Golderdbeere
Waldsteinia geoides
Die Golderdbeere gilt unter Gärtnern als besonders wertvoller Bodendecker, toleriert sie doch sowohl Trockenheit als auch lichtarme Standorte. Hier finden Sie Pflanz- und Pflegetipps für Waldsteinia geoides.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 15 cm bis 25 cm
- Wuchsbreite
- von 25 cm bis 30 cm
- Wuchseigenschaften
-
- flachwüchsig
- polsterbildend
- horstbildend
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- April bis Juni
- Blütenform
-
- Schalenblüten
- Blüteneigenschaften
-
- ungefüllt
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- gelappt
- herzförmig
- nierenförmig
- Fruchtfarbe
-
- rot
- Fruchtform
-
- Nussfrucht
- Fruchteigenschaften
-
- unscheinbar
- Licht
-
- halbschattig bis schattig
- Bodenart
-
- steinig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis frisch
- ph-Wert
-
- neutral bis sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Blattschmuck
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Lebensbereiche
-
- G2
- GR2
- Verwendung
-
- Bodendecker
- Böschungen
- Einfassungen
- Grabbepflanzung
- Gruppenpflanzung
- Unterpflanzung
- Flächenbegrünung
- Gartenstil
-
- Naturgarten
- Parkanlage
- Waldgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Die Golderdbeere (Waldsteinia geoides) wird botanisch der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) zugeordnet. Man kennt sie auch unter den Namen "Ungarwurz" oder "Waldsteinie". Ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich über das östliche Mitteleuropa, von Bulgarien bis zur Ukraine. Die ausdauernde, anspruchslose und sehr langlebige Wildart wächst in Berg- und Laubmischwäldern, an Gehölzrändern und auf Lichtungen.
Wuchs
Der deutsche Trivialname der Golderdbeere erklärt sich aus dem gedrungenen und kompakten Wuchs der Staude, der, wie der gesamte Habitus, dem der Erdbeere ähnelt. Waldsteinia geoides wird 15 bis 25 Zentimeter hoch und ebenso breit. Aus kurzen bis kriechenden Rhizomen bildet sie langsam in die Breite wachsende Horste.
Blätter
Die tiefgrünen Blätter der Golderdbeere sind herz- bis nierenförmig, 5- bis 7-teilig und grundständig. Die Blattränder sind auf markante Weise gezähnt.
Blüten
Mit ihrer reichen Blüte ist die Golderdbeere eine echte Bereicherung für den Frühlingsgarten. Ihre Blütezeit dauert von April bis Juni. An den belaubten Stängeln stehen endständig kleine Schalenblüten. Sie sind in lockeren Büschen angeordnet. Die Blütenblätter sind, wie der Pflanzenname vermuten lässt, leuchtend goldgelb gefärbt und umgekehrt eiförmig.

Zur Blütezeit ist die Golderdbeere über und über mit gelben Schalenblüten bedeckt
Früchte
Im Anschluss an die Blüte entwickelt Waldsteinia geoides kleine, unscheinbare Nüsschen von leicht rötlicher Farbe.
Standort
Die Golderdbeere eignet sich perfekt für halbschattige Standorte im Garten. Sie fühlt sich aber auch im lichten Schatten, zum Beispiel unter Gehölzen, wohl.
Boden
Eine gute Drainage ist entscheidend bei der Wahl der Pflanzstelle für die Golderdbeere: So sehr sie Trockenheit toleriert, so empfindlich reagiert sie auf Staunässe. Der Boden sollte also unbedingt durchlässig und frei von Verdichtungen sein. Die Erde weist im Idealfall einen hohen Nährstoff- und Humusgehalt auf und liegt vom pH-Wert her im sauren Bereich. Der Gartenboden sollte nur mäßig feucht und eher trocken bis frisch sein.
Pflanzung
Halten Sie bei einer flächigen Bepflanzung einen Abstand von 30 Zentimetern ein. Auf einen Quadratmeter kommen rund elf Golderdbeeren. Da Waldsteinia geoides keine Ausläufer ausbildet, besteht kein Risiko, dass sie im Beet anfängt zu wuchern. Ein zu dichter Stand würde sie aber dennoch in ihrer Entwicklung einschränken.
Pflege
Waldsteinia geoides benötigt weder einen Schnitt, noch muss die Staude gewässert werden. Bis sich ein dichter Teppich gebildet hat, ist es allerdings ratsam, sprießendes Unkraut zwischen den Golderdbeeren regelmäßig zu entfernen. Später wird es von der Polsterstaude unterdrückt. Wird die Golderdbeere unter Bäumen oder am Gehölzrand gepflanzt, reichen zur Nährstoffversorgung die herabfallenden Blätter, die auf den Pflanzen liegengelassen werden und dort verrotten. Ansonsten versorgt organischer Dünger wie Kompost, der alle zwei bis drei Jahre in einer dünnen Schicht ausgebracht wird, die Golderdbeere mit allem, was sie braucht.

Der dichte Blattteppich, den die Golderdbeere mit der Zeit ausbildet, lässt Unkraut keine Chance
Teilen
Zur Vermehrung können Sie die Golderdbeere im Frühjahr oder Herbst teilen.
Verwendung
Für Gärtner ist die Golderdbeere ein wertvolles Gestaltungselement. Aufgrund seiner Robustheit und den bescheidenen Standortansprüchen lassen sich mit dem Bodendecker hervorragend halbschattige Bereiche bepflanzen oder Gehölze unterpflanzen. Selbst Wurzeldruck oder konkurrenzstarke Pflanzpartner sind für die Staude kein Problem. Da Waldsteinia geoides im Grunde keine Pflege benötigt und äußerst langlebig ist, wird sie auch häufig im öffentlichen Grün, zum Beispiel in Parks oder in Waldgärten, angesiedelt. In der Regel pflanzt man die Golderdbeere in der Gruppe, sodass sich mit ihr perfekt Böschungen oder Hänge begrünen lassen. Mit ihrer frühen Blütezeit ist sie zudem wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten, denen Sie mit ihren Schalenblüten gut erreichbaren Nektar und Pollen liefert. Das macht sie auch für den Naturgarten interessant. Für eine pflegeleichte und dauerhafte Grabbepflanzung ist die Golderdbeere ebenfalls sehr zu empfehlen.
Vermehrung
Die übliche Methode, um Waldsteinia geoides zu vermehren, ist das Teilen des Rhizoms.
Krankheiten und Schädlinge
Die Golderdbeere hat weder Probleme mit Krankheiten noch mit Schädlingen. Selbst Schnecken meiden die Staude in der Regel.