Großblütiger Fingerhut
Digitalis grandiflora
Digitalis grandiflora, der Großblütige Fingerhut, ist ein Gewinn für jeden Garten. So pflanzen und pflegen Sie die Wildstaude richtig.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 60 cm bis 120 cm
- Wuchsbreite
- von 40 cm bis 50 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- rosettenbildend
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis August
- Blütenform
-
- röhrenförmig
- Trauben
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- länglich
- lanzettförmig
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Rosette
- Fruchtfarbe
-
- grün
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Fruchteigenschaften
-
- giftig
- Selbstaussaat
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- kiesig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis frisch
- ph-Wert
-
- neutral bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Heilpflanze
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- stark giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Lebensbereiche
-
- GR1
- FR1
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Rosenbegleiter
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Apothekergarten
- Bauerngarten
- Blumengarten
- Naturgarten
- Rosengarten
Herkunft
Digitalis grandiflora, der Großblütige Fingerhut, ist eine heimische Pflanze Mitteleuropas. Die hellgelb blühende Wildstaude kommt vom Hügelland bis in die mittleren Gebirgslagen der Alpen, des Kaukasus und des Altai-Gebirges in grasigen Staudenfluren vor oder an sonnigen Waldrändern und Böschungen. Auch Waldlichtungen und Kahlschläge gehören zum Lebensraum der hübschen Fingerhut-Art. Allerdings trifft man Digitalis grandiflora hier weit seltener an als den gängigen Roten Fingerhut (Digitalis purpurea). Im Vergleich ist der Großblütige Fingerhut deutlich langlebiger. Ihre Gartenkarriere haben aber beide Fingerhüte in Bauerngärten begonnen. Dort hielt man die ebenso dekorativen wie giftigen Wildarten schon früh als Zier- und Heilpflanzen. Botanisch gehören alle Fingerhüte zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae).
Wuchs
Der Großblütige Fingerhut bildet Grundrosetten, aus denen sich der aufrechte Blütenstiel entwickelt. Er kann je nach Standort 60 bis 120 Zentimeter hoch werden.
Blätter
Die unterseits behaarten Blätter sind länglich lanzettförmig. Sie wachsen mit dem Blütenstängel nach oben. Daneben bilden sich neue dunkelgrüne Grundrosetten. Diese überwintern bei der ausdauernden Fingerhut-Art mit hübschen, immergrünen Blättern.

Die Blattrosetten von Digitalis grandiflora bringen auch im Winter Farbe in den Garten
Blüten
Die blassgelben Blüten besitzen die typische Fingerhutform und sind sehr zierend. Sie reihen sich in einer einseitigen Traube aneinander, die sich zur Sonnenseite ausrichtet. Bei Hummel und Co. sind die Röhrenblüten äußerst beliebt. Beim Auffinden des Nektareingangs helfen sogenannte Saftmale: Wenn Sie einen Blick ins Innere werfen, können Sie das braune Netzmuster erkennen. Da sich die Blüten nach und nach von unten nach oben öffnen, erstreckt sich die Blütezeit von Juni bis Ende August.
Früchte
Der Großblütige Fingerhut bildet Samenkapseln.
Standort
Digitalis grandiflora bevorzugt frische Standorte, kommt aber mit überraschend viel Trockenheit zurecht. Ebenso liebt er es sonnig, gedeiht aber auch im Halbschatten.
Boden
Als Wildstaude, die auf sommerwarmen, durchlässigen Geröllhalden wächst, aber genauso humose Mull- oder Moderböden am Waldrand besiedelt, passt sich der Großblütige Fingerhut im Garten an.
Pflanzung
Getopfte Stauden können Sie die ganze Saison pflanzen.
Pflege
Digitalis grandiflora ist sehr robust und pflegeleicht. In einem naturnahen Garten schneidet man Verblühtes meist erst nach dem Winter zurück. Wollen Sie die Vitalität der seitlich neu gebildeten Triebe fördern, schneiden Sie den verblühten Haupttrieb ab.
Teilen
Teilen ist nicht nötig.
Winterschutz
Die Wildstaude ist absolut winterhart.
Verwendung

Mit ihren einzigartigen Blüten steht Digitalis grandiflora jedem Garten gut zu Gesicht
Der Großblütige Fingerhut eignet sich wunderbar für den Bauern- oder Cottage-Garten. Das verträgliche Gelb der Blütenstaude und die gefällige Kerzenform bieten sich sogar als Begleitflor für Rosen im pastellfarbigen Blütenspektrum an. Digitalis grandiflora ist ideal in jeder naturnahen Gestaltung. Setzen Sie ihn in kleinen Trupps von drei bis zehn Pflanzen. Denkbar ist jede Freifläche mit ebenso unkomplizierten Blütenstauden wie Astern, Storchschnabel und Diptam (Dictamnus albus) oder ein sonniger Gehölzsaum. Da sich Digitalis grandiflora willig versamt, eignet sich die Staude sehr gut zum Verwildern. Wollen Sie beispielsweise einen naturnahen Blühstreifen für Insekten anlegen, kombinieren Sie die gelbe Wildstaude mit Karthäusernelke (Dianthus carthusianorum) und Natternkopf (Echium vulgare). Sehr hübsch sieht der Großblütige Fingerhut zu zarteren Präriegräsern wie Tautropfen-Gras (Sporobolus heterolepis) oder Federgras (Stipa) aus.
Sorten
Aus Samen kann man die nur 35 Zentimeter hohe Sorte ‘Carillon’ ziehen und die etwa 40 Zentimeter hohe ‘Cream Bell’ mit cremegelben Glockenblüten.
Vermehrung
Am einfachsten vermehrt man den Großblütigen Fingerhut über Samen. An passenden Standorten sorgt er durch Selbstaussaat für Nachwuchs. Gezielt sät man von Mai bis Juli in Schalen aus.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten treten selten auf. Und auch von Schädlingen bleibt der Großblütige Fingerhut weitestgehend verschont. Nicht mal Schneckenfraß hat die giftige Pflanze zu fürchten.