Goldahorn
Acer shirasawanum ‘Aureum’
Der Goldahorn zählt mit seinem filigranen Laub und der malerischen Wuchsform zum Schönsten, was die Gattung Ahorn zu bieten hat – und ist wegen seiner geringen Größe für kleine Gärten die perfekte Wahl.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Laubgehölz
- Kleinbaum
- Strauch
- Wuchshöhe
- von 2500 cm bis 5000 cm
- Wuchsbreite
- von 2500 cm bis 5000 cm
- Wuchseigenschaften
-
- schirmförmig
- ausladend
- aufrecht
- mehrstämmig
- Blütenfarbe
-
- rot
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Juni
- Blütenform
-
- Trugdolden
- Blüteneigenschaften
-
- ungefüllt
- zwittrig
- Blattfarbe
-
- gelbgrün
- Blattform
-
- fächerförmig
- gelappt
- Blatteigenschaften
-
- Herbstfärbung
- Fruchtfarbe
-
- braun
- rot
- Fruchtform
-
- Nussfrucht
- Spaltfrucht
- Licht
-
- absonnig
- Bodenart
-
- sandig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis feucht
- ph-Wert
-
- schwach sauer bis sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blattschmuck
- malerischer Wuchs
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Pflanzgefäße
- Rasenflächen
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Dachgarten
- Japangarten
- Rhododendrongarten
- Steingarten
- Topfgarten
- Waldgarten
Herkunft
Die Wildart Acer shirasawanum – zu Deutsch Shirasawas Ahorn – kommt nur auf den beiden japanischen Inseln Honshu und Shikoku vor. Sie wurde von der botanischen Fachwelt relativ spät entdeckt und 1911 in einem wissenschaftlichen Aufsatz an der Universität Tokyo erstmals beschrieben. Als Gartenpflanze ist in Europa nur die gelbblättrige Sorte ‘Aureum’ von Bedeutung.
Wuchs
Wer sich einen großen Goldahorn für seinen Garten wünscht, braucht entweder viel Geduld oder ein gut gefülltes Portemonnaie. Kleine Pflanzen in der Verkaufsgröße 30 bis 40 Zentimeter kosten rund 40 Euro, mannshohe Pflanzen annähernd 1.000 Euro. Der Grund für den hohen Preis ist neben der aufwändigen Vermehrungsmethode das langsame Wachstum der Pflanzen, denn ein Goldahorn legt pro Jahr nur fünf bis zehn Zentimeter an Größe zu. Er hat aber eine sehr malerische Wuchsform mit lockerer Verzweigung und breitovaler, ausladender Krone. 100 Jahre alte Pflanzen können bis fünf Meter hoch und etwa genau so breit werden. Der Goldahorn wächst mehrstämmig oder bildet einen einzelnen Stamm, der sich dicht über dem Boden verzweigt. Die Rinde der jungen Triebe ist olivgrün und leicht weiß bereift, der Stamm und die älteren Äste haben eine dünne und glatte, graue bis graubraune Borke.
Blätter
Die gegenständigen, sommergrünen Blätter sind sechs bis acht Zentimeter breit und fünf bis sieben Zentimeter lang. Sie haben eine fächerartige Form mit 9 bis 13 spitz zulaufenden Blattlappen. Die Blattstiele und -nerven sind anfangs rötlich gefärbt und bilden damit einen schönen Kontrast zu den leuchtend gelben Blattspreiten. Im Lauf des Sommers verfärbt sich das Laub gelbgrün und zeigt im Herbst goldgelbe bis orangefarbene Farbtöne mit starker Leuchtkraft (großes Foto ganz oben).
Blüten
Die Blüten sind meist zwittrig und stehen etwa zu zehnt in aufrechten Trugdolden. Sie erscheinen im Mai und haben auffallend lange Stiele, rötliche Kelchblätter und cremeweiße Kronblätter.

Die rötlichweißen Blüten des Goldahorns erscheinen ab Mai
Früchte
Die Früchte des Goldahorns sind geflügelte Nüsschen, die jeweils zu zweit als sogenannte Spaltfrüchte miteinander verbunden sind. Die kleinen und etwas gekrümmten Flügel stehen zu beiden Seiten fast waagerecht ab und sind vor der Fruchtreife zunächst leuchtend rot gefärbt.
Standort
Der Goldahorn braucht einen möglichst absonnigen und etwas geschützten Standort. Wenn er der direkten Mittagssonne ausgesetzt ist, leidet er schnell unter Blattverbrennungen.
Boden
Der Boden sollte gut durchlässig, frisch bis feucht, sandig und humusreich sein. Der Goldahorn ist kalkempfindlich und verträgt keine sehr lehmigen, nassen Böden.
Pflanzung
Eine gute Bodenvorbereitung ist vor allem auf nicht ganz optimalem Untergrund sehr wichtig. Verbessern Sie schwere Boden mit reichlich Sand und Laubhumus und lockern Sie diese tiefgründig, bevor Sie Ihren Goldahorn pflanzen. Die ideale Pflanzzeit ist das Frühjahr, da junge Goldahorne oft etwas frostempfindlich sind. Setzen Sie die Topfballen auf keinen Fall zu tief – auf schweren Böden ist sogar die Pflanzung auf einem kleinen Erdhügel sinnvoll. Den Boden sollten Sie nach dem Angießen mit Rindenkompost mulchen und unkrautfrei halten, da starkwüchsige Wurzelunkräuter und -gräser wie zum Beispiel die Quecke für die kleinen und relativ konkurrenzschwachen Gehölze in den ersten Jahren zur echten Bedrohung werden können.
Pflege
Neben der bereits erwähnten Unkrautbekämpfung ist rechtzeitiges Gießen bei Trockenheit gerade in den ersten paar Jahren sehr wichtig. Bei starker winterlicher Sonneneinstrahlung sollten Sie die noch jungen Pflanzen zudem mit Tannenreisig schattieren. Ein paar Handvoll Hornspäne im Frühjahr können das sehr träge Wachstum in den ersten paar Jahren etwas beschleunigen. Auf Kompostgaben sollten Sie hingegen verzichten, da der Goldahorn den meist recht hohen pH-Wert nicht gut verträgt.
Verwendung
Der Goldahorn ist mit seinem asiatischen Flair für japanische Gärten wie geschaffen. Hier kann er mit immergrünen Mädchenkiefern (Pinus parviflora) und rotblättrigen Fächerahornen effektvoll kombiniert werden. Allerdings braucht er immer genügend Platz um sich herum, damit er seine malerische Krone mit den Jahren ungestört entfalten kann. Den Wurzelbereich des Goldahorns sollten Sie erst dann mit verträglichen Bodendeckern bepflanzen, wenn das Gehölz sich an seinem Standort gut etabliert hat. Geeignete Arten sind zum Beispiel die Schaumblüte (Tiarella). Mit seinem gelben Laub und aufgrund der nahezu identischen Bodenansprüche lässt sich der Goldahorn auch sehr gut mit Rhododendron kombinieren. Auch für große Pflanzgefäße ist er geeignet, wenn man eine gute Wasserversorgung gewährleisten kann.

Der Goldahorn sollte wegen seiner malerisch ausladenden Krone immer in Einzelstellung gepflanzt werden
Vermehrung
Die Vermehrung des Goldahorns ist für Hobbygärtner kaum praktikabel. Sie erfolgt ausschließlich durch Veredlung, und zwar durch sogenanntes Seitliches Anplatten oder Seitliches Einspitzen. Hierzulande werden als Veredlungsunterlagen meist bleistiftstarke Sämlinge des Japanischen Ahorns (Acer japonicum) verwendet. Man setzt die Edelreiser im August an die eingetopften Unterlagen an und kultiviert die frisch veredelten Pflanzen bis zum nächsten Frühjahr im beheizten Gewächshaus.
Krankheiten und Schädlinge
Wie die Fächerahorne ist auch der Goldahorn auf ungeeigneten Böden anfällig für die Verticillium-Welke, die früher oder später in der Regel die gesamte Pflanze abtötet. Darüber hinaus hat der Goldahorn, außer gelegentlichem Sonnenbrand, wenn der Boden zu trocken ist, keine nennenswerten Probleme.