Große Blütensträucher als Hausbaum-Ersatz

Viele Blütensträucher können sich in ihrer Wuchshöhe durchaus mit einem kleinen Hausbaum messen. Wir stellen Frühlingsblüher mit besonders malerischem Wuchs vor.

Judasbaum (Cercis siliquastrum)

Der Judasbaum (Cercis siliquastrum) wird aus der Ferne gerne mit einer Zierkirsche verwechselt. Er blüht ab April, wird bis sechs Meter hoch und bildet eine ausladende Krone

Ein Gehölz, das die Größe eines Menschen deutlich übertrifft, wird meist verallgemeinernd als "Baum" bezeichnet. Viele Hobbygärtner wissen nicht, dass auch einige Blütensträucher durchaus zehn Meter Wuchshöhe erreichen können – und sich damit durchaus mit einem kleinen Hausbaum messen lassen. Für Baumschulgärtner liegt der Unterschied vor allem in der Anzahl der Stämme. Während ein Baum davon in der Regel nur einen hat, wachsen Blütensträucher immer mehrstämmig.

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Unabhängig von solchen botanischen Spitzfindigkeiten gilt: Wer einen neuen Hausbaum für seinen Garten braucht, sollte auch die Gruppe der Großsträucher in seine Auswahl einbeziehen. Eine Voraussetzung muss allerdings erfüllt sein: Große Ziersträucher brauchen genügend Platz, damit sie ihre schönen Kronen entfalten können. Zwar wachsen die meisten dieser Gehölze auch in einer gemischten Hecke – dort kommen sie aber bei Weitem nicht so gut zur Geltung wie in Einzelstellung.

Baum oder Strauch

Bäume und Sträucher unterscheiden sich vor allem in der Anzahl der Haupttriebe. Die "echten" Bäume (rechts) haben in der Regel nur einen Stamm, der als Mitteltrieb meist auch das Zentrum der Krone bildet. Sträucher (links) wachsen immer mehrstämmig. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht auch die Wuchshöhe eines kleinen Baums erreichen können. Erst Sträucher mit Wuchshöhen von über zehn Meter sind offiziell keine Großsträucher mehr, sondern mehrstämmige Bäume

Selbst als Schattenspender für Sitzplätze sind große Blütensträucher ebenso gut geeignet wie richtige Bäume, da viele Arten von Natur aus eine breit-ovale bis schirmartige Krone bilden. Damit Sie sich unter dem Blätterdach nicht den Kopf an den Ästen stoßen, können Sie die Gehölze wie Bäume im zeitigen Frühjahr aufasten. Dabei entfernen Sie alle störenden Seitenäste, lassen aber das Grundgerüst der Krone stehen. Schneiden Sie größere Äste immer in Etappen ab, damit die Rinde der Hauptstämme unter ihrem Gewicht nicht einreißt.

Den verbliebenen Stumpf entfernen Sie mit einer scharfen Säge direkt am sogenannten Astring. Die verdickte Rindenwulst an der Ansatzstelle enthält ein Teilungsgewebe (Kambium), das die Wunde mit der Zeit überwallt. Wenn Sie die Rinde am Wundrand mit einem scharfen Messer glattschneiden, beschleunigt das den Heilungsprozess. Vollständiges Verstreichen der größeren Sägewunden ist heute nicht mehr üblich – nur den Rand können Sie mit einem Wundverschlussmittel behandeln, damit die Rinde nicht so leicht austrocknet.

Bildergalerie: Große Blütensträucher für den Frühling

Womit kann man große Blütensträucher unterpflanzen?

Auch wenn man es den stattlichen Gehölzen nicht ansieht: Arten wie Zaubernuss und Blumen-Hartriegel reagieren zuweilen sehr empfindlich auf eine allzu dominante Unterpflanzung Konkurrenzstarke Bodendecker wie der Efeu, der Balkan-Storchschnabel oder die Elfenblume bedrängen die bodennahen Feinwurzeln der Sträucher und machen ihnen Wasser und Nährstoffe streitig. Verträgliche Beetpartner sind zum Beispiel alle Zwiebelblumen, Purpurglöckchen (Heuchera), Funkien und die Schaumblüte (Tiarella).

Wie schneidet man große Blütensträucher richtig?

Blütenstrauch schneiden

Zieräpfel sollte man gelegentlich etwas auslichten

Das Wuchsverhalten der meisten großen Blütensträucher gleicht dem der Bäume – sie wachsen akrotonisch, das heißt, die Knospen am Ende der Triebe treiben am stärksten aus. Ein Kennzeichen einfacher, meist niedrigerer Blütensträucher wie der Forsythie ist die Basitonie oder Mesotonie – sie bilden an der Basis oder in der Kronenmitte lange Neutriebe. Die gute Nachricht: Gehölze mit akrotonischem Wuchs kommen ohne Pflegeschnitt aus. Ein leicht mesotonischer Wuchs kennzeichnet die Zieräpfel – sie sollte man daher bei Bedarf etwas auslichten. Andere Blütensträucher wie die Zaubernuss oder auch die Tulpenmagnolie sollte man hingegen auf gar keinen Fall schneiden, da man ihnen mit einem Schnitt eher schadet und ihr natürliches Wuchsbild zerstört.

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