Pflanzen

Goldnessel, Gelbe Taubnessel

Lamium galeobdolon

Die Goldnessel bringt mit ihren leuchtend gelben Lippenblüten Sonne in schattige Gartenbereiche. So pflanzen und pflegen Sie den pflegeleichten Bodendecker.

Wuchstyp
  • Staude
Wuchshöhe
von 20 cm bis 60 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • teppichbildend
  • Ausläufer
Blütenfarbe
  • gelb
Blütezeit (Monat)
  • April bis Juli
Blütenform
  • Quirle
  • Scheinähren
Blüteneigenschaften
  • leicht duftend
Blattfarbe
  • grün
  • mehrfarbig
Blattform
  • herzförmig
  • herzförmig zugespitzt
  • oval
Blatteigenschaften
  • wintergrün
Fruchtform
  • Spaltfrucht
Licht
  • halbschattig bis schattig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis mäßig feucht
ph-Wert
  • neutral bis schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkliebend
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • heimische Wildpflanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 6
Lebensbereiche
  • G1
  • G2
  • GR1
  • GR2
Verwendung
  • Bodendecker
  • Gruppenpflanzung
  • Unterpflanzung
  • Verwilderung
Gartenstil
  • Apothekergarten
  • Bauerngarten
  • Naturgarten
  • Waldgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Die Goldnessel (Lamium galeobdolon) wird auch Gold-Taubnessel oder Gelbe Taubnessel genannt. Botanisch gehört sie zu den etwa 30 verschiedenen Arten der Gattung der Taubnesseln (Lamium) innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Gelegentlich werden die Gold-Taubnesseln auch als eigene Gattung (Galeobdolon) oder Untergattung der Taubnesseln geführt. Die Gold-Taubnessel kommt in den gemäßigten Breiten Europas und Asiens vor.

Wuchs

Die Gelbe Taubnessel ist eine krautig wachsende Pflanze mit starkem Ausbreitungsdrang. Sie wird bis zu 60 Zentimeter hoch und verbreitet sich durch oberirdische Ausläufer. Charakteristisch sind ihre bunt gescheckten Blätter und die gelben Lippenblüten. Die Gold-Taubnessel ist voll winterhart.

Blätter

Die ovalen bis herzförmigen Blätter haben teilweise silbrig-weiße Blattflecken, welche durch die Abhebung der Blattoberhaut vom Blattgewebe zustande kommen, und sind auch noch im Winter grün. Die gezähnten Blattränder ähneln denen der Brennnessel, besitzen aber keine Brennhaare. Die Laubblätter der Taubnessel stehen kreuzgegenständig an einem vierkantigen Stängel.

panaschierte Blätter der Goldnessel

Das gefleckte Laub ist das Markenzeichen der Goldnessel

Blüten

Die Lippenblüten der Goldnessel erscheinen in quirligen Scheinähren von April bis Juli an den oberen Blattachseln und sind beliebt bei Bienen und Schmetterlingen. Im Unterschied zu anderen Taubnesseln blüht die Gelbe Taubnessel nicht violett oder weiß, sondern gelb. Häufig tragen die Blüten außerdem eine orangene Zeichnung an der Unterlippe, die im Unterschied zu anderen Taubnesselarten dreilappig ist. Die Blüte verströmt einen angenehmen Duft.

Früchte

Die Gelbe Taubnessel bildet zwischen Mai und September zur Versamung Spaltfrüchte aus.

Standort

Natürlicherweise kommt die Goldnessel in lichten Mischwäldern und an Waldrändern vor. Im Halbschatten und Schatten vor und unter Gehölzen fühlt sich dieser Bodendecker deshalb am wohlsten. Direkte Sonne verträgt die Gelbe Taubnessel nicht. Im Schatten dagegen leuchten die silbrigen Blätter besonders schön.

Boden

Der Gartenboden sollte locker, nährstoffreich, leicht sauer und gleichmäßig feucht sein, doch die kalkliebende Goldnessel ist eine Pionierpflanze und daher äußerst anpassungsfähig.

Pflanzung

Pflanzen Sie die Goldnessel im Frühjahr oder im Herbst. Für eine flächendeckende Bepflanzung genügen sieben Stück pro Quadratmeter, wobei ein Abstand um die 40 Zentimeter eingehalten werden sollte. Soll die Gelbe Taubnessel sich nicht ausbreiten, empfiehlt sich eine Wurzelsperre.

Blüte Goldnessel Lamium galeobdolon

Die gelben Blüten sind der Namensgeber der Goldnessel

Pflege

Die Goldnessel ist im Garten äußerst anspruchslos und pflegeleicht. Schneiden Sie gelegentlich zu lange Triebe zurück oder stechen Sie die Ränder ab, um die starke natürliche Ausbreitung der Nessel zu kontrollieren. Ältere Goldnesseln sind dankbar für eine Kompostgabe im Frühjahr, ansonsten muss der Bodendecker nicht gedüngt werden. Bei längerer Trockenheit sollte etwas gegossen werden. Tipp: Schneiden Sie die Gelbe Taubnessel im Herbst nicht zurück, denn das silbrig glänzende Laub bleibt über den Winter als schöner Blattschmuck stehen.

Teilen

Die Goldnessel muss nicht regelmäßig geteilt werden, um ihre Vitalität zu erhalten, jedoch fördert jede Teilung die Wuchsfreudigkeit. Damit die Pflanze nicht zum Wucherer wird, sollte also lieber selten geteilt werden. Eine Teilung zu Vermehrungszwecken ist ebenfalls möglich.

Verwendung

Die Goldnessel verbreitet den Charme der Wildpflanzen und eignet sich so besonders gut für Bauern- und Naturgärten. Durch ihren Ausbreitungsdrang und dichten Wuchs ist die Gelbe Taubnessel ein schöner immergrüner Bodendecker für feuchte und schattige Stellen unter Gehölzen, kann dort aber schwachwüchsige Pflanzen leicht verdrängen. In Kombination mit anderen Schattenpflanzen wie Farnen, Gräsern oder Storchschnäbeln belebt sie die kühleren Ecken im Beet. In der Kombination mit Rhododendren oder Azaleen zeigt sich die Goldnessel ebenfalls als guter Partner. Darüber hinaus kann die Gelbe Taubnessel auch als Unterpflanzung von Hochstämmchen im Kübel benutzt werden. Tipp: Die Goldnessel findet auch in der Küche Verwendung. Ihr würziger Geschmack, der an Steinpilze erinnert, kann als Würzkraut für Suppen und Eintöpfe verwendet werden oder ähnlich wie Spinat als Gemüse. Die Blüten kommen als essbare Speisendekoration zum Einsatz.

Sorten

‘Florentinum’ zeigt ausgeprägte Muster auf den Blättern und hellgelbe Blüten. Lamium galeobdolon ‘Hermann’s Pride’ bildet dichte Polster und fällt durch ihre schmalen, silbrig gemusterten dunklen Blätter auf. Ebenso wie die Sorte ‘Silberteppich’, die etwas breitere Blätter trägt, wächst sie eher horstig und eignet sich so gut für kleinere Flächen.

Vermehrung

Die Goldnessel verbreitet sich selbst reichlich durch Ausläufer und Samen. Wer die Pflanze gezielt vermehren will, sticht am einfachsten im Frühjahr einen Teil einer älteren Mutterpflanze ab oder pflanzt Ausläufer ein. Eine Stecklingsvermehrung im Frühjahr oder Sommer ist ebenfalls möglich. Eine Vermehrung der Gelben Taubnessel durch Samen ist sehr anspruchsvoll und nicht zu empfehlen.

Krankheiten und Schädlinge

Wie bei vielen Schattenpflanzen kann es bei stauender Feuchtigkeit zu Grauschimmel auf den Blättern kommen. Achten Sie vorbeugend auf einen ausreichenden Pflanzabstand, sodass die Blätter nach einem Regenguss gut abtrocknen können. Zum Austrieb machen der Goldnessel Blattläuse in großer Zahl zu schaffen. Eine Spritzung mit Brennnesseljauche oder ein Abspülen der Plagegeister mit Wasser hilft.

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