Pflanzen

Grau-Erle, Weiß-Erle

Alnus incana

Die Grau-Erle ist in Mitteleuropa zuhause und ziert hierzulande viele Gärten. Worauf es beim Pflanzen und Pflegen ankommt, lesen Sie hier.

Wuchstyp
  • Laubgehölz
  • Kleinbaum
  • Großstrauch
Wuchshöhe
von 600 cm bis 1000 cm
Wuchsbreite
von 400 cm bis 800 cm
Wuchseigenschaften
  • kegelförmig
  • aufrecht
  • dicht
  • mehrstämmig
Blütenfarbe
  • gelb
Blütezeit (Monat)
  • Februar bis April
Blütenform
  • Kätzchen
Blüteneigenschaften
  • einhäusig
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • elliptisch-eiförmig
  • gelappt
  • gesägt
  • zugespitzt
Fruchtfarbe
  • braun
Fruchtform
  • Zapfen
Fruchteigenschaften
  • lange haftend
Licht
  • sonnig bis halbschattig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis feucht
ph-Wert
  • schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkliebend
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • malerischer Wuchs
  • Vogelschutz
  • heimische Wildpflanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 2
Lebensbereiche
  • G3
  • FR3
  • WR3
Verwendung
  • Bodenbefestigung
  • Böschungen
  • Einzelstellung
  • Pflanzgefäße
  • Pioniergehölz
  • Straßenbegrünung
  • Windschutz
Gartenstil
  • Naturgarten
  • Parkanlage
  • Topfgarten
  • Waldgarten

Herkunft

Die Grau-Erle (Alnus incana) ist wie die Schwarzerle und die Grün-Erle in Mitteleuropa heimisch. Hierzulande wächst sie am häufigsten in Süddeutschland. Die Grau-Erle zählt zur Gattung der Erlen und damit zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Der Trivialname orientiert sich am lateinischen botanischen Namen: "incanus" heißt soviel wie "aschgrau". Der Name "Weiß-Erle" ist aber ebenfalls sehr geläufig.

Wuchs

Die Grau-Erle ist sommergrün und entwickelt sich zu einem Baum mit dichter, pyramidenförmiger Krone oder – wesentlich öfter – zu einem Großstrauch mit mehreren Stämmen und ungleichmäßigem Aufbau. Im Schnitt werden Grau-Erlen zwischen sechs und zehn Meter hoch und vier bis acht Meter breit. An Standorten, die ihnen besonders zusagen, erreichen sie aber gut und gerne die doppelte Wuchshöhe. Der jährliche Zuwachs beträgt in der Höhe circa 35 Zentimeter, in der Breite um die 20 Zentimeter. Alnus incana bildet ein flaches, aber sehr weitreichendes Wurzelwerk aus. Einen hohen Zierwert hat die Rinde: Sie ist glänzend grau beziehungsweise silbrig gefärbt und bleibt bis ins Alter glatt.

Blätter

Nicht nur die Rinde, auch die Blätter der Grau-Erle erklären den Namen des Gehölzes: Ihre Unterseite ist von weiß-grauem Filz überzogen. Die Oberseite erscheint dagegen dunkelgrün. Die Blattform selbst ist zugespitzt, elliptisch bis eiförmig, schwach gelappt und am Rand doppelt gesägt. Das Laub ist wechselständig angeordnet.

Blüten

Blüten der Grau-Erle

Häufig stehen noch die Zapfen vom Vorjahr an der Grau-Erle, wenn sich die neuen Blüten zeigen

Alnus incana zeigt von Februar/März bis April sowohl weibliche als auch männliche Blüten in Form von gelben Kätzchen. Die männlichen Blüten sind mit sieben bis zehn Zentimetern deutlich größer, die weiblichen eher unscheinbar.

Früchte

Nach erfolgreicher Windbestäubung reifen die weiblichen Blüten zu kleinen eiförmigen, graubraunen Zapfen heran. Sie sind leicht behaart und haften den ganzen Winter über an der Grau-Erle.

Standort

Am wohlsten fühlt sich die Grau-Erle an sonnigen Standorten, gedeiht aber auch zufriedenstellend im Halbschatten oder lichten Schatten.

Boden

Wie an ihren Naturstandorten, wo die Grau-Erle auf Überschwemmungsböden und unweit von Gewässern wächst, bevorzugt die Grau-Erle auch im Garten nährstoffreiche, frische bis sehr feuchte Böden. Ideal ist, wenn sie zusätzlich schwach sauer und kalkhaltig sind. Dauernasse Böden bekommen Alnus incana aber nicht.

Pflanzung

Ballen- und Containerware kann man im Grunde ganzjährig pflanzen, erfahrungsgemäß wächst die Grau-Erle nach einer Pflanzung im Herbst aber am besten an. Wurzelnackte Exemplare sollten nur zu diesem Zeitpunkt in die Erde gesetzt werden. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das dem doppelten Umfang des Wurzelballens entspricht und füllen Sie den Aushub so lückenlos wie möglich wieder ein. Abschließend wird die Erde vorsichtig festgetreten und Alnus incana durchdringend angegossen.

Pflege

Abgesehen von der Anfangszeit und längeren Trocken- und Hitzeperioden, in denen die Grau-Erle regelmäßig und reichlich gewässert werden muss, ist keine Pflege nötig.

Schnitt

Junge Grau-Erlen benötigen vor dem Pflanzen einen sogenannten Pflanzschnitt. Diesen übernimmt meist die jeweilige Baumschule oder Gärtnerei – falls nicht, sollten Sie die Krone um etwa ein Drittel einkürzen, ehe Sie das Gehölz in die Erde setzen. Später reicht es, kranke oder tote Äste, die sich gegenseitig behindern, zu entfernen. Nehmen Sie diese Korrekturschnitte im Spätsommer vor.

Winterschutz

Alnus incana ist absolut frosthart und braucht keinen Winterschutz.

Verwendung

Die robuste und windresistente Grau-Erle sieht man häufig im öffentlichen Raum, wo sie Parks, Straßen oder Autobahnen ziert. Außerdem nutzt man das Pioniergehölz für Uferbefestigungen oder Böschungen. Im Hausgarten wird Alnus incana meist als Solitär gepflanzt, kleinere Sorten finden auch im Kübel auf der Terrasse Platz.

Sorten

Gold-Erle (Alnus incana ‘Aurea’)

Die Gold-Erle (Alnus incana ‘Aurea’) ist eine dekorative Sorte der Grau-Erle mit gelblichem Laub und ansprechender Wuchsform

Sehr beliebt ist die Sorte Alnus incana ‘Aurea‘, die Gold-Erle. Sie sorgt für ein prächtiges Farbspiel im Garten: Im Austrieb ist ihr Laub gelb, später grünlich-gelb, und die Kätzchen präsentieren sich leuchtend orange bis kupferfarben. Außerdem sehr verbreitet sind die Schlitzblättrige Grau-Erle (Alnus incana ‘Laciniata’) und Alnus incana ‘Pendula’. Letztere überzeugt mit einer dekorativen Hängeform, die durch bogenförmig überhängende Äste und Zweige zustande kommt.

Vermehrung

Wurzelverletzungen führen bei der Grau-Erle meist zur Bildung von Ausläufern, sprich, das Gehölz vermehrt sich vegetativ ganz von selbst. Eine Aussaat ist aber ebenfalls möglich.

Krankheiten und Schädlinge

Als heimisches Gehölz bleibt die Grau-Erle von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen weitestgehend verschont.

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