Große Nachtkerze
Oenothera fruticosa ssp. glauca
Die leuchtend gelben Blüten der Großen Nachtkerze ziehen im Sommer alle Blicke auf sich. Die Staude eignet sich fürs Beet ebenso wie für Steppen- und Kiesgärten.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 30 cm bis 60 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- rosettenbildend
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis August
- Blütenform
-
- Einzelblüte
- Schalenblüten
- Trauben
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- breit lanzettlich
- ganzrandig
- lanzettlich
- Blatteigenschaften
-
- Rosette
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- kiesig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis frisch
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 4
- Lebensbereiche
-
- FR2
- B2
- Verwendung
-
- Blumenbeete
- Blumensträuße
- Verwilderung
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Bauerngarten
- Blumengarten
- Naturgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Die Große Nachtkerze – oder Hohe Nachtkerze, wie sie auch genannt wird – ist im Osten der USA beheimatet. Dort besiedelt die zur übergeordneten Pflanzenfamilie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae) gehörende Pionierstaude vor allem feuchte Steppen- und Präriestandorte und breitet sich auf Brachflächen und entlang von Verkehrswegen aus. Alle Nachtkerzen-Arten neigen zu spontanen Kreuzungen und haben zu einigem Wirrwarr in der Nomenklatur geführt, das auch die Große Nachtkerze betrifft. Häufig wird sie weiterhin unter ihrem früheren botanischen Namen Oenothera tetragona gehandelt, korrekterweise müsste sie aber als Oenothera fruticosa ssp. glauca benannt werden.
Wuchs
Die Große Nachtkerze wächst zu einem lockeren Horst von 30 bis 60 Zentimetern Wuchshöhe heran. Mit der Zeit nimmt durch die Bildung von Tochterrosetten auch ihre Flächenausdehnung zu. Aus einer grundständigen Blattrosette entwickeln sich die aufrechten, oft braun-rötlich gefärbten Blütenstiele. In milden Wintern bleibt die Grundrosette grün beziehungsweise rötlich überlaufen.
Blätter
Sowohl die Basalblätter als auch die Stängelblätter von Oenothera tetragona besitzen eine breit-lanzettliche, ganzrandige Form. Sie sitzen gegenständig an den Stielen und besitzen ein kräftiges, glänzendes Dunkelgrün.

Oenothera tetragona, hier die Sorte ‘Sunlight’, bildet einen lockeren Horst aus und wird mit der Zeit immer breiter
Blüten
Die Blütezeit der Großen Nachtkerze beginnt ab Mitte Juni und dauert bis Ende August an. In lockeren, endständigen Blütentrauben entwickeln sich nach und nach länglich-schmale, meist rötlich-braun überlaufene Knospen, aus denen sich in den Morgenstunden die kräftig gelb gefärbten Blüten öffnen. Die einzelnen Blüten bleiben einige Tage lang geöffnet und werden gerne von Bienen und Schmetterlingen besucht. In ihrer Heimat Nordamerika gehören auch Kolibris zu den Bestäubern.
Früchte
Wie für Nachtkerzen üblich, entwickelt auch Oenothera tetragona Kapselfrüchte, die unzählige Samen enthalten.
Standort
Die Große Nachtkerze bevorzugt eine vollsonnige, warme Lage.
Boden
Wie an ihrem Naturstandort sollte man Oenothera tetragona einen gut drainierten Sand- oder Schotterboden bieten, der gern frisch sein darf.
Pflanzung
Bei Bedarf lockert man das Substrat vor der Pflanzung im Frühjahr oder Herbst durch die Beimischung von Sand oder Kies auf. Als Pflanzabstand empfehlen sich für die Große Nachtkerze 30 Zentimeter.
Pflege
Vor allem nach der Neupflanzung sollte man drauf achten, dass der Boden der Großen Nachtkerze konstant feucht ist. Einmal eingewachsen, toleriert sie auch zeitweilige Trockenheit. Eine Gabe Kompost im Frühjahr fördert den Neuaustrieb. Das regelmäßige Abzupfen von Verwelktem fördert den Blühwillen, ebenso ein Rückschnitt nach der Blütezeit.
Teilen
Eine regelmäßige Verjüngung durch Teilung ist bei Oenothera tetragona nicht nötig, aber zur Gewinnung von Nachwuchs kann man diese Methode nutzen.
Verwendung
Die Große Nachtkerze ist ein sonnengelber Blühpartner in Beeten und Rabatten und begeistert in steppenartigen Staudenpflanzungen und im Naturgarten. Passende Partner sind luftige Ziergräser oder blau blühende Stauden wie Katzenminze, Salbei, Prachtscharte oder Patagonisches Eisenkraut. Auch als Schnittblume eignet sich Oenothera tetragona.

Die rötlichen Knospen und Stängel bilden bei Oenothera tetragona einen tollen Kontrast zu den leuchtend gelben Blüten
Sorten
Bewährte Sorten der Großen Nachtkerze sind ‘Hohes Licht’, deren Blüten einen hellen Gelbton besitzen, die bis 80 Zentimeter hohe ‘Sonnenwende’ und ‘Erica Robin’, die mit einer auffällig gepunkteten Blattrosette überwintert.
Vermehrung
Oenothera tetragona kann im Frühjahr durch Aussaat oder Kopfstecklinge vermehrt werden. Auch eine Teilung ist möglich.
Krankheiten und Schädlinge
Die Große Nachtkerze ist sehr gesund, aber Staunässe kann zu Wurzelschäden führen.