Pflanzen

Götterbaum

Ailanthus altissima

Der Götterbaum könnte in milden Regionen die ideale Gartenpflanze sein – wäre er nicht so ausbreitungsfreudig. Unsere Tipps zur Pflanzung und Pflege.

Wuchstyp
  • Laubgehölz
  • Großbaum
Wuchshöhe
von 1500 cm bis 3000 cm
Wuchsbreite
von 1000 cm bis 1500 cm
Wuchseigenschaften
  • ausladend
  • aufrecht
  • Ausläufer
  • mehrstämmig
Blütenfarbe
  • grün
  • gelb
Blütezeit (Monat)
  • Juli
Blütenform
  • Blütenrispen
  • Rispen
Blüteneigenschaften
  • stark duftend
  • einhäusig
  • zweihäusig
Blattfarbe
  • grün
  • rot
Blattform
  • gefiedert
Blatteigenschaften
  • Austriebsfärbung
  • duftend
Fruchtfarbe
  • braun
  • rot
Licht
  • sonnig bis halbschattig
Bodenart
  • kiesig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • trocken bis mäßig feucht
ph-Wert
  • schwach alkalisch bis schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • mäßig nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Fruchtschmuck
  • Blattschmuck
  • Nektar- oder Pollenpflanze
Winterhärte
  • bedingt winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 6
Verwendung
  • Einzelstellung
  • Hausbaum
  • Pioniergehölz
  • Straßenbegrünung
Gartenstil
  • Parkanlage
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Der Götterbaum (Ailanthus altissima) gehört zur Gattung Ailanthus, welche zur Familie der Bittereschengewächse (Simaroubaceae) zählt. Er stammt aus China und Vietnam, ist inzwischen aber fast weltweit verbreitet und gilt aufgrund seiner Durchsetzungsfähigkeit und Robustheit als invasiver Neophyt.

Wuchs

Mit einer Wuchshöhe von bis zu 30 Metern ist der Götterbaum ein mittelgroßer Laubbaum. Er wächst wesentlich schneller als andere in Europa vorkommende Baumarten, weshalb er sich an optimalen Standorten leicht gegen diese durchsetzt. Wurzelsprosse erreichen bereits im ersten Jahr eine Höhe von bis zu drei Metern. Der nicht vollständig winterharte Götterbaum trägt eine auffällige graubraune, glatte Rinde, welche im Alter eine rautenförmige Struktur bekommt. Die Krone des Götterbaums ist meist unregelmäßig. Zwar wird der Götterbaum mit etwa 100 Jahren nicht sehr alt, er vermehrt sich aber äußerst erfolgreich.

Blätter

Der Götterbaum trägt bis zu einen Meter lange unpaarig angeordnete Fiederblätter, welche aus ovalen und oben spitz zulaufenden Einzelblättern bestehen und denen des Essigbaums ähneln. Die Drüsen an der Unterseite der glattrandigen Blätter sondern Nektar sowie einen herben Geruch ab und locken so Ameisen an. Im Mai beginnt der Blattaustrieb mit dunkelrotem Laub, welches sich später grün färbt. Spät im Herbst fallen die Blätter dann ohne weiteres Umfärben ab.

Blüten

Bereits ab einem Alter von drei bis fünf Jahren blüht Ailanthus altissima zum ersten Mal. Der Götterbaum ist getrenntgeschlechtlich und tritt meist zweihäusig, manchmal aber auch einhäusig auf. Die gelbgrünen Blütenrispen erscheinen ab Juli und sind bei Bienen und anderen Insekten beliebt. Auf die Pollen reagieren einige Menschen allergisch.

Früchte

Früchte und Blätter des Götterbaums

Die gedrehten Früchte und die Blätter des Götterbaums sind äußerst dekorativ

Zwischen August und September bildet der Götterbaum Früchte, die in ihrer Optik denen des Ahorns ähneln. Sie sind an beiden Seiten geflügelt und spiralig gedreht. Die Früchte des Götterbaums erscheinen in Grün und färben sich später über Rot zu Braun. Sie sind etwa fünf Zentimeter lang und einen Zentimeter breit und erscheinen zu Hunderttausenden am Baum. Der Götterbaum verbreitet sich auch ohne Zutun des Gärtners durch Selbstaussaat – dazu kommt, dass die zunehmende Klimaerwärmung ihm in die Karten spielt und seine Ausbreitung als Neophyt in der freien Natur begünstigt.

Standort

Der Götterbaum wächst an warmen, sonnigen bis halbschattigen Standorten. Da er im Jugendstadium nicht sehr frosthart ist, kommt er nur in wintermilden Gebieten vor. Das Wurzelwerk des Götterbaums ist sehr starkwüchsig und breitet sich über weite Flächen aus. Achten Sie daher bei der Pflanzung darauf, genügend Abstand zu befestigten Flächen einzuhalten. Am besten wird der Götterbaum direkt mit einer Wurzelsperre gepflanzt.

Boden

Am besten gedeiht der Götterbaum in eher trockenem, sandigem bis lehmigem Boden. Der pH-Wert kann von leicht sauer bis leicht alkalisch pendeln. Insgesamt ist das Pioniergehölz aber nicht anspruchsvoll und wächst sowohl auf flach- als auch tiefgründigen Böden.

Pflanzung

Der Götterbaum kann das ganze Jahr über ohne besondere Vorbereitungen gepflanzt werden. Doch Achtung: Der Götterbaum gehört zu den hundert invasivsten Pflanzenarten in Europa, da er andere Pflanzen durch seinen raschen Wuchs verdrängt und so widerstandsfähig ist, dass man ihm nicht einmal mit Herbiziden beikommen kann. Eine Pflanzung des Götterbaums sollte daher möglichst unterbleiben. Eine vollständige Entfernung des Baums ist nur möglich, wenn der Wurzelstock mit allen Wurzeln ausgegraben wird. In manchen Ländern werden bestehende Bestände sogar gerodet, um der Ausbreitung der Pflanze Einhalt zu gebieten.

Blütenrispen des Götterbaums

Die gelbgrünen Blütenrispen des Götterbaums öffnen sich im Juli und sind bei Bienen sehr beliebt

Pflege

Wer einen Götterbaum im Garten hat, ist in erster Linie damit beschäftigt, seinen Ausbreitungsdrang im Zaum zu halten. Entfernen Sie Wurzelschösslinge frühzeitig, da sie extrem schnell wachsen. Wer die Verbreitung weiter eindämmen will, sollte auch die Fruchtstände vor der Reifung abschneiden. Achtung: Holz und Blätter des Götterbaums können Hautreizungen verursachen. Tragen Sie deshalb bei der Pflege immer Handschuhe!

Schnitt

Grundsätzlich braucht der Götterbaum keinen Schnitt. Wer den zur Mehrstämmigkeit tendierenden Baum einstämmig erziehen möchte, muss die anderen Triebe basisnah abschneiden. Achtung: Bei jedem Schnitt treibt der Götterbaum um die Schnittstelle herum erneut aus (deshalb bringt es nichts, einen Götterbaum zu fällen). Auch diese Nachtriebe sollten so kurz wie möglich entfernt werden.

Verwendung

Durch seine Robustheit gegen Abgase, Salz und Chemikalien war der Götterbaum eine Zeitlang ein beliebter Stadt- und Straßenbaum. Da er heute aber als invasiv gilt, wird seine Pflanzung inzwischen sehr kritisch betrachtet. In seiner chinesischen Heimat ist der Götterbaum Futterpflanze für Seidenspinnerraupen, welche in der Seidenproduktion eingesetzt werden. Auch das Holz des Götterbaums wird in Asien für verschiedene Zwecke verwendet. Wurzeln und Rinde finden Einsatz in der traditionellen Medizin. In Europa dient der Baum in erster Linie als Bienenweide zur Honigproduktion.

Vermehrung

Der Götterbaum vermehrt sich selbst stark über viele Meter lange Wurzelausläufer und seine große Menge an Samen. Eine Bewurzelung von Stecklingen ist unproblematisch. In der Nähe von Baumbeständen können reichlich Sämlinge ausgegraben werden. Man sollte sie im Zweifelsfall besser beseitigen, denn die Klimaerwärmung hat zu Folge, dass er sich auch in der freien Natur immer weiter ausbreitet. Zum Keimen reichen den Samen oft schon etwas breitere Pflasterfugen.

Krankheiten und Schädlinge

Der Götterbaum ist in seiner Heimat Futterpflanze für eine Vielzahl an Insekten. In Mitteleuropa halten sich die Fressfeinde jedoch in Grenzen. Hier sind nur der Ailanthus-Spinner und der Amerikanische Webebär am Götterbaum interessiert – beide Arten sind ebenso wie der Götterbaum eingewandert. Häufiger wird der Götterbaum von der Verticillium-Welke befallen, welche den Baum schwer schädigen kann.

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