Zwiebeln werden etwa fünf Zentimeter tief in die Erde gelegt und gut angegossen.
Glücksklee gießen
Glücksklee verträgt nicht allzu viel Nässe, oft wird er deshalb aus Versehen totgegossen. Um Fehler bei der Glücksklee-Pflege zu vermeiden, halten Sie die Pflanze lieber nur mäßig feucht. Es reicht, wenn Sie sparsam gießen – das heißt, der Glücksklee bekommt erst dann neues Wasser, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Während der Ruhepause von März bis April wird noch weniger gegossen. Soll der Glücksklee einziehen und als Zwiebel überwintert werden, muss im Spätsommer das Gießen ganz eingestellt werden.
Düngen
In der Wachstumsphase von April bis August versorgt man die Pflanzen alle zwei bis drei Wochen mit Blumendünger.
Glücksklee umtopfen
Umtopfen müssen Sie Glücksklee nur, wenn der Topf zu klein geworden ist. Das geschieht dann am besten im März. Setzen Sie die Zwiebeln in frische, lehmhaltige Erde. Nach sechs bis acht Wochen zeigen sich die ersten neuen Blätter.
Schneiden
Glücksklee muss nicht geschnitten werden.

Glücksklee mit Schornsteinfeger-Figur ist ein beliebtes Mitbringsel zur Silvesternacht
Sonstige Pflege
Bei sechs Grad Umgebungstemperatur stellt Oxalis tetraphylla sein Wachstum komplett ein. Reduziert man zusätzlich im Herbst die Wassergaben, werden die kleeartigen Blätter der kleinen Zwiebelblumen gelb und ziehen ein. Nur die Zwiebeln bleiben übrig und können genau wie Dahlien frostfrei und kühl überwintert werden. Glücksklee, der weiter gegossen wird, zieht nicht ein. Dann sollte er vor dem ersten Frost ins Haus geholt werden. Stellen Sie die Pflanze kühl und gießen Sie ab und zu.
Sorten
Die Glücksklee-Sorte ‘Iron Cross’ trägt ein noch stärker violett gefärbtes Auge im Zentrum der Laubblätter. Sie ist bis minus sieben Grad winterhart. Oxalis tetraphylla ‘Alba’ blüht weiß.
Vermehrung
Die Vermehrung ist beim Glücksklee durch Teilung oder Aussaat im Herbst möglich. Im Beet geschieht die Vermehrung ganz von selbst. Doch Vorsicht: In wintermilden Gebieten wird der Glücksklee schnell zum Unkraut. Die unterirdischen Brutzwiebeln sorgen mit ihren Ausläufern für eine enorme Ausbreitung. Wer seinen Glücksklee im Topf gut pflegt, kann ihn noch vor dem nächsten Silvester teilen und so hübsche Mitbringsel für Freunde und Familie selbst herstellen. Dazu stellt man einfach im August das Gießen ein. Daraufhin ziehen die Blätter ein. Im September werden die Brutzwiebeln geteilt und in einen dekorativen Topf mit frischer Erde gesetzt. Stellen Sie die Pflanzen anschließend an einen kühlen, sehr hellen Standort und gießen Sie nach dem Austrieb mäßig. Hübsch dekoriert können Sie dann zu Silvester Ihre ganz persönliche Glücksbotschaft verschenken.
Krankheiten und Schädlinge
Pflanzenkrankheiten und Schädlinge kommen beim Glücksklee sehr selten vor. Steht er jedoch zu warm und zu dunkel, zum Beispiel auf dem Wohnzimmertisch, bilden sich lange, weiche Triebe mit nur wenigen Blättern. Wird er zu intensiv gegossen, fault die Wurzel und die Pflanze ist nicht mehr zu retten.