Griechischer Bergtee, Olympischer Bergtee
Sideritis scardica
Der Griechische Bergtee wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. Wir verraten Ihnen, wie Sie Sideritis scardica richtig pflanzen, pflegen und ernten.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Kleinstrauch
- Wuchshöhe
- von 30 cm bis 50 cm
- Wuchsbreite
- von 15 cm bis 20 cm
- Wuchseigenschaften
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- flachwüchsig
- Blütenfarbe
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- gelb
- Blütezeit (Monat)
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- Juni bis August
- Blütenform
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- ährenartig
- Blüteneigenschaften
-
- leicht duftend
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
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- elliptisch
- Fruchtform
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- Bruchfrucht
- Fruchteigenschaften
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- unscheinbar
- Licht
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- sonnig
- Bodenart
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- steinig bis sandig
- Bodenfeuchte
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- trocken
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffarm
- Humus
-
- humusarm
- Zier- oder Nutzwert
-
- Heilpflanze
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Klimazonen nach USDA
-
- 7
- Lebensbereiche
-
- FR1
- FS
- Verwendung
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- Pflanzgefäße
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Apothekergarten
- Kräutergarten
- Naturgarten
- Steingarten
- Topfgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Der Griechische Bergtee (Sideritis scardica) ist eine Pflanzenart innerhalb der Gattung der Gliedkräuter (Siderits), die zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) gehört. Von den zahlreichen Sideritis-Arten werden einige als Tee genutzt. Bei Sideritis scardica handelt es sich genau genommen um den "Olympischen Bergtee". Der deutsche Name "Griechischer Bergtee" ist eigentlich eine Sammelbezeichnung für verschiedene Sideritis-Arten.
Der botanische Begriff leitet sich vom griechischen Wort "síderos" für "Eisen" ab. Früher setzte man die Pflanze zur Heilung von Wunden ein, die durch Waffen aus Eisen verursacht wurden. Das brachte dem Kraut den Beinamen "Griechisches Eisenkraut" ein. Heimisch ist die Gliedkraut-Art im östlichen Mittelmeerraum, genauer: in Nordgriechenland. Dort kommt der Griechische Bergtee wildwachsend ab einer Höhe von 1.000 Metern vor, wo er auch Schnee und Frost überdauert.
In erster Linie dient das Heilkraut mitsamt seinen Blättern und Blütenstängeln der Herstellung eines entzündungshemmenden und stärkenden Tees. Da die getrockneten Büschel von Sideritis scardica relativ teuer zu erwerben sind, lohnt es sich, die Pflanze auch hierzulande anzubauen, um daraus einen gesunden Bergtee zu brühen.
Wuchs
Der Griechische Bergtee ist eine mehrjährige und winterharte Pflanze, die zu einem 30 bis 50 Zentimeter hohen und rund 20 Zentimeter breiten Kleinstrauch heranwächst.
Blätter
Die elliptischen Laubblätter von Sideritis scardica liegen zum größten Teil auf dem Boden auf. Sie sind etwa drei Zentimeter lang, einen Zentimeter breit, graugrün und haben eine filzige Oberfläche. Aufgrund ihrer Länge und des grauen Filzes kann man sie leicht mit denen vom Salbei verwechseln.
Blüten
Von Juni bis August erheben sich über dem Laub die hellgelben Lippenblüten, die an bis zu 40 Zentimeter langen Stielen sitzen. Sie sind von grünen Deckblättern umhüllt, duften frisch nach Zitrone und locken zahlreiche Bienen und andere Insekten an.

Die hellgelben Blüten von Sideritis scardica erscheinen ab Juni
Früchte
Der Griechische Bergtee bildet unscheinbare Klausenfrüchte aus.
Standort
Sideritis scardica bevorzugt sonnige und warme Standorte.
Boden
Das Kraut liebt Trockenheit und gedeiht am besten auf einem kiesigen, durchlässigen, mageren und eher kalkhaltigen Boden. Ideal sind Kiesbeete, Steingärten und Trockenmauern. Auch die oberen Bereiche von Kräuterspiralen oder Standorte neben anderen mediterranen Kräutern wie Rosmarin oder Thymian eignen sich für den Griechischen Bergtee.
Pflanzung
Sie können den Griechischen Bergtee ab Mitte Mai direkt ins Freiland säen. Alternativ kann man auch getopfte Pflanzen erstehen, die man ebenfalls im Frühjahr in den Boden setzt. Auf einen Quadratmeter kommen vier bis fünf Pflanzen. Sideritis scardica lässt sich auch gut in Blumentöpfe oder Kübel mit einem Fassungsvermögen von fünf bis zehn Litern kultivieren. Hier gilt es, eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies einzufüllen, sodass es nicht zu Staunässe kommt.

Der Griechische Bergtee eignet sich auch gut für die Kultur im Topf
Pflege
Einmal eingewurzelt, benötigt der Griechische Bergtee keine besondere Pflege. Nach der Blüte können Sie den Griechischen Bergtee fast bodennah zurückschneiden. Die Heilpflanze treibt im kommenden Frühjahr wieder kräftig aus. Wenn Sie Sideritis scardica im Kräuterbeet ausgepflanzt haben, sollten Sie die Pflanze im Winter gegebenenfalls mit etwas Fichtenreisig abdecken, um sie vor Wintersonne und zu starkem Frost zu schützen. Getopfter Bergtee bevorzugt während der Wintermonate einen Standort an einer geschützten Hauswand: Hier ist er vor Winternässe sicher.
Ernte und Konservierung
Sobald der Griechische Bergtee im Juni zu blühen beginnt, können Sie das Heilkraut ernten. Verwendet werden die Stängel, die Blätter und die Blüten. Pflücken oder schneiden Sie die blühenden Triebe am späten Vormittag eines sonnigen Tages, wenn der Tau abgetrocknet ist. Die geernteten Pflanzenteile kann man frisch verwerten oder sie zu Bündeln zusammengefasst an einem schattigen und luftigen Ort trocknen.
Heilwirkung
Der Griechische Bergtee enthält ätherische Öle, Flavonoide sowie Bitterstoffe. Diese Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend, antibakteriell, schleimlösend und zudem antioxidativ. In seiner griechischen Heimat wird Sideritis scardica zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten und als stärkender Tee für das Immunsystem getrunken.
Außerdem wendet man die gesunde Heilpflanze bei rheumatischen Beschwerden und Atemwegserkrankungen wie Bronchitis an. Verschiedene Studien besagen, dass der Tee wie Johanniskraut eine stimmungsaufhellende Wirkung haben kann und ähnlich anregend wie Grüner Tee wirkt. Daher wird er auch bei Nervosität, Erschöpfungszuständen und Burnout-Symptomen von Naturheilkundlern empfohlen.

Die getrockneten Blüten und Triebe vom Griechischen Bergtee werden mit heißem Wasser aufgekocht und dann als entzündungshemmender Tee getrunken
So bereiten Sie einen Bergtee zu: Ein bis zwei Blütenstängel von Sideritis scardica – alternativ ein gehäufter Esslöffel des getrockneten Krauts – werden in einem Topf mit 200 bis 300 Milliliter Wasser übergossen. Köcheln Sie den Tee etwa zehn Minuten lang, seihen Sie das Kraut ab und trinken Sie den zimtartig und mild-fruchtig schmeckenden Tee heiß oder kalt vor den Mahlzeiten. Sie können den Griechischen Bergtee auch mit Honig süßen. Mit Zitrone und Ingwer wird ein immunstärkendes und erfrischendes Getränk daraus.
Vermehrung
Am leichtesten lässt sich der Griechische Bergtee durch Aussaat vermehren. Außerdem ist es möglich, Sideritis scardica über Stecklinge zu vermehren.
Krankheiten und Schädlinge
Der Olympische Bergtee ist relativ unempfindlich, was Pflanzenkrankheiten und Schädlinge betrifft.